Klimaflüchtlingslager im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens aufgebaut!
Geschrieben von jnwwebmaster am June 21 2009 06:28:40
Klimaflüchtlingslager im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens aufgebaut!
Vorbeikommende Fluggäste und Beschäftigte staunten nicht schlecht,
als gestern/Freitag nachmittag im Terminal 1 eine größere Reisegruppe
ihre Rollkoffer und "Kanak Attak"-Tüten auspackte und rund 150
Minizelte vor der Abflugtafel im Bereich B plazierte. Bereits am
Vortag war das Klimaflüchtlingslager des Künstlers Hermann Josef Hack
mit 600 Zelten in voller Größe in der Offenbacher Innenstadt
aufgebaut worden, und am Abend hatten etwa 70 Interessierte das
Diskussionsforum unter dem Titel Klima, Flucht, Flughafen besucht.
Warum das Klimaflüchtlingslager dann am Frankfurter Flughafen Station
machte, wurde den Umstehenden in zweisprachigen Flyern mit folgendem
Text zu vermitteln versucht.
Klimaflüchtlingslager
Der Klimawandel macht schon jetzt über 25 Millionen Menschen weltweit
heimatlos. Klimaflüchtlinge sind Menschen, die aufgrund von Dürre,
Überfl utung und anderen Umweltkatastrophen ihre Herkunftsländer
verlassen müssen. Wir, in den wohlhabenden Regionen, haben durch
unseren Lebensstil dazu beigetragen, dass es die Ärmsten am härtesten
trifft. Ist es da nicht ihr Recht, für sich und ihre Familien ein
sicheres, besseres Leben zu suchen? Und unsere Pflicht, diejenigen
aufzunehmen, die alles verloren haben? Stattdessen werden jeden Tag
10 bis 15 Menschen gegen ihren Willen vom Frankfurter Flughafen aus
abgeschoben. Die militärische Auf-rüstung der EU-Außengrenzen hat
jedes Jahr Tausende ertrunkener Bootsflüchtlinge zur Folge. Wie wird
unsere Welt aussehen, wenn sich die Migrationsbewegungen unter dem
Eindruck des Klimawandels weiter verstärken? Werden die Grenztruppen
das Feuer auf Flüchtlinge eröffnen?
Mit seinem Klimaflüchtlingslager macht der Künstler Hermann Josef
Hack das Schicksal der bis zum Jahr 2050 auf über 200 Millionen
geschätzten Klimaflüchtlinge sichtbar. Seine Mini-Zelte standen schon
vor dem Reichstag, dem Brandenburger Tor, in Dresden, Leipzig und
anderen Städten, demnächst in Hannover, London und New York.
Nur wenn wir jetzt den Klimawandel stoppen, werden wir die absehbare
Katastrophe verhindern! Nicht Abschiebung und Ausgrenzung können die
Lösung sein, sondern gemeinsamer Einsatz gegen den Klimawandel und
Hilfe für alle, die bereits fliehen mussten.
Weitere Informationen:
www.hermann-josef-hack.de
www.aktivgegenabschiebung.de