"Wir haben die gemeinsame Verpflichtung, nicht an einer Festung Europa zu bauen, sondern die Grenzen durchlässiger zu machen auf Afrika und andere Kontinente hin."
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salzburg (SN-schö). Am Ende steht der Flüchtling aus Afrika im Hafen von Rotterdam. Welcher Container ist der richtige, welcher bringt ihn sicher nach England, dorthin, wo er endlich Arbeit findet, er ein Leben beginnen, er bleiben kann? Ein Mausklick entscheidet.
Im 3-D-Online-Computerspiel "Frontiers" ist es nicht der Afrikaner oder Iraker, der, wie im echten Leben, Strapazen, Angst und Verfolgung auf dem Weg ins gelobte Land Europa erlebt. "In ,Frontiers‘ kann jeder in die Rolle von Flüchtling oder Grenzwache schlüpfen und so die dramatischen Situationen dahinter erleben", erklärt Sonja Prlic, Regisseurin und Mitglied der Salzburger Künstlergruppe "gold extra", die das Spiel produziert hat.
Die virtuellen Fluchtrouten führen in die Sahara, an das algerische Hoggar-Gebirge und den Zaun in Ceuta, in den Norden des Irak, die Berge der Türkei und in die Wälder zwischen der Ukraine und der Slowakei. Das "gold-extra"-Team von "Frontiers" reiste im Vorjahr selbst in die ukrainisch-slowakische Grenzregion um Uschgorod sowie die spanische Exklave Ceuta in Nordafrika. Hunderte Menschen sitzen dort, an den äußersten Grenzen Europas, in Lagern fest. In Ceuta hält ein sieben Kilometer langer und sechs Meter hoher Zaun die Flüchtlinge zurück, in der Ukraine wurde eine elektronisch überwachte Schneise in den Grenzwald geschlagen. Die von der Salzburger Künstlergruppe vor Ort geführten Gespräche bilden den Hintergrund zum Spiel, "das", so betont Prlic, "eine Zielgruppe erreichen soll, die sich sonst nicht mit politischen Themen beschäftigt".
Zum heutigen Weltflüchtlingstag findet der Website-Release statt (www.frontiers-game.com). Zum freien Download steht "Frontiers" ab 29. September zur Verfügung.