Prinzen"
Geschrieben von jnwwebmaster am November 10 2009 05:38:34
Sebastian Krumbiegel: Ängste & träume

  »Alle, die in unserem Land Ausländer raus schreien, wissen nicht, wovon sie reden. Wir sollten den Menschen, die zu uns kommen, zuhören. Sie haben ihre persönlichen Geschichten und machen hier Erfahrungen, aus denen auch wir etwas lernen können.« Sebastian Krumbiegel

 
 
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EIN PRINZ AUF SOLO-PFADEN

ddp, 10/06

Leipzig Bekannt ist er durch Hits wie "Schwein sein" oder "Alles nur geklaut". Wenn Sebastian Krumbiegel, Sänger der Prinzen, mit seinen Bandkollegen auftritt, geht es meist lustig und locker zu. Die wenigsten kennen den 40-Jährigen jedoch als engagierten Künstler, der Ausländerfeindlichkeit in Deutschland anprangert und sich für die Rechte von Menschen aus anderen Kulturen stark macht. Diese andere Seite will der ehemalige Sänger des Leipziger Thomanerchores seinem Publikum jetzt in einer musikalischen Lesetour präsentieren, die am Donnerstag in der Dessauer Marienkirche startet. ...
Er wird dem Publikum Passagen aus dem Buch vorlesen und dazu Lieder von Rio Reiser, Udo Lindenberg und aus seinem eigenen Album singen, die irgendwie alle zum Thema passen. So covert Krumbiegel unter anderem Lindenbergs Song "Er wollte nach Deutschland" oder Rio Reisers Lied "Sei mein Freund". Es sind allesamt Lieder über Liebe, Freundschaft und gegenseitigen Respekt, die der Prinz auf Solo-Pfaden präsentiert.
"Ich will dabei nicht mit dem erhobenen Zeigefinger dastehen oder die Moralkeule schwingen", sagt der zweifache Vater, der inzwischen seinen roten Pumuckl-Haar-Look abgelegt hat und erwachsen geworden ist, im ddp-Gespräch. Schon seit Jahren engagiert sich Krumbiegel gegen Ausländerfeindlichkeit. So initiierte er beispielsweise vor zehn Jahren die Leipziger Konzertreihe "Courage zeigen", mit der jedes Jahr Ende April dem Nazi-Aufmarsch in seiner Heimatstadt musikalisch Paroli geboten wird.

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EIN PRINZ ZEIGT MUT

OTZ, 30.10.06

"Ausländer können uns mehr geben, als das sie uns etwas wegnehmen können: andere Kulturen, andere Musik, andere Gedanken, eben Dinge, die wir nicht kennen. Ich bin in der Welt viel gereist als Thomaner, privat und mit der Band. Neues bereichert." Krumbiegel fordert mehr Toleranz und Respekt im Umgang mit Ausländern. Jeder kann dafür etwas tun mit ein bisschen Courage. ... Der 40-Jährige gehört zu den Initiatoren, des Leipziger festivals "Courage Zeigen". Es findet seit 1998 jährlich statt.

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"DEN LEUTEN ROLLT DER KEHLKOPF"

Leipziger Volkszeitung, 15.11.06

Er engagiert sich bereits seit langem auf den Courage-Festivals gegen Rechtsextremismus. Im Rahmen eines Projekts der Körber-Stiftung gab Sebastian Krumbiegel, 40, zudem vor einem Jahr das Buch "Hoffnung säen – Lebensgeschichten von Flüchtlingen" heraus. Mit Lesekonzerten stellen er und der Gitarrist Kristof Hahn den Titel vor.

Im Spektrum Ihrer bisherigen Auftrittsorte von "Wetten, dass ...?" bis Ilses Erika, wo ist die aktuelle Leseund Konzerttour angesiedelt?
Die passt da nicht rein – nicht einmal in diese weite Spannbreite. Wir muten den Leuten einen Drahtseilakt zu, zwischen Enter tainment und hartem Tobak. Ich lese zum Beispiel von einer Steinigung im Iran vor. Und davon, dass dort vor Gericht die Aussage eines Mannes so viel zählt wie die zweier Frauen. Die Leute erzählen uns hinterher, dass sie von den Geschichten wirklich berührt sind – aber auch erschreckt. Ich höre beim Vorlesen manchmal, wie den Leuten der Kehlkopf hochund runterrollt.

Sie haben vor einem Jahr schon einmal in Leipzig aus dem Buch vorgelesen. Was ist jetzt anders?
Kristof Hahn und ich lockern die ernste Kiste mit Musik auf. Mit Stücken von Udo Lindenberg, Rio Reiser und mit Songs meines Solo-Albums "Geradeaus abgebogen". Auch die Comedian Harmonists kommen vor. Da singe ich: "Irgendwo auf der Welt gibt‘s ein kleines bisschen Glück, und ich träum‘ davon in jedem Augenblick". Daraufhin folgt der Text über die Steinigung – völlig Hardcore reingehalten. Mein eigener Song "Die Liebenden" gibt dann wieder ein bisschen Gelegenheit zum Durchatmen.


EIN STÜCK HOFFNUNG

Eisenacher Allgemeine, 23.11.06

Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel macht sich auf seiner aktuellen Lesetour zum Anwalt von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Am 25. November stellt er um 20 Uhr in Eisenach im Schlachthof sein Buch "Hoffnung säen" vor und fordert Respekt vor anderen Kulturen. Das Eisenacher Bündnis gegen Rechtsextremismus unterstützt mit dem Verein Bühne Schlachthof Eisenach die Veranstaltung.

Aber als Komponist sind Sie doch auch so etwas wie ein Schriftsteller.
Im Prinzip schon. Ich schreibe Lieder, weil ich etwas erzählen will. Bücher zu schreiben, ist meiner Meinung nach noch mal etwas anderes.

Was bedeutet für einen Sebastian Krumbiegel eigentlich Heimat?
Für mich ist Heimat dort, wo man Freunde, seine Familie hat. Ich bin dort geblieben, wo ich geboren bin. Deshalb ist meine Heimat meine Stadt Leipzig, die ich sehr liebe.

Was wünschen Sie sich auf dieser Lesereise?
Dass ich die erreiche, die noch unentschlossen sind, keine gefestigte Meinung haben. Sie will ich überzeugen.

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POLITISCH KORREKT

Eisenacher Allgemeine, 28.11.06

Emotionale Lesung von Sebastian Krumbiegel und Kristof Hahn über Flüchtlingsschicksale im Schlachthof:
Dunja aus dem Irak, Nasrin aus dem Iran und Samir aus Aserbaidshan vereint eines gemeinsam. Alle drei sind Flüchtlinge, ihre Schicksale sorgten am Sonnabend auf der musikalischen Lesetour von Sebastian Krumbiegel im Schlachthof für Gänsehaut bei den Gästen.
Am Sonnabend war das Duo Gast im übervollen Eisenacher Schlachthof. Krumbiegel und Hahn trugen im Wechsel ausgewählte Passagen aus dem 2005 erschienenen Buch vor und gaben auf diese Weise einer isolierten und klar umrissenen Bevölkerungsgruppe eine Stimme, die sonst in der Öffentlichkeit kaum Gehör findet. Sie taten das mit großem Einfühlungsvermögen. Während der Sänger normalerweise seine Brötchen mit dem Vortragen eher leicht bekömmlichen Liedguts verdient, erwies sich Krumbiegel am Sonnabend als emotionaler und engagierter Mahner, der über die Erlebnisberichte einzelner Flüchtlinge die Spirale aus Gewalt und Wegschauenund den Teufelskreis von NPD und Skinhead-Stupidität durchbrechen möchte. ... Umrahmt von eigenen Songs sowie Liedern von Udo Lindenberg und Rio Reiser entführten Krumbiegel und Hahn die Zuhörer in eine Welt, die von Flucht, Gefängnis, Folter, Menschenverachtung und Diktatur gekennzeichnet ist, gegen die die sterilen Asylbewerberverfahren und selbst die immer mitschwingende Angst vor möglichen ausländerfeindlichen Übergriffen positive Beispiele zu wertenden Flüchtlinge, die zwar durchaus alle Angst vor Rechtsextremismus verlauten ließen, jedoch noch nie ernsthaft mit diesem Problem konfrontiert worden waren.

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HOFFNUNG SÄEN

Melodie & Rhythmus, 11/06

Als Prinzen-Sänger hast du ja auch sehr lustige Sachen gemacht. Nun bearbeitest du ein sehr ernstes Thema. Was denkst du, wie deine Fans darauf reagieren werden.
Ich glaube nicht, das sich das ausschließt. Man kann ein lustiger und lebensbejahender Mensch sein, was ich ja auch durchaus bin, und sich trotzdem mit diesem ernsten Thema beschäftigen. Und wie die Leute, die unsere oder meine Musik mögen, darauf reagieren, das weiß ich. Ich bekomme viele Feedbacks auf meiner Webseite, viele Mails, da kriege ich schon mit, dass es natürlich auch einige Idioten gibt, die sagen: Halt doch die Schnauze, sing lieber weiter, als so was zu machen. Aber es gibt viel viel mehr Leute, die das gut und richtig finden, sich damit auseinander zu setzen. Ich glaube, jeder vernünftig denkende Mensch weiß auch, dass es richtig ist, sich damit zu beschäftigen.

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 Nazis fuck off!