Wolfgang Heinz hört die Rufe nach einem schärferen Jugendstrafrecht mit wachsendem Ärger. "Wir fügen damit unnötiges Leid zu, denn wir verhängen härtere Strafen, die nichts bringen", sagt der Kriminologe und Strafrechtsprofessor an der Uni Konstanz. Auch den jüngsten Vorschlag Roland Kochs, im Einzelfall Kinder unter 14 Jahren vor Gericht zu stellen, lehnt er ab. Dafür wäre zunächst immer ein Gutachten über den Verdächtigen nötig, sagt Heinz. "Das kostet Zeit, ist teuer und bringt nichts."