der andere 11. September
Geschrieben von jnwwebmaster am September 06 2007 08:56:58
11. September 2007, 19.30 Uhr
Frankfurt/Main, Cyriakusgemeinde/ Alexanderstrasse 37 (Frankfurt-Rödelheim)

Chiles Kämpfe - oder: wann beginnt die Zukunft?


Informieren und gemeinsam feiern. Ruth Kries (Exil-Chilenin und Ärztin)
sowie Boris Schöppner (Journalist und Buchautor) werden referieren. Die
Gruppe »Sub-Terra« wird bekannte und neue Lieder aus Chile und Lateinamerika
spielen. Es gibt Empanadas und chilenischen Rotwein. Der Eintritt beträgt 3
Euro, ermäßigt 1 Euro.

Im vergangenen Jahr waren es die Pinguine, also die Schüler in ihren
Uniformen, die in Chile für Schlagzeilen sorgten, weil sie gegen ein
ungerechtes Bildungssystem auf die Straße gingen. In diesem Jahr
protestieren die Leiharbeiter der Kupferminen gegen niedrige Löhne. Was ist
los im angeblichen Musterland Südamerikas? Mit einer Veranstaltung am
Dienstag, 11. September, dem Jahrestag des Militärputschs, wollen wir dieser
und weiteren Fragen nachgehen. Was hat der Putsch von 1973 mit der heutigen
Situation zu tun? Wie sieht es mit der juristischen Aufarbeitung der
Menschenrechtsverbrechen aus? Schließlich ist es der erste 11. September
nach dem Tod von Augusto Pinochet Ugarte. Der ehemalige General und
Ex-Diktator starb am 1. Dezember 2006.

Der 11. September 1973 ist ein mahnendes Datum, auch wenn seit 2001
vielerorts nur noch der Opfer der Anschläge in den USA gedacht wird.

Das neoliberale Wirtschaftsmodell wurde in Chile unter der Militärdiktatur
eingeführt, die Regierung des Mitte-links-Bündnisses hat es in den 17 Jahren
der Demokratie nicht angetastet. In dem Land, das als der größte
Kupferlieferant der Welt gilt, hat noch immer nicht jedes Kind ein eigenes
Bett. 70 Prozent des Gewinnes aus der Kupferförderung streichen
Transnationale Konzerne ein. Neoliberalismus und Globalisierung machen die
Armen ärmer und die Reichen reicher. Die negativen Auswirkungen einer
deregulierten Wirtschaft und der Privatisierung bei Bildung, Gesundheit und
Rentenversorgung sind in Chile schon lange zu spüren, während uns in
Deutschland dies noch als zukunftssichernde Reformen verkauft wird.

In Chile wird der September mehr und mehr zu einem Monat, in dem die Linke
nicht nur an den Putsch erinnert und dessen Opfern gedenkt, sie erinnert
auch an den Tag, an dem der Sozialist Salvador Allende zum Präsidenten
gewählt wurde: der 4. September 1970. In Chile gab es nicht nur Niederlagen,
sondern auch Siege."

GRUPO APOYO A ORGANIZACIONES DE DERECHOS HUMANOS EN CHILE

Mit der Unterstützung von attac Frankfurt, DKP Frankfurt, Terravision TV,
Friedensinitiative Rödelheim:

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