Kriegseinsatz in Afghanistan
Geschrieben von jnwwebmaster am May 09 2010 08:17:30

Leserbrief  aus der WNZ                                                                                                    26.4.2010                                           

 

Vor einigen Tagen äußerten die Bundestagsabgeordneten Hinz(Grüne) und Pfeiffer (CDU)

ihre grundsätzliche Einstellung zu dem Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. Beide befürworten den Einsatz, ja sehen erste Erfolge.

Ich kann den beiden Damen allerdings nicht folgen. Begonnen wurde der Übergriff auf dieses Land unter dem Vorwand die Verantwortlichen für 911 dingfest zu machen.

Nach 911 wurde dann nicht lange gefackelt und der Angriff auf dieses Land unter dem Bush typischen Cowboy-Label  „shock and awe“ angegangen.

 

Man nahm sich erst mal das Räubernest um Tora Bora vor, wo man die MOB’s („Mutter aller Bomben“)  so richtig krachen ließ.

Nebenbei ist dies auch zufällig das Quellgebiet aller großen Flüsse in Afghanistan und seither in hohem Masse radioaktiv verstrahlt . Für Tausende von Jahren !

 

Dann wurden alle  Bewohner des Landes erst mal generell verdächtigt gemeinsame Sache mit den Taliban zu machen und jeder Zivilist, war per se erst mal ein möglicher Terrorist der sich nur unter seiner Zivilkleidung einen harmlosen Anstrich zu verschaffen sucht. Bedauerlicherweise solle es unter den Ureinwohnern aber auch einige Aufrechte geben und der Schutz dieser Menschen vor ihren Peinigern (Taliban) wird ebenfalls immer wieder gerne angeführt, um den heldenhaften und selbstlosen Einsatz der Invasionstruppen zu rechtfertigen.

 

Also musste man sich „in Einzelfällen“  Klarheit verschaffen über die wahren Motive der Bewohner, man hatte Erfahrungen in solchen Dingen, Abu Ghuraib war weit weg und so musste man lokale Einrichtungen dafür nutzen. 

 

Leider  konnte man der Taliban nicht so richtig habhaft werden und das Gespenst Osama bin Laden  war auch nicht aufzufinden. Alle Anstrengungen , Bombardierungen von Hochzeitsgesellschaften, nächtliche Hausbesuche(da keine Klingeln an den Türen, und die Anwohner in der Regel auf die freundliche Aufforderung doch bitte mit erhobenen Händen herauszukommen nicht reagieren, ist man schnell dazu übergegangen jeglichen Besuch mit einem kräftigen Fusstritt gegen die Wohnungstüre einzuleiten), waren vergebens.

 

Milliarden  von Euros und Dollar wurden herausgeschleudert , abertausende Flugeinsätze geflogen damit es dem Lande besser gehen soll.  Aber nach 8 Jahren der Mühsal sind die   Erfolge nur Politikern wie Hinz und Pfeiffer sichtbar und vielleicht wird ja auch alles gut sobald erst mal die Haubitze 2000 nach Afghanistan gebracht wird und dort in stoischer Gutmütigkeit ihre segensreichen Salven in das afghanische Hochland hineinfeuert – für den Endsieg !     

 

Christian Kumbier