Köln. Konkrete Schritte zur flächendeckenden medizinischen Versorgung von Migranten, die ohne legalen Aufenthaltsstatus in Deutschland leben, haben die Malteser gefordert. „Das Menschenrecht auf medizinische Versorgung muss auch für Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus endlich in die Tat umgesetzt werden“, sagte der Geschäftsführende Präsident des Malteser Hilfsdienstes, Johannes Freiherr Heereman. Die Lebensbedingungen der betroffenen Menschen haben sich trotz Änderungen, zum Beispiel bei den Verwaltungsvorschriften zum Aufenthaltsgesetz, nicht wesentlich verbessert. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung ist ebenso wie der zu Kindergärten und Schulen mit dem Gang zur Behörde verbunden – den die betroffenen Menschen aus Furcht vor Ausweisung scheuen.
Zwar enthält die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Aufenthaltsgesetz Klarstellungen, demzufolge die Abrechnungsstellen der Krankenhäuser ausdrücklich in den schweigepflichtigen Personenkreis einbezogen sind. Eine Konsequenz daraus ist, dass notfallmäßig schwer Erkrankte nicht mehr fürchten müssen, dass ein Abschiebungsprozess in Gang gesetzt wird. Doch bei ambulantem Behandlungsbedarf ist die Malteser Migranten Medizin oft die einzige Möglichkeit für eine anonyme und kostenfreie Versorgung. In elf Großstädten zwischen Hamburg und München, Köln und Berlin finden die Menschen bei den Maltesern einen Arzt, der sie untersucht und behandelt.
„Wenn eine schwangere Migrantin aus Angst entdeckt zu werden, täglich Alkohol trinkt und das Leben ihrer Zwillinge aufs Spiel setzt, muss ihr alle medizinische und begleitende Hilfe angeboten werden“, sagte Heereman mit Blick auf Schicksale in der Praxis der Malteser Migranten Medizin. Ehrenamtliche und aus Spenden finanzierte Angebote wie die Malteser Migranten Medizin könnten das nicht flächendeckend leisten. Im Jahr 2010 haben die Malteser 9.500 Menschen geholfen, die verzweifelt Hilfe suchten. Ein Video zur Malteser Migranten Medizin findet sich bei youtube: http://www.youtube.com/user/MyMalteser
Christlich und engagiert: Die Malteser setzen sich für Bedürftige ein. Hilfe für mehr als acht Millionen Menschen pro Jahr weltweit • 56.000 Engagierte in Haupt- und Ehrenamt • an mehr als 700 Orten • über 982.000 Förderer und Mitglieder
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