Stellungnahmen
Geschrieben von jnwwebmaster am May 02 2010 09:06:30
Wenn Sie als Gruppe oder MandatsträgerIn das Anliegen des offenen Briefes unterstützen wollen, dann schicken Sie uns Ihre Stellungnahme per email.

 

Presseüberblick hier...

Offener Brief als pdf


Erklärungen einzelner Gruppierungen und Organisationen nehmen wir gerne entgegen und veröffentlichen Sie hier:





STELLUNGNAHMEN - REAKTIONEN - LESERBRIEFE

zu den Aussagen von Hans Jürgen Irmer


Dieser Leserbrief wurd in der WNZ nicht abgedruckt:
Irmer meint, wir brauchen nicht mehr Muslime, sondern weniger, weil der
Islam die Weltherrschaft anstrebe. Leider vergisst er, Fußballer,
Finanzbeamte und Katholiken einzubeziehen. Ich kann nur warnen:
Deutschland strebt in Südafrika die Fußball-Weltherrschaft an. Es wäre
also besser, es gäbe nicht mehr deutsche Fußballer, sondern weniger!
Finanzbeamte haben, wie jedes Kind weiß, einen ausgesprochen öden Job
und sind deshalb hochgradig drogengefährdet. Kann es unseren Kindern
zugemutet werden, solchen Menschen auf der Straße zu begegnen?
Katholiken tragen durch ihre Ablehnung jeder Form von
Empfängnisverhütung in erheblichem Umfang zur Verschärfung von Problemen
wie Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit bei. Nach Untersuchungen des
Landeskriminalamts Bayern sind 78,47 Prozent aller bayrischen Straftäter
Katholiken! Noch stellen Katholiken in Hessen eine Minderheit dar. Aber
muss es bei uns erst so weit kommen, dass sich keine evangelische Frau
mehr aus Angst vor Katholiken auf die Straße traut? Wir brauchen keine
Humanitätsduselei! Das wird man ja wohl noch sagen dürfen! Armes Hessen!
-- Sollte der Eindruck entstehen, dass ich etwas gegen Fußballer,
Finanzbeamte und Katholiken habe, so entschuldige ich mich. Aber recht
habe ich doch! Viel Feind, viel Ehr!

Martin Otto



Irmers Aussagen sind volksverhetzend und rassistisch

 

Zu den volksverhetzenden, rassistischen Äußerungen Irmers erklären

Bündnis 90/Die Grünen und die Grüne Jugend Limburg-Weilburg:

 

 

Der Kreisvorstand von Bündnis90/Die Grünen Limburg-Weilburg sowie der

Vorstand der Grünen Jugend Limburg-Weilburg fordern den Kreis- und

Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Irmer (CDU) dazu auf, die

volksverhetzenden, diffamierenden und rassistischen Äußerungen

öffentlich zu widerrufen und sich bei den Muslimen zu entschuldigen.

 

Wir sind schockiert, dass der stellvertretende Fraktionsvorsitzende

der hessischen CDU äußert: „Wir brauchen nicht mehr Muslime, sondern

weniger!“ Dass der Islam die Weltherrschaft anstrebe, sei überall

nachzulesen, legte Irmer nach. Diese Aussage ist rassistische Hetze,

wie sie auch von der NPD betrieben wird.

 

Irmers pauschale Diffamierungen dienen nur dem Zweck, Feindbilder und

Ängste zu schüren, sind kontraproduktiv für alle Bemühungen um

Integration und interreligiösen Dialog und geben den Rechtsextremen in

unserem Land Vorschub.

 

Alle demokratischen Parteien müssen sich für eine antifaschistische

Kultur stark machen und im täglichen Leben gegen die Verbreitung von

Faschismus, Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Homophobie

kämpfen.

 

Deshalb ist auch die CDU aufgefordert, Stellung zu nehmen und sich von

den neuerlichen Hetztiraden Irmers zu distanzieren.

 

Für den Kreisvorstand

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Limburg-Weilburg

Simon Lissner

Stammtischniveau des H.J. Irmer erkennen

Seit Jahren beschränkt sich der Horizont des „bildungspolitischen“ Sprechers im Hessischen Landtag einer sich christlich nennenden Partei, auf „Unterstützung polizeilicher Maßnahmen“, auf “Bekämpfung aller nicht seinem Weltbild entsprechenden Anschauungen und Personen“, auf den sonntäglichen „Kampf um Ball, Tore und Punkte“ und auf die Verbreitung seiner „erzkonservativen Vorstellung einer Gesellschaft“ mit Hilfe der CDU-nahen Handwerks- und Industriebetrieben im „Wetzlar Kurier“. Dieses gesamte Verhalten „haselnussfarben“ zu nennen, ginge vermutlich zu weit.

Die Entschuldigung für die Krönung seiner Attacken gegen alles Andersartige – der politische Aufstieg seiner Parteikollegin aus Niedersachsen war hier Anlass genug – kann man getrost als unehrlich deuten.

Die Wetzlarer und LDK-Bürger sollten das untere Stammtischniveau des H.J. Irmer erkennen und ihm die rote Karte zeigen.

Mit freundlichen Grüßen H. Söhngen


Stellungnahme der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Kreisverband Wetzlar

 

Wir sind empört über die jüngsten Äußerungen Hans-Jürgen Irmers gegen Muslime. Sie dienen keinesfalls dem gemeinsamen Miteinander und unterscheiden sich nicht von Parolen rechtsextremer Propaganda.

Pädagoginnen und Pädagogen sind dem Hessischen Schulgesetz und dem darin formulierten Erziehungsauftrag verpflichtet, der u. a. lautet:

«Die Schulen sollen die Schülerinnen und Schüler befähigen, in Anerkennung der Wertordnung des Grundgesetzes und der Verfassung des Landes Hessen…

            (Hessisches Schulgesetz, §2(2))

Und in § 3 (1) des Hessischen Schulgesetzes heißt es weiter:

«Die Schule achtet die Freiheit der Religion, der Weltanschauung, des Glaubens und des Gewissens sowie das verfassungsmäßige Recht der Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder und nimmt Rücksicht auf die Empfindungen und Überzeugungen Andersdenkender.»

Diese Grundsätze tritt Herr Irmer, der ehemaliger Lehrer und bildungspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion ist, mit Füßen.

Wir fordern deshalb gerade die Lehrerinnen und Lehrer und die Erzieherinnen und Erzieher in den Schulen des Lahn-Dill-Kreises auf, sich von den Aussagen Herrn Irmers zu distanzieren und sich für ein friedliches und demokratisches Miteinander auszusprechen.


Walter Schäfer, Sprecher des Kreisvorstands




GRÜNEN fordern Konsequenzen aus neuerlicher Entgleisung

Irmer soll sich öffentlich entschuldigen

Nach den jüngsten Äußerungen Hans-Jürgen Irmers (CDU) zeigt sich der Kreisverband der Grünen schockiert über die Qualität der neuerlichen Entgleisungen des CDU-Rechtsaußen.

In einer gemeinsamen Presseerklärung fordern die beiden Sprecher des Kreisvorstandes, Carmen Zühlsdorf-Gerhard und Knut Letzel, den heimischen Kreistagsabgeordneten auf, seine ausländerfeindlichen und unwahren Einlassungen öffentlich zurückzunehmen und sich dafür zu entschuldigen.

„Hans-Jürgen Irmer hat nun endgültig jegliche Bodenhaftung verloren, die gemeinsame demokratische Plattform verlassen.“ Irmer bereite seit mehr als zwei Jahrzehnten den Boden, auf dem die Saat der Rechtsextremen auch im Lahn-Dill-Kreis prächtig gedeihe: „Dessen müssen wir uns endlich bewusst werden!“, so Letzel und Zühlsdorf-Gerhard. Irmer sei nicht der seriöse, nette Politiker von nebenan, sondern ein politischer Brandstifter ersten Ranges, dem die Verbreitung seiner abstrusen Vorstellungen über anders Denkende oder anders Gläubige wichtiger sei als sozialer Frieden in diesem Land, betonen die Grünen-Sprecher.

Auch die heimische CDU müsse ihr Verhältnis zu antiislamischem, antisemitischem und rechtsextremistischem Gedankengut prüfen: „Wer einen Rechtsaußen seit Jahren mit über 95% zum Kreisvorsitzenden wählt, kann sich inhaltlich nicht sehr weit von der fremdenfeindlichen und homophoben Hetze des Herrn Irmer aufhalten. Wir erwarten deshalb eine klare Distanzierung des CDU-Kreisverbandes zu den neuerlichen Hetztiraden Irmers!“, so Letzel und Zühldsorf-Gerhard.

Die Grünen schließen sich inhaltlich dem ‚Offenen Brief’ der Wetzlarer Bürgerinnen und Bürger an und fordern alle gesellschaftlich wichtigen Gruppierungen auf, den Druck auf die CDU und Hans-Jürgen Irmer zu erhöhen. „Gleichzeitig entschuldigen wir uns bei den von Irmer angegriffenen Personen und sichern ihnen zu: Wir werden alles unternehmen, damit Irmers abwegiges Gedankengut das friedliche und demokratische Zusammenleben in unserer Gesellschaft nicht zerstört“, so die Vorstandssprecher.



Jusos Lahn-Dill machen sich Sorgen um die CDU


Wir als Jusos an Lahn und Dill bitten die CDU  einige Irritationen aus dem Weg zu räumen, kennen wir Sie doch als durchaus streitbare, aber anständige Demokraten, die auf dem Boden des Gesetzes stehen.


Dem in der WNZ erschienenen Interview von Hans Jürgen Irmer bezüglich der Ernennung der Deutsch-Türkin Aygül Özkan (ebenfalls CDU) zur neuen niedersächsischen Sozialministerin entnehmen wir, dass nicht alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind.

Religion und Herkunft spielen hier bei politischen Fragen für Herrn Irmer eine nicht kleine Rolle. Wir haben somit die Befürchtung, dass die CDU Lahn-Dill sich langsam vom Boden des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
entfernt. Genau von dem Grundgesetz, dessen Missachtung sie beispielsweise der Partei Die Linke häufig vorwirft. Auch das 8. der 10 christlichen Gebote: „Du sollst kein falsches Zeugnis geben.“ sehen wir in der Aussage, alle 2.200.000.000 Muslime betrieben stets Kolonialisierungsbestrebungen und Weltherrschaftspläne, verletzt.

Sollte Herr Hans Jürgen Irmer jedoch mit allen 2.2 Milliarden Muslimen gesprochen haben, bitten wir um Entschuldigung.
Wir als Jusos Lahn-Dill suchen lieber den Dialog mit muslimischen Mitbürgern und Mitbürgerinnen im LDK, in unserer Region, an unseren Arbeitsplätzen, in Sport- und allen anderen Vereinen, in denSchulen und mit denen, die wir zu unseren Freunden und Freundinnen zählen.
Wir bitten deswegen die CDU, uns und allen Menschen im Lahn-Dill-Kreis deutlich zu machen für was sie steht:

Grundgesetz, Offenheit und Gesprächsbereitschaft um die Gesellschaft voran zu treiben, oder Hans Jürgen Irmer.




05.05. 20010

Alevitische Jugend Wetzlar

Irmer gegen Moslems

Ich grüße Sie im Namen der Alevitischen Jugendlichen in Wetzlar.

Mein Name ist Deniz Dikme. Ich bin 2. Vorsitzender der Alevitischen Jugend. Wir haben unseren Sitz in Niedergirmes und arbeiten unter dem Motto „Humanismus als Leitkultur“.

 

Hans-Jürgen Irmer (CDU- Landtagsabgeordneter und stellvertretender Fraktionsvorsitzender)  hatte sich Ende April mit einigen fast rechtsradikalen Äußerungen in der Öffentlichkeit gezeigt. Ohne Scham plädierte er: „…der Islam ist auf die Eroberung der Weltherrschaft fixiert… und …Deutschland brauche nicht mehr Muslime, sondern weniger.“ Mit seinen Aussagen stößt er nicht nur auf Widerstand der muslimischen Mitbürger, sondern auch bei vielen Parteien, Institutionen und Bürgern im Land-Dill-Kreis. Sogar seine eigene Partei war nach den Äußerungen in der WNZ mehr als irritiert.

 

Wir als Jugend sind schockiert über seine Aussagen. Wir sehen uns als Teil dieser Gesellschaft und finden, dass Herr Irmer diesmal die Grenze weit überschritten hat. Es ist erschreckend, dass ein Politiker aus einer Partei, die unser Land regiert, mit solchen Äußerungen um sich wirft und sich somit beliebt bei der rechtsextremen Szene macht. Früher mussten wir uns „nur“ vor der NPD fürchten, doch jetzt steht eine ganz andere Partei im Vordergrund. Die hessische CDU muss Konsequenzen aus diesem Vorfall ziehen und muss den muslimischen Bürgern Schutz bieten und eine wichtige Frage beantworten, die im Raum steht:

 

Welche Position hat die CDU gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund?

 

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratisches Land, in dem Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Religionsfreiheit fest im Grundgesetzt verankert sind. Also muss dies, vor allem von Politikern, verfolgt und vertreten werden.

 

Wir warten auf eine baldige Entschuldigung der CDU und Herrn Irmer bei den Menschen mit Migrationshintergrund!

 

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wir hoffen, dass wir weiter unter dem Motto „Miteinander statt Gegeneinander“ in Wetzlar und im gesamten Lahn-Dill Kreis zusammenleben können.


Deniz Dikme




ich unterstütze den Offenen Brief gerne mit meiner Unterschrift.

Bemerkenswert an diesem Text finde ich, dass er in der sachlichen Kritik eine klare Sprache hat, aber gleichzeitig durch die Zurückhaltung bei der Kritik an der Person versucht eine möglichst breite Basis für die Inhalte zu gewinnen.

Wenn Wetzlar eine "Modellstadt Integration" für Hessen werden will, dann müssen sich - möglichst - alle BürgerInnen dagegen zur Wehr setzen, dass Herr Irmer dafür wirbt, BürgerInnen dieser Stadt "zu vertreiben" ('Wir brauchen nicht mehr Muslime, sondern weniger.'). Diese Form des deutschen Nationalismus erinnert sehr an unsere unselige Vergangenheit und hofiert damit gerade diejenigen, die der Vergangenheit nachtrauern. Die Aussage von Irmer "Frau Aygül Özgan (CDU) vertrete nicht die deutschen Interessen" ist in diesem Sinne sogar wahr, denn sie vertritt offenbar die Interessen der BürgerInnen der Bundesrepublik Deutschland.

Herzliche GRÜNE Grüße
Klaus Hugo



28. April 2010

Erneute Entgleisung des Abgeordneten Irmer (CDU) -

Mürvet Öztürk, MdL (GRÜNE): Irmers Äußerungen sind eines Landtagsabgeordneten und Demokraten unwürdig!

Mit einem Dringlichen Entschließungsantrag haben BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erreichen können, dass der Landtag die erneuten Entgleisungen des Abgeordneten Irmer zurückweist. Irmer wird in der Wetzlarer Neuen Zeitung vom 28. April 2010 mit den Worten zitiert: "Der Islam ist auf die Eroberung der Weltherrschaft fixiert" und "Wir brauchen nicht mehr Muslime, sondern weniger".

Erst nach mehrfacher Aufforderung konnte sich Herr Irmer zu einer Entschuldigung im Landtag durchringen. Diese Entschuldigung nehmen wir als Fraktion und ich persönlich als Abgeordnete aus Wetzlar zur Kenntnis. Wie viel sie jedoch bedeutet, wird das zukünftige Verhalten des Herrn Irmer selbst zeigen.

"Diese Äußerungen hätten so nicht stehen bleiben dürfen. Der Landtag musste deutlich machen, dass er diese Meinung von Herrn Irmer in keiner Weise teilt. Diese Auffassungen widersprechen eklatant einem fraktionsübergreifenden Beschluss des Landtags von Anfang des Jahres, in dem zu mehr Toleranz und Akzeptanz aufgerufen wurde", sagt Mürvet Öztürk, integrations- und migrationspolitische Sprecherin der GRÜNEN im Hessischen Landtag aus Wetzlar.

Darüber hinaus seien Irmers Äußerungen eines Landtagsabgeordneten und Demokraten unwürdig und dienten dazu die Gesellschaft zu spalten und Vorurteile zu schüren.

"Wir sind ja leider schon einiges von Herrn Irmer gewöhnt. Erst im April hat er in einem Artikel in seinem Sprachrohr, dem Wetzlarer Kurier, das Schreckensbild vom Europa überrennenden und die Sozialkassen plündernden Türken heraufbeschworen, im Falle die Türkei würde vollwertiges EU-Mitglied.", so Öztürk weiter. Solche Töne seien der Diskussion um die Sache nicht förderlich und Gift für das Klima in der Gesellschaft und das Miteinander der Kulturen und Religionen. Aber diesmal hat Irmer dem Fass den Boden ausgeschlagen.

"Ich fordere alle Bürgerinnen und Bürger unseres Kreises, die politischen Kräfte und die Vereine auf, sich deutlich von Herrn Irmer und seinen fremdenfeindlichen und diffamierenden Äußerungen öffentlich zu distanzieren und Musliminnen und Muslime im Lahn-Dill-Kreis ein Signal des Willkommenseins zu senden." betont Öztürk. Sie erwarte auch von ihren Kolleginnen und Kollegen der CDU, dass sie sich endlich trauen, Irmer die Stirn zu bieten.

 


 

SPD Lahn-Dill zu den Äußerungen Hans-Jürgen Irmers

Grüger: Irmer soll sich im Wetzlar Kurier bei Muslimen entschuldigen

SPD steht für friedliches Zusammenleben aller Kulturen und Religionen
Grüger: Erst wenn Herr Irmer sich im "Wetzlar Kurier" bei den Muslimen öffentlich entschuldigt, kann von einer wirklichen Entschuldigung gesprochen werden.

Zu den Äußerungen Hans-Jürgens Irmers gegen Muslime erklärt der stellv. Vorsitzende der SPD Lahn-Dill, Stephan Grüger: „Die jüngsten Äußerungen des stellv. Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion Hans-Jürgen Irmer stellen den traurigen Höhepunkt seiner bisherigen Politik gegen Muslime dar. Die Äußerungen dienen in keinster Weise dem gemeinsamen Miteinander und unterscheiden sich kaum von den Parolen rechtextremer Propaganda. Die CDU Lahn-Dill schweigt dazu und muss sich die Frage gefallen lassen, ob sie mit dem rechtspopulistischen Treiben ihres Vorsitzenden einverstanden oder nicht in der Lage ist ihn in seine Schranken zu weisen.

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Grüne Jugend Lahn-Dill

 

Wir, die Grüne Jugend Lahn-Dill, empfinden Irmers Äußerungen als volksverhetzend, diffamierend und rassistisch.
Wir sind als Jugendorganisation und politische, demokratische Gruppierung schlichtweg schockiert, dass Irmer, stellv. Fraktionsvorsitzende der CDU, die Aussage „Wir brauchen nicht mehr Muslime sondern weniger!“ von sich gibt.
Dies hat nichts zu tun mit freier Meinungsäußerung, es ist schlichtweg der Aufruf an Muslime: „Wir wollen euch nicht!“
Diese Aussage, von dem Mandatsinhaber des Lahn-Dill-Kreises ist einfach beschämend für JEDE politische Organisation.
Wir möchten hiermit zeigen, dass wir nicht schweigend zusehen und den Kopf schütteln sondern etwas tun möchten
gegen Irmer, und seine rassistischen Aussagen.

Deswegen fordern wir eine EHRLICHE Entschuldigung Irmers, sowie ein Statement des Oberbürgermeisters Dette,
der verantwortlich ist für die Wetzlarer Bürgerinnen und Bürger und es damit auch seine Aufgabe ist, die 25% seiner Bürger,
die durch Irmer beleidigt wurden, vor derart widerlichen Angriffen zu schützen. Weiterhin danken wir der WNZ,
dass sie diesen Artikel abgedruckt hat, und damit erst eine Veröffentlichung des Interviews erreicht hat.


Hallo zusammen,

natürlich unterstütze ich Euer Anliegen, denn Diskriminierungen durch Pauschalisierungen von Religionen und deren Anhängern
kann kein Anliegen eines demokratischen Staates sein. Der Schutz von Minderheiten ist ebenso im Grundgesetz geregelt wie die
Würde des Menschen und die Freiheit der Religion.

Zuallererst frage ich mich, was Herrn Irmer die Personalentscheidungen von Herrn Wulff angehen. Er ist Abgeordnerter in einem
anderen Bundesland. Wenn Frau Özkan sowohl fachlich als auch sozial kompetent ist, dann spricht in meinen Augen nichts gegen
ihre Wahl. Es dürfte sogar noch von Vorteil sein, wenn sich türkische MigrantInnen von jemanden vertreten werden,
mit der sie sich eher identifizieren können und die ihre Probleme und Umstände eher kennt.

Zweitens frage ich mich, ob der Islam eine Religion des Krieges ist bzw. der Koran als Gottesbuch den Krieg verherrlicht. Meines
Wissens nach nicht. Es liegt an den Menschen, die die verschiedenen Stellen der Gottesbücher intrepretieren. Schließlich
gibt es auch in der Bibel Stellen, die als "fixiert auf die Weltherrschaft" gedeutet werden können. Oder steht bei Mose nicht
"Macht euch die Welt untertan!"? Nicht nur im Islam gibt es Fanatiker, sondern auch im Christentum.
Die Geschichte des Christentums ist nicht immer friedlich gewesen, sondern wurde von viel Blut durchtränkt.

Des Weiteren möchte ich kurz darauf hinweisen, dass es z.B. im maurischen Spanien zumindest zeitweise ein gutes
Miteinander zwischen Christen, Juden und Muslimen gab, was eine kulturelle Blütezeit von z.B. Sevilla, Granada und
Toledo zur Folge hatte. Wir sollten uns diese Zeit zum Vorbild nehmen und den Dialog mit allen Religionen pflegen
bzw. ausbauen. Ich denke, wir können viel voneinander lernen, wenn wir miteinander reden und durch Kommunikation
Brücken und Vorurteile einreißen. In dieser Hinsicht sind die Aussagen von Herrn Irmer kontraproduktiv,
denn sie fördern definitiv nicht die Integration, da sie Moslems und den Islam herabsetzen.

Freundliche Grüße

Marco Dette (Christlich Demokratishce Arbeitnehmerschaft CDA)

PS: Wenn ich in Geschichte einigermaßen aufpasste, dann wurde die Auslegung von Gottesbüchern oftmals dann aggressiv,
wenn die Anhänger der Religionen ihre eigene Religion gefährdet sahen. Siehe die Kreuzzüge! Oder den Einfall der
Berber in Spanien!




Leserbrief zur Sache Irmer:



Leserbrief   ,                                                                                                     14.Mai 2010

Schaut man sich die vielen Leserbriefe an, die Herrn Irmers Aussagen bekräftigen und vor seinen Kritikern in Schutz nehmen,

( ja ihn sogar als Opfer einer Diffamierungskampagne sehen), wird einem schnell klar, dass die Integrationsbemühungen der

Landesregierung auf grimmige Ablehnung in den eigenen Reihen stößt. Irmers Aussage: “ wir haben eher zuviel Türken“, 

unterscheidet sich kaum von dem hämischen Wunsch , der vor einigen Jahren

der Slogan der NPD war, << Gute Heimreise !>> so sprang es einen von den Plakatwänden an.

Nun wird gegen Irmer ermittelt, wegen des Verdacht der Volksverhetzung, aber er sieht das gelassen und weiß woher der Wind weht

– böse Kommunisten – sollen die Anzeige gegen ihn veranlasst haben. Ja natürlich sind Kritiker seiner Ansichten per se Kommunisten,

aber es verschafft einem schon ein gewisses Amüsement wenn Irmer 20 Jahre nach dem Mauerfall und des Untergangs des

Kommunismus immer noch diese Gruselgeschichten aus seiner Mottenkiste hervorzaubert.

Weniger amüsant ist seine hetzerische „Aufklärung“ über den Islam. Ganz abgesehen davon , dass man als Christ, mit der

ganzen blutigen Geschichte von Kreuzzügen, Kolonialisierungen und überheblicher Anmaßung, die bis heute nachwirken,

wohl kaum für sich in Anspruch nehmen kann  mit dem Finger auf andere zu zeigen – ist der unterstellte

Weltmachtsanspruch des Islam  doch wohl eher eine Chimäre, die von den wahren gegenwärtigen „Welteroberern“ ablenken soll:

Finanzkonzerne wie Goldmann Sachs, JP Morgan Chase u.a. die in der Lage sind ganze Volkswirtschaften in den Abgrund zu reißen,

und der ganzen Politikerkaste eindrucksvoll  ihre Hilflosigkeit vorführen.

Ein bis zur Erschöpfung hochgerüsteter Partner, der internationales Recht mit Füssen tritt und

mit seiner Armada eine Bedrohung für jeden Staat darstellt,  der nicht nach seiner Pfeife tanzt.

Saatgutkonzerne die auf dem Weg sind uns in eine Abhängigkeit von ihren manipulierten Sorten zu bringen.    

Ich sehe Irmers Dämonisierungskampagne daher als Versuch, von den wahren Akteuren des gegenwärtigen

Schlamassels abzulenken und empfehle seinen Anhängern von Bord zu gehen, bevor sie Bekanntschaft mit dem machen,

was auch der Titanic zum Verhängnis wurde:

Kurs halten und die Gefahr zu spät erkennen.


C. Kumbier





Dieser Mann gehört nicht nur zurückgepfiffen, er gehört zurückgezogen. Irmer ist kein Demokrat, er bemüht sich regelmäßig, die NPD rechts zu überholen. Mit seinen völlig inakzeptablen Äußerungen zu Frau Aygül Özkan (siehe Dill-Post vom 28.04.2010, Seite 1). hat er einmal mehr bewiesen, dass er unseren demokratischen Rechtsstaat bekämpft. Da sich Herr Irmer seit vielen Jahren ständig in dieser Art und Weise äußert, ist seine Entschuldigung absolut unglaubwürdig. Und dass sogar Christean Wagner (selbst ein Rechtsaußen in der CDU) Irmers Äußerungen „missbilligt“, spricht für sich. Ein solcher Mensch hat in einem demokratischen deutschen Landtag nichts zu suchen.

 


Stefan Thielmann




Die ewig gestrige, kleinkarierte, menschenverachtende und
volksverdummende, wenn nicht gar verhetzende Meinung des Herrn Irmer ist eine
Schande für eine gebildete und Menschen zugewandte Gesellschaft.

Für mein Empfinden sollte seinen Worten in den Medien
keinerlei Raum gegeben werden. Meinungsfreiheit – ich weiß. Man muss aber nicht
jedes geistige Exkrement drucken.


Elke Metke-Dippel, Wetzlar



Hans-Jürgen Irmer fällt immer wieder durch Aussagen auf, die dem
politisch äußerst rechten Rand entnommen zu sein scheinen. Jüngst wird
er zitiert: «Der Islam ist auf die Eroberung der Weltherrschaft
fixiert.» Und: «Wir brauchen nicht mehr Muslime, sondern weniger.»
(Wetzlarer Neue Zeitung, 27.4. online). Bei Irmer muss man Methode
vermuten. Erst werden verbale Steine geschmissen, dann folgt die
Entschuldigung. So auch diesmal. Seine Worte seien wohl etwas übers Ziel
hinaus geschossen (WNZ dito.). Aber was ist das für eine
Entschuldigung? Das heißt im Klartext? Im Grunde richtig, aber etwas
mehr

>>Hans-Jürgen Irmer hetzt seit Jahren und wird belohnt<<

 

 „Die erneuten unerträglichen Äußerungen Hans-Jürgen Irmers über unsere Mitbürger muslimischen Glaubens sind purer Rassismus.

Der Satz ‚wir brauchen nicht mehr Muslime, sondern weniger’ dockt geistig an die Hetze der NPD an, die auf Plakaten die Muslimen dieses Landes zur Heimreise auffordert.“ 

Hans-Jürgen Irmer hetzt seit Jahren im Wetzlar Kurier z.B. mit Überschriften wie:

„Verschärfte Überwachung von Moscheen gefordert“,

 „Islamischer Religionsunterricht ist das Einfallstor für die Fundamentalisten“,

„Für Europa – gegen Eurabien“,

„Die schleichende Islamisierung Deutschlands und Europas ist in vollem Gange“,

 „Siegeszug des Islam geht über die Kreissäle“,

„Neues aus der islamistischen Welt – ‚Die Moscheen sind unsere Kasernen´“,

„Islamisten erheben Weltherrschaftsanspruch“.

Seine Entschuldigung im hessischen Landtag nur Heuchelei. Warum auch Entschuldigen, trotz seiner oder auch für seine Hetze wird

Herr Irmer immer wieder belohnt und wie zuletzt als Kreisvorsitzender der CDU Lahn-Dill mit über 98% wieder gewählt. Leider finden sich auch immer wieder Mitbürger die seine Meinung teilen, sich in Leserbriefen hinter ihn stellen oder in seinem Hetzblatt Wetzlar Kurier inserieren.

All denen sei gesagt: „Rassismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen“.

 

Horst Knies

für DIE LINKE. Lahn-Dill