Katholische Frauengemeinschaft fordert „großzügiges Bleiberecht“
Geschrieben von jnwwebmaster am December 02 2009 18:55:23
Katholische Frauengemeinschaft fordert „großzügiges Bleiberecht“
 
zwd Bremen/Düsseldorf (tag). Anlässlich der InnenministerInnen-Konferenz vom 2. bis 4. Dezember in Bremen hat die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ein großzügiges Bleiberecht gefordert. Sie apellierte an die Verantwortlichen, eine Ausweitung der bestehenden Regelung für geduldete Flüchtlinge zu beschließen, um bevorstehende Abschiebungen zu vermeiden. Laut der kfd-Bundesvorsitzenden Maria Theresia Opladen sind viele Frauen und Kinder von Abschiebung bedroht.

Kritik übte der mit 600.000 Mitgliedern größte Frauenverband Deutschlands an der 2006 beschlossenen Gesetzesänderung zur Altfallregelung, von der bislang nur wenige Geduldete profitiert hätten: „Rund 30.000 Menschen, darunter viele Frauen mit ihren Kindern, erhielten lediglich eine Aufenthaltsgenehmigung auf Probe“. Bis zum 31. Dezember müssen die Betroffenen den Nachweis erbringen, dass sie ihren Lebensunterhalt überwiegend selbst bestreiten können – andernfalls droht ihnen die Abschiebung. Aber gerade betroffene Frauen, argumentierte die kfd-Bundesvorsitzende, könnten die Bedingungen für eine Aufenthaltsgenehmigung nur schwer erfüllen, weil sie zum Teil durch Erfahrungen in Krisengebieten traumatisiert seien oder sich um ihre Kinder kümmern müssten.

Sichere Zukunftsperspektive als „Grundvoraussetzung für erfolgreiche Integration“
Die katholischen Frauen plädierten dafür, die seit vielen Jahren in Deutschland lebenden Menschen als eine Bereicherung und nicht als Belastung für die älter werdende Gesellschaft anzusehen. „Eine sichere Zukunftsperspektive ist Grundvoraussetzung für ihre erfolgreiche
Integration“, zeigte sich Opladen überzeugt. Sie warnte vor besonderen Härten, beispielsweise wenn in Deutschland aufgewachsene Jugendliche – die gut in Schule und Ausbildung integriert sind – eine Aufenthaltsgenehmigung erhalten, während Eltern und
Geschwister abgeschoben werden.
(02.12.2009)