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Infodienst Migration vom 18.06.2007

BIM 32/2007 - Berliner Infodienst Migration vom 18.06.2007

 

In dieser Ausgabe:

 

1. Das neue Zuwanderungsgesetz - Migranten geben Hoffnung auf

2. Das neue Zuwanderungsgesetz - Presseschau

3. Das neue Zuwanderungsgesetz - der Text

4. Irak: BAMF erkennt Angehörige von Minderheiten als Flüchtlinge an

5. Malta: EU will Flüchtlinge aus Afrika nicht auf Mitgliedsstaaten zu verteilen

6. USA: Rassistischer Mord des Ku-Klux-Klans nach 43 Jahren gesühnt

7. Berlin: Ilkin Özisik wieder Vorsitzender der Türkische Sozialdemokraten

8. Dortmund: Museum zeigt Ausstellung zu Adrian Pacis

9. Kreuzberg: Workshop „Interreligiöser Dialog im Kiez“ am 23.06.2007

10. München: Integrationstage vom 19.06. bis zum 23.06.2007

11. Rostock: Verein Diên Hông bietet Vietnamesisch-Kurs an

12. Das kleine BIM-Lexikon - heute: Ku-Klux-Klan

13. Studie: Der Islam in den Sendungen von ARD und ZDF

14. Buch-Tipp: Russlanddeutsche heute. Identität und Integration

15. Kino-Tipp: GOODBYE BAFANA

16. TV-Tipps


 


1. Das neue Zuwanderungsgesetz - Migranten geben Hoffnung auf

 

Die vom Bundestag beschlossenen Verschärfungen der Zuwanderungs- und Einbür-gerungsgesetze stoßen in Berlin auf heftige Kritik. Gegen die Neuerung, dass Ein-bürgerungswillige nun auch dann ein eigenes Einkommen nachweisen müssen, wenn sie jünger als 23 Jahre sind, ist der Migrationsbeauftragte Günter Piening be-reits Sturm gelaufen. Die Heraufsetzung des Alters für den Ehegattennachzug von 16 auf 18 Jahre hält er zwar für "in den Auswirkungen eher bedeutungslos". Proble-matisch sei aber die Begründung, die dafür herangezogen werde: "Unter dem Deck-mäntelchen, Frauen zu schützen, wird hier eine Gesetzesverschärfung vorgenom-men, die nur dazu dient, feste Aufenthaltstitel zu verhindern."

 

Auch bei den zugewanderten Berlinern verursachen die Gesetzesänderungen gros-sen Unmut: "Es kommt gerade einiges zusammen: Erst die Diskussion um die Fin-gerabdrücke für das Ausländerzentralregister, jetzt diese Gesetzesänderungen. Das erzeugt eine beinahe depressive Stimmung unter den aus der Türkei stammenden Berlinern", so die Einschätzung von Cem Dalaman, dem Leiter der türkischsprachi-gen Sendung beim RBB-Hörfunksender Radio Multikulti. Der Migrationsbeauftragte Piening hält diesen Effekt für durchaus gewollt: "An bestimmte Zuwanderergruppen geht ganz klar das Signal: Ihr seid hier nicht gewollt." Das beträfe die, die in sozialen Schwierigkeiten steckten - "Jugendliche", so Pienig, " die eben keine olympiareife Bi-ografie haben". Diesen werde signalisiert: "Ihr habt euch nicht genug angestrengt, und deshalb bekommt ihr jetzt nicht die große Belohnung der Staatsbürgerschaft."

Integrationspolitik verlaufe derzeit nach dem System von Zuckerbrot und Peitsche, meint auch Derya Ovali, die Vorsitzende des BTBTM, eines Vereins Berliner Studie-render türkischer Herkunft, empört. "Die Botschaft an die Zuwanderer lautet ganz klar: Wir wollen euch hier nicht. Das Gesetz ist eine Provokation", sagt Ovali.

 

Ihr Verein hat deshalb knapp 2.000 Unterschriften gegen die Gesetzesänderungen gesammelt - auch von Abgeordneten des Europaparlaments, des Bundestages und des Berliner Abgeordnetenhauses. Zum Beispiel die der Friedrichshainer SPD-Abge-ordneten Canan Bayram: "Um den Tenor des neuen Gesetzes zu verstehen, muss man sich nur Paragraf 1 ansehen", so Bayram. In der alten Version sei es da um die "Förderung von Integration" gegangen - in der neuen dagegen suche man das Wort "Förderung" vergeblich.

 

An der Berliner Zuwanderungsbilanz werden die Gesetzesänderungen dennoch eher wenig ändern. Der Zuzug von Ausländern hierher ist bereits seit Jahren rückläufig. Während 1995 noch 72.793 Personen aus dem Ausland nach Berlin kamen, waren es 2005 nur noch 46.336. Hoch ist dagegen die Zahl der Wegzüge: Knapp 30.000 Ausländer verließen im Jahr 2005 Berlin. Während im dritten Quartal des vergange-nen Jahres 397 türkische Staatsbürger aus der Türkei in die deutsche Hauptstadt zogen, zogen im gleichen Zeitraum 497 in die umgekehrte Richtung. Aus dem Liba-non kamen in diesem Zeitabschnitt 135 Personen nach Berlin - 100 von ihnen waren allerdings deutsche Staatsbürger. Die höchsten Zuwandererzahlen hat Berlin derzeit aus Polen (1.574 Neuzuzügler im dritten Quartal 2006) und Frankreich (253).

 

aus: taz vom 15.05.2007 (von Alke Wierth), Link: www.taz.de/index.php?id=berlin-aktuell&dig=2007/06/15/a0159&id=820&cHash=aae568f5f0

 

2. Das neue Zuwanderungsgesetz - Presseschau

 

Das neue Zuwanderungsgesetz wird von der FRANKFURTER RUNDSCHAU kritisch betrachtet: "Die so genannte Bleiberechtsregelung ist eine Mogelpackung. Sie wird zwar bis zu 60-tausend der über 160-tausend Geduldeten in Deutschland zu einem dauerhaften Bleiberecht verhelfen. Die übrigen aber stecken weiter fest am Rande der Gesellschaft, ohne Chance auf Integration. Das fatalste Signal aber sendet Schwarz-Rot mit der neuen Härte bei der Einbürgerung vor allem junger Menschen. Ihnen, obwohl oft hier geboren, wird in neuem Maß die Beweislast aufgebürdet, dass sie des deutschen Passes würdig seien. Eine Einladung zum aktiven Mittun in der deutschen Gesellschaft ist das nicht", bedauert die FRANKFURTER RUNDSCHAU.

Die in Kassel erscheinende HESSISCHE/NIEDERSÄCHSISCHE ALLGEMEINE äußert sich enttäuscht über das neue Gesetz: "Schaut man über die Details hinweg, hat der Gesetzgeber eine echte Chance vergeben. Zwar werden endlich die Hürden für Aus- länder, die bei uns investieren und Arbeitsplätze schaffen wollen, gesenkt. Doch ein Konzept zur Zuwanderungssteuerung, etwa durch ein Punktesystem, bleibt das Gesetz schuldig. Wegen der schrumpfenden Bevölkerung und steigender globa-ler Konkur- renz wäre das aber von entscheidender Bedeutung gewesen", betont die HESSISCHE/NIEDERSÄCHSISCHE ALLGEMEINE.

Von der RHEINISCHEN POST aus Düsseldorf kommt dagegen Lob für die Bundes-regierung: "Endlich Rechtssicherheit für zehntausende Geduldete in Deutschland, endlich ein Abschied von einer Integrationspolitik der Unverbindlichkeit: Das vom Bundestag verabschiedete Zuwanderungsgesetz ist über weite Strecken bestimmt durch illusionsfreie Überlegungen, nicht durch starre Ideologien. So kann Schwarz-Rot das Paket trotz einiger Schwächen im Detail auf der Habenseite verbuchen. Mehr noch: Bei diesem Pragmatismus zeigt sich gar der einheitsstiftende Wert einer großen Koalition. Denn das Bündel entspricht - auch mit der rigiden Betonung von Sicherheitsfragen in der Ausländerpolitik - der Stimmung in der Bevölkerung".

 

aus: Deutschlandradio Presseschau vom 15.06.2007

 

3. Das neue Zuwanderungsgesetz - der Text

 

Das neue Zuwanderungsgesetz wurde in der Fassung der Bundestags-Drucksache 16/5065 vom 23.04.2007 (http://dip.bundestag.de/btd/16/050/1605065.pdf) mit den in der Bundestags-Drucksache 16/5621 vom13.06.2007 (www.fluechtlingsinfo-berlin.de /fr/zuwg/16-5621.pdf) enthaltenen vom Innenausschuss vorgenommenen Änderun-gen beschlossen.
 
Ebenfalls auf der Homepage des Berliner Flüchtlingsrates ist das Ergebnis der na-mentlichen Abstimmung nachzulesen: www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/zuwg /Namentl_ Abstimmung_ZuwG.pdf

Der Bundesrat wird sich damit voraussichtlich am 06.07.2007 befassen. Allgemein wird eine Bestätigung erwartet, so dass das Gesetz nach der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt voraussichtlich in der 2. Julihälfte in Kraft treten wird.

 

4. Irak: BAMF erkennt Angehörige von Minderheiten als Flüchtlinge an

 

(BIM) In Bezug auf die Anerkennung von Flüchtlingen aus dem Irak hat das Bundes-amt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in einem Schreiben an den Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein vom 14.06.2007 mitgeteilt, dass „der Situation von Christen im Irak Rechnung getragen“ wird und „Angehörige religiöser Minderheiten wie Christen, Mandäer und Yeziden in der Regel als Flüchtlinge“ anerkannt werden, sofern ihnen nicht „eine inländische Fluchtalternative, z.B. im Nordirak, zur Verfügung steht“

 

5. Malta: EU will Flüchtlinge aus Afrika nicht auf Mitgliedsstaaten zu verteilen

 

Eine Lastenverteilung von Flüchtlingen, die im Mittelmeer von einem EU-Mitglieds-land aufgegriffen werden, wird es nicht geben. Malta legte zwar im Innenministerrat seinen Vorschlag für eine solche Aufteilung vor, doch gab es darüber keine Debatte. Das Thema wird beim nächsten Ausschuss der Ständigen Vertreter behandelt.

 

Justizkommissar Franco Frattini erklärte, eine numerische Verteilung wäre "keine langfristige Lösung" und würde die Gefahr eines "Anziehfaktors" schaffen. Allerdings bekannte sich die EU zur humanitären Hilfe, verlautete aus Ratskreisen.

 

Der deutsche Ratsvorsitzende Wolfgang Schäuble drängte wiederum darauf, die Grenzschutzagentur Frontex mit den versprochenen Mitteln der Mitgliedsländer aus-zurüsten, damit diese im Mittelmeer aktiv werden könne.

 

Malta hatte in einem Brief seines Botschafters an den deutschen Botschafter die Si-tuation der ertrinkenden Flüchtlinge im Mittelmeer beschrieben und einen Lastenaus-gleich angeregt. Konkret hatte der maltesische Innenminister gemeint, ein EU-Schiff sollte in einem Hoheitsgewässer eines afrikanischen Staates, wenn es dort Flüchtlin-ge aufnehme, diese in das nächstgelegene EU-Land bringen.

 

Von dort aus sollte dann eine Aufteilung nach Quoten erfolgen, wobei die UNHCR-Regelung zur Anwendung kommen sollte, wonach die EU-Staaten die bereits in den Mitgliedsländern befindlichen Flüchtlinge mit einrechen würden. Also ein Land mit vielen Flüchtlingen würde demnach wenig bis gar keine Migranten zugeteilt erhalten.

 

Malta verwies darauf, dass jährlich 600 Flüchtlinge im Mittelmeer beim Versuch, nach Europa zu gelangen, ertrinken. Auch heuer werde dies wieder so sein. In den ver-gangenen beiden Wochen hatte Malta 237 im Meer treibende Flüchtlinge gerettet.

 

aus: Kurier vom 13.06.2007, Link: www.kurier.at/nachrichten/ausland/81596.php

 

6. USA: Rassistischer Mord des Ku-Klux-Klans nach 43 Jahren gesühnt

 

Ein Gericht im US-Bundesstaat Mississippi hat ein früheres Mitglied des rassisti-schen Geheimbundes Ku-Klux-Klan wegen des Doppelmordes an zwei afro-amerika-nischen Jugendlichen im Jahr 1964 schuldig gesprochen. Der heute 71 Jahre alte Ex-Polizist James Ford Seale wurde am Donnerstag der Entführung und Verschwö-rung zur Ermordung der beiden 19 Jahre alten Menschenrechtler Henry Dee und Charles Moore schuldig befunden. Der Fall hatte in den USA immer wieder hohe Wellen geschlagen: Seale war bereits 1964 festgenommen worden, die Polizei ließ ihn aber später wegen angeblichen Mangels an Beweisen wieder laufen.

 

Die Geschworenen befanden Seale für schuldig, die beiden Jungen zusammen mit anderen Ku-Klux-Klan-Leuten geschlagen zu haben, um ihnen Informationen über Waffenschmuggel abzupressen. Später habe er bei der Ermordung der Jugendlichen mitgeholfen. Sie wurden gefesselt und in den Mississippi geworfen. Ihre stark ver-westen Leichen wurden Monate später gefunden.

 

Der Fall wurde 2005 neu aufgerollt, nachdem der Bruder von Charles Moore den längst tot geglaubten Seale im Süden Mississippis aufspürte. Vor Gericht wurden auch Äußerungen Seales von 1964 verwendet. Er hatte nach seiner Festnahme in einem Fahrzeug der US-Bundespolizei FBI auf die Worte eines FBI-Agenten, man wisse, dass Seale der Täter sei, geantwortet: "Ja, aber ich werde es nicht zugeben; Sie müssen es mir beweisen."

 

aus: Berliner Zeitung vom 18.06.2007

 

>>> siehe dazu auch: „12. Das kleine BIM-Lexikon

 

7. Berlin: Ilkin Özisik wieder Vorsitzender der Türkische Sozialdemokraten

 

(BIM) Der alte ist der neue: Auf ihrer Wahlversammlung bestätigten die in Berlin ansässigen Türkischen Sozialdemokraten (TSD) ihren bisherigen Vorsitzenden, Ilkin Özisik, in seinem Amt. Ihm zur Seite stehen Fuat Karhan als stellvertretender Vorsit-zender, Sinem Yanik als Schatzmeisterin, Ulviye Müller als Vorstandssekretärin und

Asuman Jakupovic als Pressesprecherin.

 

Weitere Informationen unter: www.tsdberlin.de

 

8. Dortmund: Museum zeigt Ausstellung zu Adrian Pacis

 

Die bundesweit erste Einzelausstellung zum Werk des albanischen Künstlers Adrian Pacis ist im Dortmunder Museum am Ostwall zu sehen. Gezeigt werden nach Anga-ben der Stadtverwaltung Gemälde, Videoarbeiten, Fotografien und Installationen des 1969 geborenen Künstlers, der seit zehn Jahren in Italien lebt.

 

Bekannt wurde Pacis durch seine Videoarbeit «Albanian Stories», in der seine Toch-ter mit ihren Puppen die bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen in Albanien nachstellt. Der internationale Durchbruch gelang ihm dann durch seine Teilnahme an der Biennale von 2005. Die Ausstellung in Dortmund steht unter dem Titel «Still Mo-ving». In seinen Werken verarbeitet Pacis den Angaben zufolge unter anderem das Thema Migration und widmet sich der Frage, wie Vergangenes wieder ins Gedächt-nis zurückgerufen wird. Die Ausstellung in Dortmund dauert bis zum 30. September und ist dienstags, mittwochs, freitags und sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.

 

9. Kreuzberg: Workshop „Interreligiöser Dialog im Kiez“ am 23.06.2007

 

(BIM) Die beiden sozialdemokratischen Organisationen HDB und HDF veranstalten am kommenden Samstag, 23.06.2007 in Kreuzberg einen Workshop zum „Interreli-giösen Dialog“. Daran teilnehmen werden Vertreter der dortigen Kirche, der Synago-ge und von DITIB.

 

Der Workshop findet statt im „Café ORYA“, Oranienstrasse 22, 10999 Berlin-Kreuz-berg und beginnt um 11.00 Uhr. Informationen zum Ablauf gibt es unter: http://hdb-berlin.de/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=25&Itemid=39

 

10. München: Integrationstage vom 19.06. bis zum 23.06.2007

 

Zwischen dem 19.06. und dem 23.06.2007 finden zum ersten Mal die Integrations-tage München statt. Das Projekt ist Auftakt zu einer jährlichen Veranstaltungsreihe, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem Thema "Migration und Integration" auseinander setzt. Seit über 30 Jahren zeichnet sich München durch eine aktive in-terkulturelle Politik aus. Erst kürzlich wurde in der Stadt , in der über 30 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben, ein Integrationskonzept auf den Weg gebracht. München hat sich damit so etwas wie eine "integrationspolitische Verfassung" gegeben. Somit ist der Weg für eine interkulturelle Orientierung in allen Bereichen frei.

Was und wie viel Anpassung können und wollen wir von den MigrantenInnen verlan-gen, damit sie als „integriert“ gelten? Welche Parameter müssen für eine „gelungene“ Integration erfüllt sein? Was tun die Kommunen, damit eine Integration von Mitbürge-rInnen aus verschiedenen Kulturen gelingen kann? In kontroversen Podien, Gesprä-chen, Kabarett, einer Lesung und einem Konzert mit sozialkritischen Texten nähern sich VertreterInnen aus Kunst, Kultur und Politik mit und ohne Migrationshintergrund mal aus „offizieller“ und mal aus „betroffener“ Sicht dem Thema an und diskutieren über Perspektiven für ein besseres Miteinander.
Das Gesamtprogramm und weiterführende Informationen gibt es unter:  www.muenchen.de/Rathaus/kult/200490

 

11. Rostock: Verein Diên Hông bietet Vietnamesisch-Kurs an

 

Der Verein Diên Hông bietet erstmals im Jahr 2007 einen Vietnamesisch-Kurs an. Dieser beginnt am Donnerstag, dem 28. Juni 2007, umfasst 45 Unterrichtsstunden und dauert bis zum 1. November 2007. Teilnehmen können alle Interessierten, die gern nach Vietnam reisen, vietnamesische Freunde haben oder einfach an dieser außergewöhnlichen Sprache interessiert sind.

 

Das Ziel des Kurses ist, dass sich die TeilnehmerInnen in Alltagssituationen verstän-digen können. Sie lernen vor allem die Aussprache, Sprechen und Verstehen sowie Lesen und Schreiben, jedoch auch die grammatischen Strukturen.

 

Der Unterricht findet jeweils donnerstags von 18 bis 20.15 Uhr im Waldemar Hof (Waldemarstraße 33, Rostock) statt. Die Kursleitung wird von der Muttersprachlerin Kien Lorenz übernommen. Der Teilnehmerbeitrag für den gesamten Kurs beträgt 80,00 Euro. Anmeldungen und Rückfragen: Diên Hông e.V., Bereich allgemeine und politische Weiterbildung, Carmen Hadel, Tel.: 0381/ 769 83 05, E-Mail: BildungDH@aol.com, www.dienghong.de

 

12. Das kleine BIM-Lexikon - heute: Ku-Klux-Klan

Der Ku-Klux-Klan (abgekürzt KKK) ist ein noch heute bestehender, rassistischer Ge-heimbund in den Südstaaten der USA. Er nennt sich selbst Knights of the Ku Klux Klan ("Ritter des Ku-Klux-Klan"). Das klandestine Netz der Organisation ist bei Mit-gliedern unter dem Namen Invisible Empire ("Unsichtbares Reich") bekannt. Es gibt enge Verbindungen des Klans zu anderen rassistischen Gruppierungen, wie zum Beispiel der World Church of the Creator, einer Glaubensgemeinschaft, die in der Vergangenheit u. a. durch die Verbreitung rassistischer Computerspiele über das Internet aufgefallen ist.

aus: wikipedia.de

 

13. Studie: Der Islam in den Sendungen von ARD und ZDF

 

Prof. Kai Hafez vom Lehrstuhl für Vergleich von Mediensystemen/Kommunikations-kulturen der Universität Erfurt und seine Mitarbeiterin Carola Richter haben im Januar eine Untersuchung der Magazin- und Talksendungen bei ARD und ZDF vorgelegt.

 

Erfasst wurden Sendungen von Mitte 2005 bis Ende 2006. Auch wenn, wie Anfang Juni noch über die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung verbreitet, ARD und ZDF in einer eigenen Studie »Migranten und Medien« darlegen, dass MigrantInnen verstärkt deutsche Medien nutzen und auch darauf hingewiesen wird, dass oft ein »unvollständiges« Bild gezeichnet wird, ist die Erfurter Studie - zumindest für die letz-ten beiden Jahre – eindeutig und bestätigt noch einmal bisherige Untersuchungen.

 

In den abschließenden Schlussfolgerungen und Empfehlungen fassen die Autoren

u. a. zusammen, dass der öffentlich-rechtliche Programmauftrag zur ausgewogenen Information nur unzureichend erfüllt werde. Außerdem sprechen sich Hafez und Richter für die Berufung von Muslimen in die Rundfunkräte aus.

 

Die Studie kann eingesehen werden unter: www2.kommunikationswissenschaft-erfurt.de/uploads/bericht_islam_in_ard_und_zdf_2005_2006.pdf

 

aus: religionen:info, Juni 2007

 

14. Buch-Tipp: Russlanddeutsche heute. Identität und Integration

 

Über zwei Millionen Aussiedler sind in den vergangenen Jahren aus der ehemaligen UdSSR nach Deutschland gezogen. Jährlich kommen etwa 90.000 dazu. In der Bun-desrepublik treffen die „Russlanddeutschen“ zunehmend auf Misstrauen und Unver-ständnis. Trotz ihrer Abstammung werden die Nachfahren der deutschen Kolonisten, die seit dem 18. Jahrhundert nach Russland auswanderten, bei uns meist als Auslän-der und Fremde wahrgenommen. In den Medien ist diese Bevölkerungsgruppe fast ausschließlich in Berichten über den Missbrauch des deutschen Sozialsystems, über Jugendbanden und über Arbeitslosigkeit in tristen Vorstädten präsent. Auch die Poli-tik hat die schwierige Integration der Deutschen aus Russland in unsere Gesellschaft als Thema entdeckt, mit dem sich in Wahlkämpfen Emotionen wecken lassen.

 

Die Erfahrung zeigt, dass sich die Eingliederung der Aussiedler in die deutsche Ge-sellschaft nicht allein mit administrativen Maßnahmen erreichen lässt. Nicht nur die Aussiedler sind gefragt, sich zu integrieren, auch wir sollten uns intensiver mit den Belangen dieser Gruppe befassen. Dabei wird immer deutlicher, dass sich ohne die Kenntnis ihrer Geschichte die Integration der Russlanddeutschen nicht erreichen lässt. Was wissen wir heute vom tragischen Schicksal der Deutschen in der UdSSR? Wie stehen wir zu der Selbstverpflichtung, Aussiedler deutscher Abstammung auch in Zukunft bei uns aufzunehmen? Welche Wege führen zu gegenseitigem Verständ-nis, zu einem lebendigen Dialog und zu einer gelungenen Integration? Wie lernen wir, die Erfahrungen der Russlanddeutschen nicht als Bedrohung, sondern als Berei-cherung unserer Kultur wahrzunehmen? Wie stellen wir uns das Leben und die Zu-kunftsperspektiven der in Russland und Zentralasien verbliebenen Deutschen vor?

 

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Potsdamer Forum“ des Deutschen Kulturfo-rums östliches Europa, die in der gleichnamigen Publikationsreihe dokumentiert wird, diskutierten diese Fragen Jelena Hoffmann, einziges in Russland geborenes Mitglied des Deutschen Bundestages, Barbara John, langjährige Ausländer- und Aussiedler-beauftragte des Berliner Senats, Ulla Lachauer, Historikern, Dokumentarfilmerin und Autorin mit dem Schwerpunkt Ostpreußen und Russlanddeutsche, Rita Pauls, russ-landdeutsche Protagonistin des Dokumentarromans „Ritas Leute. Eine deutsch-rus-sische Familiengeschichte“ von Ulla Lachauer, Gerd Stricker, Historiker und Slawist, Verfasser des Bandes „Russland“ aus der Reihe „Deutsche Geschichte im Osten Europas“ des Siedler Verlages. Die Diskussion wurde moderiert von Henning von Löwis, Deutschlandfunk.

 

Das Buch „Russlanddeutsche heute. Identität und Integration“ (ISBN-10:3936168091 bzw. ISBN-13:978-3936168099) ist beim Deutschen Kulturforum erschienen und kos-tet 2,00 Euro. Es kann portofrei bezogen werden über die "vorwärts:buchhandlung + antiquariat" im Willy-Brandt-Haus, Stresemannstraße 28, 10963 Berlin, Telefon: 030/ 25299-871, Fax: 030/25299-872, E-Mail: info@vorwaerts-buchhandlung.de

 

15. Kino-Tipp: GOODBYE BAFANA

 

GOODBYE BAFANA basiert auf einer wahren Geschichte. Freundschaft, Versöh-nung, Hoffnung und Aufbruch - der neue Film des oscarprämierten Regisseurs Bille August erzählt von der schicksalhaften Beziehung zwischen dem zu lebenslanger Haft verurteilten schwarzen Anti-Apartheid-Kämpfer Nelson Mandela und seinem weißen Gefängniswärter James Gregory, dessen Leben sich durch die Begegnung mit seinem schwarzen Gefangenen, den er zwanzig Jahre lang bewacht, grundle-gend verändern wird.

 

Basierend auf den Memoiren von James Gregory schuf Bille August mit GOODBYE BAFANA ein bewegendes Plädoyer für die menschliche Kraft zu Umkehr und Neuan-fang. Es war Mandelas Vision der Versöhnung, die ihn fasziniert habe, so Regisseur August, der das Drama an den Originalschauplätzen inszenierte. 'Kaum ein Gedanke scheint mir angesichts der Weltlage aktueller.

 

In den Hauptrollen überzeugen Joseph Fiennes als James Gregory, Dennis Haysbert als Nelson Mandela und Diane Kruger als Gregorys Ehefrau Gloria.

 

aus: gazelle-magazin.de, das multikulturelle Frauenmagazin

 

16. TV-Tipps

 

>>> Di, 19.06.2007, WDR, 00.35 Uhr: Kolonialwaren

 

Mit dem Tag der Entdeckung begann für die Ureinwohner Amerikas die Sklaverei: Bereits Kolumbus verschleppte von Guanani und anderen Inseln die ersten Einge-borenen.

 

50 Jahre später gab es auf den karibischen Inseln keinen einzigen Ureinwohner mehr. Die neuen Herren perfektionierten den Menschenhandel: Mehrere Millionen Afrikaner wurden als Schiffsladung auf die Plantagen Amerikas verschleppt. Die mit dem Leid dieser Menschen gewonnenen Kolonialwaren - Kakao, Zucker, Baumwolle - wurden in die leeren Frachter geladen und nach Europa geschafft. Von dort ging es über Afrika mit neuen Sklaven zurück in die "neue Welt". Auf Kosten Afrikas, Brasili-ens und der Karibik begründete Europa seinen wirtschaftlichen Reichtum.

 

>>> Mi, 20.06.2007, arte, 20.40Uhr:  Türken gegen Armenier

 

Völkermord im 20. Jahrhundert


Am 24. April 1915 besiegelte die nationalistische Jungtürken-Regierung des Osmani-schen Reichs das Schicksal der Armenier in Anatolien. Mehr als 600 hoch angesehe-ne Persönlichkeiten und Intellektuelle wurden damals bei einer Razzia in Konstanti-nopel verhaftet. Die Türkei, die im Ersten Weltkrieg Partei für Deutschland und Öster-reich-Ungarn ergriffen hatte, beschuldigte die Armenier, mit Russland gegen sie zu paktieren. Mehr als eine Million Armenier fielen zwischen 1915 und 1916 Verschlep-pungen und Massakern zum Opfer. Zum besseren Verständnis der Hintergründe und Zusammenhänge des Völkermordes an den Armeniern analysiert der Film die bereits in den vorangegangenen Jahrzehnten verübten Massaker sowie die geopolitischen Rahmenbedingungen des Genozids.

 

Bereits kurz nach der Machtübernahme des Triumvirats der Jungtürken im Jahr 1915 wurden die ersten Deportationen organisiert. Keine der ausländischen Großmächte reagierte. Der Weltkrieg tobte, und die türkische Regierung konnte ihre Politik in völli-ger Straffreiheit fortführen. Am 30. Oktober 1918 unterzeichnete die besiegte Türkei einen Waffenstillstand mit den Alliierten. Die führenden Jungtürken des Komitees Einheit und Fortschritt flohen oder wurden verhaftet. Die neue osmanische Regierung strengte einen Prozess gegen sie an, dessen Urteilsspruch am 5. Juli 1919 auf per-sönliche, der juristischen Person der Partei Einheit und Fortschritt zuzuschreibende Verbrechen schloss. Der am 10. August 1920 unterzeichnete Vertrag von Sèvres hätte Armenien die Unabhängigkeit zuerkannt, wurde jedoch nie ratifiziert. 1923 gründete Mustafa Kemal die neue Türkische Republik, die mit dem Vertrag von Lau-sanne anerkannt wurde. Die Armenien-Frage wurde damit begraben.

 

Die Dokumentation greift auf die Berichte von damals im Osmanischen Reich statio-nierten westlichen Diplomaten zurück: Walter Rössler, deutscher Konsul in Alep, Les-lie Davis, amerikanischer Konsul in Kharput, Konrad von Wangenheim, deutscher Botschafter in Konstantinopel, Henri Morgenthau, amerikanischer Botschafter in Konstantinopel und Wolf Metternich, Wangenheims Nachfolger in Konstantinopel.

 

Diese bemerkenswerten Zeugnisse geben Aufschluss über die Geschichte des Völ-kermords in Armenien, über seine Methoden sowie über Wege und Ziele der Depor-tationen. Weitere Quellen des Films sind Zeugenberichte von Überlebenden, die seit Jahren von der Diaspora gesammelt wurden, sowie Dokumente aus den Archiven der osmanischen Behörden, in denen die Motive und die vom Triumvirat Enver, Talaat und Djemal Pascha ergriffenen Maßnahmen erläutert werden.

 

>>> Mi, 20.06.2007, SWR, 22.30 Uhr: Tabak, Pluderhosen und Koran

 

Bulgariens Bergmuslime

 

Sie leben in abgeschiedenen Bergdörfern im Süden Bulgariens an der Grenze zu Griechenland: die Pomaken. Rund 250 000 Menschen, die zwar ethnische Bulgaren - also Slawen - sind und bulgarisch sprechen, aber an Allah glauben. Das kleine muslimische Bergvolk lebt wie noch vor 200 Jahren: von harter Handarbeit in der Landwirtschaft, vom Tabakanbau, vom Pilze-, Beeren-, und Kräutersammeln.

 

Noch vor 20 Jahren wurden sie von den damals regierenden Kommunisten verfolgt: Ihre muslimischen Namen wurden unter Zwang durch bulgarische ersetzt; beispiels-weise wurde aus dem Pomaken "Süleiman" über Nacht "Alexander". Die Pluderho-sen und Kopftücher wurden den Frauen vom Leib gerissen, Minderheiten - noch da-zu religiöse - durfte es im kommunistischen Bulgarien einfach nicht geben. Viele Muslime wurden damals einfach vertrieben - in die Türkei.

 

Heute leben die Pomaken wieder so wie früher: Die Frauen tragen ihre Tracht, hei-raten früh, gehorchen ihren Männern und trinken keinen Alkohol. Die Männer neh-men es damit nicht ganz so genau. Doch das soll sich ändern: Islam-Stiftungen von viel weiter östlich, aus Syrien und den arabischen Emiraten, strömen in die bulgari-sche Bergregion, bauen neue Moscheen und Koranschulen für die Pomaken und versuchen so, die in ihren Augen etwas lax gewordenen Glaubensbrüder und -schwestern wieder zurück zum wahren Islam zu bringen.

 

So lernen die Pomaken-Kinder schon von klein auf arabisch, der Brauch der Be-schneidung - lange verboten - wird öffentlich zelebriert und die Ansichten der Hod-schas aus Nahost sind oft mehr als krude.

 

>>> Mi, 20.06.2007, ARD, 22.45 Uhr: Von Odessa nach Istanbul

 

Eine Reise um das Schwarze Meer

 

Laut gestikulieren die Fischverkäuferinnen auf dem Großmarkt von Odessa, ein paar Meter weiter werden die ganz großen Millionengeschäfte gemacht. Odessa, das "Marseille der Ukraine" ist der Ausgangspunkt einer Reportagereise, die uns bis zur türkischen Millionen-Metropole Istanbul führt.

 

Stationen der Reise sind die Ukraine, Russland, Georgien und die Türkei. Mit der Un-abhängigkeit der ehemaligen sowjetischen Teilrepubliken und der Diskussion um die EU-Aufnahme der Türkei rückt der südöstlichste Rand Europas immer mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit.

 

Die Route "Odessa - Istanbul" ist dabei so etwas wie der Weg in den Westen über den Osten. Man begegnet einem Dutzend Völkern und kulturellen Gemeinschaften mit unterschiedlicher Geschichte und Gegenwart: Tataren auf der Halbinsel Krim, Kosaken in der Umgebung von Krasnodar, armenische Flüchtlinge aus Abchasien, der umkämpften Region Georgiens, remissionierte Georgier in Batumi - an den Aus-läufern des Kaukasus. Hier verläuft die Trennlinie zwischen dem "christlichen" und dem vielleicht bald "muslimischen" Teil der europäischen Gemeinschaft.

 

Über die wenig bekannte türkische Schwarzmeerküste geht es nach Istanbul, der Passage zwischen Asien und Europa. Schon immer war die Stadt Schmelztiegel verschiedener Kulturen.

 

"Von Odessa nach Istanbul" ist eine Reise zu Menschen am südöstlichen Rand Eu-ropas, zu ihrer reichen Geschichte und ihrer oft überraschenden Gegenwart, eine Begegnung zwischen "christlicher" und "muslimischer" Welt.

 

>>> Do, 21.06.2007, arte, 01.00 Uhr: Na Mus - Die Ehre

 

Spielfim Armenien 1926

 

Eine lange und tiefe Freundschaft verbindet die Familie des Schneiders Barkhudar mit der Familie des Töpfers Hayrapet. Nach altem armenischen Ritual wurde deshalb auch die Tochter des Schneiders, die schöne Susan, an Seyran, den Sohn des Töp-fers versprochen. Obwohl der Brauch befiehlt, dass sich das Liebespaar erst in der Hochzeitsnacht sehen darf, setzt sich der ungestüme Seyran über die Tradition hin-weg und trifft mehrmals heimlich seine geliebte Susan. Doch dann überrascht der Vater der jungen Frau die beiden Liebenden eines Tages auf dem Balkon.

 

Tief enttäuscht von der Schmach, die seine Tochter über die Familie gebracht hat, verheiratet er Susan kurzerhand mit dem Händler Rustam. Seyran versucht verge-bens, seine Geliebte während der Hochzeit zu entführen. Eifersucht und Liebe trei-ben ihn schließlich zu einer verzweifelten Behauptung: Er gibt Rustam gegenüber vor, bereits mit Susan geschlafen zu haben - eine verhängnisvolle Lüge, die tragi-sche Geschehnisse nach sich zieht.

 

Der 1892 in der Türkei geborene Filmemacher Amo Bek-Nazarov begann seine Karriere kurioserweise als professioneller Athlet, bevor er einer der bedeutendsten Cineasten des russischen Films wurde. Er gilt heute als der Begründer des armeni-schen Kinos und als einer seiner wichtigsten Regisseure. Das Melodram "Na Mus - Die Ehre" war sein Debütfilm, der gleich zum internationalen Erfolg avancierte. Im Mittelpunkt dieses 1926 in Armenien gedrehten Stummfilms, dem ein gleichnamiger Roman von Alexander Shirvanzade als literarische Vorlage diente, steht das traditio-nelle Verständnis von Familienehre. Das Melodram erzählt von einem jungen Paar, das Opfer eines starren Begriffs von 'Ehre' und überkommenen Bräuchen wird. Der Film lebt vom Spiel seiner Darsteller, die eindrucksvoll vermitteln, auf welch tragische Weise eine Liebesbeziehung zwischen übermächtigen Traditionen und unschuldigen Gefühlen zerrissen werden kann. Darüber hinaus zeichnet sich "Na Mus" durch seine metaphorische Bildsprache und die Genauigkeit der Darstellung armenischer Bräu-che aus.

 

>>> Do, 21.06.2007, SWR, 02.15 Uhr: Ketchup, Knarren, Kriegsgeschichten

 

Bei Hakim an der Pommesbude

 

Bei Liebeskummer, Weltschmerz oder wenn der Magen knurrt - Hakim hilft! Der Af-ghane macht mit seiner Pommesbude am US-Hauptquartier in Heidelberg alle glück-lich... US-Generäle, die aus dem Irakkrieg zurückkehren, seine persischen Freunde, die Heimweh haben, den Steuerberater, der bei ihm die schärfste Soße des Univer-sums probiert, den US-Soldat, der ihm stolz sein Baby präsentiert.

 

Bei Pommes, Steaks und Hühnchenbrüsten werden Kriege diskutiert, Glaubensfra-gen zerpflückt, Alltagssorgen gelöst und viel gelacht. Sie begrüßen sich mit "Hallo Ausländer" und verabschieden sich arabisch.

 

Die SWR-Reporterin Ursula Schwedler berichtet über multikulturelle Imbiss-Episoden am Rand des streng überwachten Militärgeländes der Amerikaner.

 

>>> Do, 21.06.2007, SWR, 14.30 Uhr: Kamerun - Vom Elefantenberg zum Killersee

 

Eine Reise von der tropischen Atlantikküste ins Landesinnere Kameruns ist eine Rei-se in die Vergangenheit, in die deutsche Kolonialgeschichte, die gerade mal 30 Jahre gedauert hat, aber im Land selbst heute noch gern verklärt wird.

 

Sie ist auch eine Reise in das exotische Afrika: Von den seltenen Waldelefanten am Mount Cameroon, dem höchsten Berg Westafrikas, über die malerischen Königspa-läste des Graslands bis hinauf zu den vulkanischen "Killerseen", deren giftige Gas-wolken ein Schrecken der bäuerlichen Bevölkerung sind. Werner Zeppenfeld über Menschen und Begegnungen im Westen Kameruns.

 

>>> Do, 21.06.2007, NDR, 20.15 Uhr: Als die Deutschen weg waren

 

Mitte der fünfziger Jahre. Der als Deutscher geborene Johann Kutzera sitzt mit einem polnische Pioniertuch in der ersten Reihe seiner Schulklasse. Dort wird ausschließ-lich polnisch gesprochen. Jegliche Verwendung der deutschen Sprache ist streng untersagt. 1945: Drei Millionen Deutsche werden aus Schlesien vertrieben. Ihren Platz sollen polnische Bürger, die von der sowjetischen Staatsmacht aus der Ukraine gejagt werden, einnehmen.

 

Die größte Völkerwanderung in der schlesischen Geschichte beginnt. Am Beispiel der heute über zehntausend Einwohner zählenden oberschlesischen Gemeinde Dobrzèn Wielki, dem einstigen Groß Döbern, erzählt der zweite Teil der Dokumen-tationsreihe von den Folgen dieser Polonisierung.

 

In Groß Döbern werden die Deutschen nach 1945 "sortiert": Wer schlesisch spricht, ein Gemisch aus deutsch, polnisch und tschechisch, soll dort bleiben und einen pol-nischen Namen annehmen. Der neuen polnischen Staatsmacht dienen diese Deut-schen als Beleg dafür, dass Schlesien eigentlich urpolnisches Gebiet sei. Doch diese Deutschen können sich 1945 nicht auf Polnisch verständigen und sowohl die deut-sche als auch die schlesische Sprache sind in der Schule ab sofort streng verboten. Wer kann, entflieht diesem Chaos in Richtung Westen und lässt Haus und Hof zu-rück.

 

Die "neuen" Schlesier kommen in Güterzügen aus Ostpolen und werden auf die von Deutschen verlassenen Häuser in Schlesien verteilt. Ihre Heimat lässt sich die Sow-jetunion mit dem Potsdamer Abkommen als Kriegsentschädigung zusprechen. Auch diese Polen sind Vertriebene und müssen ihr Hab und Gut sowie ihre Häuser in den jetzt sowjetischen und ehemals polnischen Gebieten zurücklassen.

 

Wie alle deutschen Schlesier schenkt auch die Familie von Johanna Kutzera in Dö-bern den politischen Erklärungen aus Deutschland, Schlesien würde nicht dauerhaft polnisch bleiben, zunächst Glauben. Doch Ende der 1950er-Jahre ahnt auch sie: Schlesien wird polnisch bleiben. Mit dieser Perspektive beginnt der tragische Zerfall der Familie, teils durch Ausreise in die DDR und in die Bundesrepublik Deutschland, teils durch dramatische Flucht. Diejenigen, die in Polen zurück bleiben, sind zuneh-mend entwürdigenden Schikanen durch Nachbarn oder polnische Behörden ausge-setzt. In den 1960er-Jahren beruhigt sich die Lage allmählich. Der deutsche und der polnische Teil der Familie wächst durch Eheschließungen der Kinder zusammen. Aber noch immer fliehen die ehemaligen Deutschen, wenn sich eine Möglichkeit bie-tet. Nur jeder dritte Deutsche bleibt in Döbern und versucht, Reste der schlesischen Identität zu bewahren. Polen und Deutsche suchen heute nach Wegen für eine dau-erhafte Aussöhnung.

 

>>> Do, 21.06.2007, rbb, 23.45 Uhr:  Mit den Augen eines Flüchtlingskindes

 

Dokumentation Deutschland 2005

 

Einer von vielen Kriegen in Afrika, in der Welt: der Konflikt in Dafur, Sudan. Zweiein-halb Millionen Menschen sind auf der Flucht, die Anzahl der Toten wird auf 180.000 bis 300.000 geschätzt.

 

Die Vereinigten Nationen haben im Nachbarland Tschad Flüchtlingslager eingerich-tet. Eines davon ist das Lager Bredjing, in dem 35.000 Menschen leben. Fatima, 11 Jahre und Jasmin, 12 Jahre, wurden mit ihren Familien hierher gebracht. Es ist der Mai 2005, das Thermometer steht auf 45 Grad im Schatten. Die Mädchen erzählen, wie der Krieg über sie kam: "Vom Himmel sind Schüsse gefallen auf Männer und Kü-he. Es gab nichts, was sie nicht zerstörten." Sie, das sind die Janjawid, die gefürchte-te und berüchtigte berittene arabische Reitermiliz.

 

Zwischen Fatima und Jasmin entstand eine tiefe Freundschaft, die beiden teilen alles miteinander, sie sitzen nebeneinander in der Schule, halten einander den Platz frei, lachen und singen miteinander, sammeln gemeinsam Holz - Holz, das man gegen Mehl für die Fladenbrote eintauscht, die man auf dem Markt verkauft, um den tägli-chen Hirsebrei etwas anzureichern.

 

Jasmin hat ihre Brüder bei der Vertreibung verloren, sie kann schlecht schlafen: "Wenn ich zurückgehe, müsste ich an all das wieder denken. Ich will nicht zurück, ich will woanders hin", sagt sie. Ihre Mutter schildert, mit welcher unvorstellbaren Grau-samkeit die Janjawids ihre Opfer jagten, folterten, zusammenschlugen und töteten. Und die Mutter von Fatima sorgt sich: "Wenn wir zurückgehen, werden dann unsere Peiniger weichen? Es sind doch so viele dort. Von unserem Land bekommen wir Nachricht, täglich stirbt einer von uns. Wir sind entkommen und sterben hier nicht. Aber dort sterben sie einfach so." "Allah ist groß", sagt sie nach einer Pause.

 

Der Film versucht eine Annäherung an ein Kinderleben auf der Flucht und an die Ohnmacht der Vertreibung. Der nahe Blick auf den Mikrokosmos zweier Mädchen und ihrer Familien spiegelt nicht zuletzt auch die große Tragödie der Flüchtlinge weltweit wider. Die Filmemacherin Susan Gluth widmet ihren Film "Fatima und Jas-min und allen Flüchtlinge und Vertriebenen in der Hoffnung auf Frieden und baldige Rückkehr".

 

>>> So. 14.06.2007, WDR, 15.55 Uhr: Cosmo-TV

 

Das neue interkulturelle Magazin

 

"Cosmo TV" ist frisch, frech, witzig, konfliktfreudig im Stil, aktuell, informativ und un-terhaltsam in den Inhalten: ein buntes und vielfältiges Magazin mit spannenden Film-beiträgen, die neue Einsichten garantieren, und Talk mit Gästen, die ausländische Wurzeln haben und deshalb manches anders sehen, ein Magazin, das so bunt und vielfältig ist, wie Europa und Deutschland durch Zuwanderung und Migration längst geworden sind, bereichert durch die Einflüsse fremder Kulturen, dem Miteinander un-terschiedlicher Ethnien. In der Sendung spiegelt sich das Lebensgefühl der zweiten und dritten Einwande

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