Jean-Claude Diallo trat konsequent und mit viel Herz für die Rechte von Flüchtlingen ein. Er war immer an den schwierigsten gesellschaftlichen Brennpunkten tätig. Er kämpfte gegen die Inhaftierung und Zurückweisung von Schutzsuchenden am Frankfurter Flughafen. Es war maßgeblich sein Verdienst, dass in Frankfurt ein von der Evangelischen Kirche getragenes Zentrum für Folteropfer aufgebaut wurde. Ein besonderes Anliegen war für ihn der Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung – für PRO ASYL nahm er an der Weltkonferenz gegen Rassismus in Südafrika im Jahre 2001 teil.
Jean-Claude verlor trotz seiner extrem belastenden Tätigkeiten nie seinen unerschütterlichen Humor. Wir werden ihn schmerzlich vermissen. Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau und seinen Kindern.
gez. Dr. Jürgen Micksch gez. Günter Burkhardt
Vorsitzender GeschäftsführerKämpfer für den sozialen Frieden
Kritik an Kochs Wahlkampf
Zuletzt hatte sich Diallo im Vorfeld der Landtagswahl zu Wort gemeldet. Den Wahlkampf von Ministerpräsident Roland Koch (CDU), der die Kriminalität insbesondere ausländischer Jugendlicher thematisiert hatte, kritisierte Diallo scharf. Es sei "bedauerlich", dass Koch "wieder polarisiert und von Ursachen und Hintergründen der Gewaltbereitschaft ablenkt". Ein Wahlkampf dieser Art gefährde den sozialen Frieden, weil er Menschen mit Migrationshintergrund "pauschal diffamiert, sie ausgrenzt, statt sie zu integrieren".