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NEWSLETTER DER AMADEU ANTONIO STIFTUNG

NEWSLETTER DER AMADEU ANTONIO STIFTUNG


Ausgabe Nr. 61, April 2010
5.656 Abonnenten aus Zivilgesellschaft, Politik und Medien in Deutsch und 252 in Englisch



Die Amadeu Antonio Stiftung finden Sie im Web 2.0 auf Facebook und Twitter.

English Version: www.amadeu-antonio-stiftung.de/eng/newsletter


INHALTSVERZEICHNIS

  • 1. IN EIGENER SACHE
  • 2. MUT GEGEN RECHTE GEWALT
    • Eine rassistische Gewalttat pro Tag
    • Rassistisches Stelldichein
  • 3. PROJEKTE FÜR DEMOKRATISCHE KULTUR
    • Perspektive wechseln: Das May-Ayim-Ufer
    • Gebirgsjäger ehren?
  • 4. AMADEU ANTONIO STIFTUNG AKTIV
    • Antisemitismus, Muslime und Einwanderungsgesellschaft
    • Engagement am Laptop in Hamburg und MV
  • 5. BÜRGERSTIFTUNGEN FÜR DEMOKRATISCHE KULTUR
    • Erinnerungen an den demokratischen Aufbruch
    • Merkel ehrte Bürgerstiftungen
  • 6. AUS DER ZIVILGESELLSCHAFT
    • Bildungsmaterial: Flucht und Asyl
    • Tierschutz als Deckmantel
  • 7. AUSGEWÄHLTE TERMINE
  • IMPRESSUM

1. IN EIGENER SACHE


Liebe Leserinnen und Leser,

in ganz Deutschland gab es in den letzten Wochen viele Veranstaltungen und Diskussionen in den Leserbriefspalten der Zeitungen, auf denen das neue Engagement des Bundes gegen Extremismus diskutiert wurde, u.a. auch hervorgerufen durch die Veröffentlichung der Statistik des Bundesinnenministeriums über politisch motivierte Kriminalität im Jahr 2009. Demnach ist die Zahl der Straftaten von links um fast 40 Prozent gestiegen. Bei der Diskussion ging es vor allem um die Frage, ob es legitim sei, neben dem Rechtsextremismus auch "andere Formen von Extremismus" zu bekämpfen. Die Bundesregierung nennt dabei den Linksextremismus und den Islamismus und will beide in die Programmwelt des Bundes einbeziehen. Sicher kennen Sie die Debatte. Ich kann verstehen, wenn die Sie gleichzeitig langweilt und empört. Mir geht es auch so, wenngleich vielleicht etwas anders als üblich. Bisher haben die meisten den Begriff Rechtsextremismus benutzt um zu beschreiben, gegen welche Anfechtung der Demokratie hier angetreten wird. Nun, da der Linksextremismus in die Debatte und die Bundesprogramme eintritt, steht man plötzlich ohne Wort da. Denn Rechtsextremismus enthält ja auch die Vokabel "Extremismus" und die, so lernen wir vor allem von unseren Kolleginnen und Kollegen im Westen, erinnert an die ganz schlimme Zeit, als es "Extremistenerlasse" gab und Berufsverbote, die sich vor allem auf Linke bezogen, die der DKP oder anderen, DDR-affinen, stalinistischen Organisationen nahestanden. Nun, inzwischen hat der Lauf der Geschichte einiges an früheren Gewissheiten durcheinandergebracht, denn aus der Sicht ehemaliger Oppositioneller der DDR waren die heftig verteidigten Stalinisten keineswegs einfach nur unschuldige Opfer der "reaktionären" BRD. Und inzwischen sind auch Ostdeutsche dabei, sich in die Begriffsdebatten einzumischen und ihre Erfahrungen dabei einzubringen. Das macht zwar die Sache mit dem Linksextremismus komplizierter, aber die mit dem Rechtsextremismus nicht.

Wenn ich an Linksextremismus denke, komme ich nicht auf die Idee dabei die alte, konservative SED zu meinen. Was an der links war, bleibt mir ein Rätsel. Ich denke heute dabei an Gruppen, die das "System" abschaffen wollen, dafür Gewalt anwenden - allerdings seltener morden als die Nazis - und keineswegs davon ausgehen, dass alle Menschen gleich viel Wert sind. Oft sind es beinharte Antisemiten, die sich Antiimperialisten nennen und deren Strukturen und Freund/Feind-Bilder ein Pendant in der rechtsextremen Szene haben; entweder in einer Partei oder in autonomen Gruppen. Sie sind dabei querfrontkompatibel. Gegen diesen Linksextremismus habe ich ganz entschieden etwas und er ist mir keineswegs näher oder sympathischer als die Nazis, nur weil er behauptet, auch gegen Nazis zu sein. Das Problem ist aus meiner Perspektive also nicht, dem Linksextremismus den Vorrang zu geben oder ihn gar zu verteidigen, sondern die Realitäten vor politischem Missbrauch zu schützen.

Jahrelang haben wir erlebt, wie junge, engagierte Demokraten, die sich in braunverseuchten Gegenden gegen Neonazis und deren Verharmlosung wehrten, als Linksextremisten beschimpft wurden. Das war eine Sauerei, denn ihr Ziel bestand darin, die Demokratie zu verteidigen und nicht, sie abzuschaffen. Wenn jetzt diejenigen, die den militanten Rechtsextremismus verleugnet haben, sich auf den Slogan der Extremismusbekämpfung berufend sich mit der NPD gegen die Linkspartei verbünden oder nach Protesten, beide aus einem Bündnis "gegen Extremismus" ausschließen, so ist das bizarr. Wenn ein Bürgermeister herumdruckst, dass die NPD die Juden von heute wären, so ist das skurril. Und beides ist idiotisch und dumpfer politischer Missbrauch eines echten Problems.

Man kann, wie ich, erhebliche Schwierigkeiten mit der Linkspartei haben, mit ihrem Theorie- und Menschenbild, mit ihrer Vergangenheit und seiner Beschönigung, mit ihrer diffusen Haltung zu Antisemitismus, aber sie als antidemokratische Linksextremisten zu bezeichnen ist Blödsinn und nur ein billiges Mittel der Parteienkonkurrenz. Sie mögen politische Ziele haben, die zu teilen man ablehnt, aber sie sind keine Verfassungsfeinde. Das gleiche gilt für junge Leute, die eher alternativ sind und sich gegen Nazis engagieren. Sie zu diffamieren, weil sie unkonventioneller sind als andere, ist nicht nur unlauterer Wettbewerb, sondern zeugt - um es diplomatisch zu sagen - von kaltem Desinteresse an den Opfern der Nazigewalt, die als Nicht-Lebenswerte überfallen oder sogar getötet wurden.

Das Gegenteil von Faschismus ist nicht Antifaschismus, sondern jene demokratische Kultur, in der Gleichwertigkeit und Freiheit ex aequo geschützt werden. Daran sollten sich alle Akteure in diesem Felde messen. Das wäre eine angemessene Art gegen alle Versuchungen des politischen Missbrauches extrem zu handeln.

Ihre Anetta Kahane



2. MUT GEGEN RECHTE GEWALT


Foto: Björn Kietzmann, cc


Eine rassistische Gewalttat pro Tag


"Ein Mensch hat infolge politisch motivierter Gewalt in Deutschland sein Leben verloren", erklärte Bundesinnenminister Thomas de Maizière in Hinblick auf die Veröffentlichung der Statistik des Bundesinnenministeriums über politisch motivierte Kriminalität im Jahr 2009. Im vergangenen Jahr gab es derzufolge 19.468 rechtsmotivierte Straftaten - 4,7 Prozent weniger als im Vorjahr, aber dennoch ein sehr hohes Niveau. Körperverletzungen bilden bei den rechtsmotivierten Gewalttaten die höchste Zahl an Delikten. Es sind 366 Gewalttaten mit rassistischem Hintergrund zu verzeichnen. "Das bedeutet einen Angriff pro Tag im Jahr. Ein einzelner Übergriff in der Statistik heißt für einen Betroffenen rechter Gewalt meist noch jahrelange Traumata", sagt Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung. "Zehn Jahre nach dem »Aufstand der Anständigen« ist immer noch kein schlüssiges Konzept zur Rechtsextremismusbekämpfung auf Bundesebene vorhanden. Die von der schwarz-gelben Koalition angezettelte Extremismusdebatte ist dabei auch nicht hilfreich. Wir müssen uns in der Debatte stärker an der realen Situation in den Kommunen orientieren", so Kahane weiter.

Zur Chronik der Todesopfer:
www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/chronik-der-gewalt/149-todesopfer/



Rassistisches Stelldichein


Am 9. Mai 2010 wird in Nordrhein-Westfalen der neue Landtag gewählt. Mit "pro NRW" soll dabei das Modell "pro Köln" auf ganz Nordrhein-Westfalen ausgedehnt werden. "pro Köln" wurde 1996 von ehemaligen Mitgliedern der Republikaner und der rechtsextremen "Deutschen Liga für Volk und Heimat" gegründet. Diese bestimmen nach wie vor maßgeblich Inhalte, Strategie und öffentliches Auftreten der pro-Bewegung. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf stellte bereits fest, dass die Äußerungen von "pro NRW" im Hinblick auf die im Grundgesetz ausgeführten Menschenrechte den Verdacht einer rechtsextremen Bestrebung begründen. Für die Parteien "pro NRW" und NPD geht der Landtagswahlkampf in die heiße Phase. Im Rahmen eines Aktionswochenendes veranstaltete "pro NRW" im März gleich mehrere rassistische Veranstaltungen.

Mehr Informationen unter:
www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/meldungen/rassistisches-stelldichein-in-duisburg/



3. PROJEKTE FÜR DEMOKRATISCHE KULTUR


Liebe Spenderinnen und Spender, Stifterinnen und Stifter, wir freuen uns immer wieder sehr über Ihre Unterstützung. Diese macht es der Stiftung erst möglich, gezielt dort zu fördern, wo sie lokal etwas positiv im Sinne der Stärkung der demokratischen Kultur verändern und dazu beitragen kann, potentielle Opfer von neonazistischen Angriffen zu schützen. Wir hoffen, wir können weiter auf ihre Unterstützung bauen.

Die Stiftung unterstützen:
www.amadeu-antonio-stiftung.de/spenden-und-stiften




Perspektive wechseln: Das May-Ayim-Ufer


"Erstmals überhaupt in Deutschland wird ein kolonialer Straßenname ersetzt durch den Namen einer Person, die sich kritisch mit Kolonialismus und Rassismus beschäftigt hat", so Armin Massing vom "Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag". Das Gröbenufer in Berlin-Kreuzberg heißt von nun an May-Ayim-Ufer. Die Autorin May Ayim, eines der Gründungsmitglieder der "Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland", wurde 1960 in Hamburg geboren und nahm sich 1996 wegen einer unheilbaren Krankheit in Berlin-Kreuzberg das Leben. "In Berlin gab es bis vor wenigen Jahren so gut wie kein Bewusstsein über die Rolle der ehemaligen Reichshauptstadt in der deutschen kolonialen Expansion", erklärt Massing. Otto Friedrich von der Gröben, der bisherige Namensgeber, war Mitbegründer der Kolonie Groß-Friedrichsburg im heutigen Ghana. Gröben stand im Dienst Brandenburg-Preußens. Das Fort war Stützpunkt zur Verteidigung deutscher Kolonien und Umschlagplatz für Sklavenhandel. Die Amadeu Antonio Stiftung unterstützt die Gedenktafel, die an May Ayim erinnert und zur Auseinandersetzung mit Kolonialismus und Rassismus einlädt.

Weitere Informationen:
www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/perspektivwechsel-may-ayim-ufer/




Gebirgsjäger ehren?


Im oberbayrischen Mittenwald findet seit 1952 alljährlich um Pfingsten eine Gedenkveranstaltung für die gefallenen Gebirgsjäger der beiden Weltkriege statt. Organisiert wird diese Veranstaltung vom "Kameradenkreis der Gebirgstruppe", der von ehemaligen Wehrmachts- und SS-Soldaten gegründet wurde. Lange Jahre blieb diese Veranstaltung eine reine Heldenverehrung, ungeachtet der langen Liste der Verbrechen im II. Weltkrieg. Seit 2002 finden endlich Gedenkveranstaltungen für die Opfer statt, die Treffen der Gebirgsjäger blieben nicht länger unhinterfragt. Die Marktgemeinde Mittenwald verwährte dennoch den Opfern die Anerkennung, indem sie etwa eingeladene Holocaustüberlebende nicht empfing. Trauriger Höhepunkt war im vergangenen Jahr die Räumung eines Denkmals für die Opfer der Gebirgsjäger. Anlässlich der Wiedereinweihung des Denkmals am 21. März fand zuvor mit Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung ein Zeitzeugengespräch mit den beiden Überlebenden Maurice Cling und Ernst Grube sowie dem Widerstandskämpfer Max Tzwangue unter Beteiligung der achten und neunten Klassen der Volksschule Mittenwald statt.

Die Denkmalsgeschichte:
www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/wiedereinweihung-eines-geraeumten-denkmals/



4. AMADEU ANTONIO STIFTUNG AKTIV



Antisemitismus, Muslime und Einwanderungsgesellschaft


"Es geht um drei Themen: Antisemitismus, Muslime und Einwanderungsgesellschaft. Alle drei sind sehr umstritten", so Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, auf der Fachtagung "Antisemitismus in muslimisch geprägten Milieus". Anfang März hatte das Niedersächsische Innenministerium zu der Tagung eingeladen. Es diskutierten u. a. Anetta Kahane, Eberhard Seidel, Geschäftsführer von "Schule ohne Rassismus", Michel Friedman, ehemaliger Vizepräsident des Zentralrats der Juden und Claudia Dantschke, Arabistin vom "Zentrum Demokratische Kultur". Mit ihren Beiträgen bereiteten sie die Workshops am Nachmittag vor, in denen pädagogische Konzepte analysiert und diskutiert wurden. Neben den Fachreferenten kamen dabei auch muslimische Jugendliche zu Wort, die aus ihrem Alltag berichteten. Organisiert wurde die Tagung auch um die Erfahrungen verschiedener Praxisprojekte zu diskutieren, die u. a. in der Broschüre "Die Juden sind schuld..." der Amadeu Antonio Stiftung zusammengetragen wurden.

Zum Tagungsbericht:
www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/antisemitismus-in-muslimisch-gepraegten-milieus/



Engagement am Laptop in Hamburg und MV


Es geht weiter! Im April und Mai finden wieder Workshops des "Netz gegen Nazis"-Projektes "Generation 50plus aktiv im Netz gegen Nazis" in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern statt: Für Demokratie im Internet diskutieren. Seien Sie dabei, wenn es gilt die folgenden Fragen zu beantworten: Wie kann ich im Internet gegen Rechtsextremismus aktiv werden? Wie erkenne und begegne ich neonazistischen Argumentationen? Wie kann ich meine Lebenserfahrung für Demokratie einsetzen und Jugendliche erreichen? So ist der Workshop strukturiert - Part I: Neonazis heute, Part II: Das Internet und seine Foren, Chats und sozialen Netzwerke, Part III: Moderationstraining. Die aktuellen Workshop-Termine finden Sie in der Rubrik "Ausgewählte Termine". Gefördert werden die Workshops u. a. durch den Generali Zukunftsfonds und die Freudenberg Stiftung. Anmeldung unter ngn@amadeu-antonio-stiftung.de oder 030 - 240 886 24.

Weitere Informationen unter:
www.netz-gegen-nazis.de/artikel/generation-50plus-aktiv-im-netz-gegen-nazis-workshop-termine-nordrhein-westfalen-hamburg-essen-2979



5. BÜRGERSTIFTUNGEN FÜR DEMOKRATISCHE KULTUR


Foto: Müller-Witte

Erinnerungen an den demokratischen Aufbruch


"Wer sich nicht bewegt, spürt die Fesseln nicht", so wird Rosa Luxemburg in der Ausstellung "Legalität für die Opposition!" im Berliner "Kulturzentrum Sebastian Haffner" zitiert, die die Initiative "Bürgerstiftung Prenzlauer Berg" am 11. März u. a. mit Wolfgang Thierse und Ulrike Poppe eröffnet hat. Wie sehr die Fesseln denjenigen geschmerzt haben müssen, die aufbegehrten, kann nur von ihnen selbst nachempfunden werden. Es gehörte viel Mut und Tapferkeit dazu, diesen Weg in der DDR zu wählen. Diese Leistung der Akteurinnen und Akteure des demokratischen Aufbruchs wird durch die Ausstellung ins Gedächtnis gerufen und gewürdigt. Erarbeitet wurde die Ausstellung durch die "Bürgerstiftung Prenzlauer Berg" in Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung, dem "Amt für Kultur und Bildung - Museumsverbund Pankow" und der "Robert-Havemann-Gesellschaft". Für die Bürgerstiftung ist die Ausstellung, die unter der Federführung Romy Köhlers entstand, das erste größere Projekt, mit dem sie auch auf die Bürgerstiftung und ihre Arbeit aufmerksam machen will. Die Ausstellung ist noch bis zum 9. Mai zu sehen.

Bilder von der Eröffnung:
www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/erinnerungen-an-den-aufbruch/



Merkel ehrte Bürgerstiftungen


Die Gewinner des Bürgerstiftungswettbewerbs 2010 der "Aktiven Bürgerschaft" wurden persönlich durch Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgezeichnet. Der erste Preis ging an die "Bürgerstiftung Bad Essen" in Niedersachsen. Sie überzeugte die Jury mit ihrem Engagement für Familien mit Migrationshintergrund im ländlichen Raum. Die "BürgerStiftung Hamburg" wurde mit dem zweiten Preis für ihren Stiftungsfonds "Hamburger Anker" prämiert, der Projekte für junge Familien unterstützt. Angela Merkel ehrte mit ihrer Laudatio auf diese beiden Stiftungen exemplarisch das Engagement von Bürgerstiftungen und rief zur Unterstützung dieser auf: "Ich glaube, das Tolle an den Bürgerstiftungen ist der große Gestaltungsspielraum. Es gibt oft einen sehr weiten Stiftungszweck. Deshalb sind auch die Engagements, die wir in den Bürgerstiftungen finden, so individuell, wie die Menschen unverwechselbar sind, wie jeder seine eigenen Anlagen hat, und seine eigene Art einbringen kann. Man kann helfen durch Zustiften von Geld, durch das Spenden von Arbeitsmitteln, das Einbringen von Erfahrung oder eben durch eigene ehrenamtliche Mitarbeit."



6. AUS DER ZIVILGESELLSCHAFT



Bildungsmaterial: Flucht und Asyl


Am 7. Januar 2005 verbrannte Oury Jalloh, Asylbewerber aus dem Bürgerkriegsland Sierra Leone, unter bis heute ungeklärten Umständen in einer Polizeizelle in Dessau. Vor wenigen Wochen hob der Bundesgerichtshof ein erstes Urteil in diesem Fall auf und ordnete an, den Prozess neu aufzurollen. Unklar ist, wie die diensthabenden Polizisten in den Brand verwickelt sind. Zu dem von der Amadeu Antonio Stiftung 2008 geförderten Film "Oury Jalloh" hat das Berliner "Entwicklungspolitische Bildungs- und Informationszentrum" neues Bildungsmaterial erstellt. Die DVD und Broschüre richten sich an Lehrerinnen und Lehrer, sowie an außerschulische Bildungseinrichtungen, die die Themen Flucht, Asyl und Rassismus an einem aktuellen Beispiel behandeln möchten. In seinem Film greift Regisseur Simon Paetau die prekäre Lebenssituation von Asylbewerberinnen und -bewerbern in Deutschland auf und weist auf vielfache Diskriminierungen im Lebensalltag hin. Die Broschüre verbindet Hintergrundinformationen mit konkreten didaktischen Beispielen für die Bildungsarbeit und den Politik-, Ethik- und Sozialkundeunterricht ab der 10. Klasse.

Mehr zum Film:
www.amadeu-antonio-stiftung.de/projektfoerderung/gefoerderte-projekte/musik-theater-film/oury-jalloh/


Tierschutz als Deckmantel


Gerade junge Menschen fühlen sich oft durch die populären Themen Umwelt- und Tierschutz angesprochen und können darüber in das Netz der rechtsextremen Szene geraten. Es ist für viele Menschen schwierig zu erkennen, dass es den Nazis beim Umwelt- und Tierschutz um die alte Blut-und-Boden-Ideologie geht. "Die Sympathie für Tiere und die Umwelt wird oft von Nazis instrumentalisiert, um auf antidemokratische und rassenbiologische Positionen überzuleiten. So zeigt sich beispielsweise die Tierliebe der Rechtsextremen besonders dann, wenn sie sich gegen eigene Feindbilder richten lässt", so "Netz-gegen-Nazis"-Autor Eric Stritter über seine Recherchen zur Schnittmenge von Rechtsextremen und Umwelt- und Tierschutzbewegung. Dass die alternative Szene auf solche Übernahme- oder Annäherungsversuche teilweise auch sehr sensibel reagiert, zeigt das Beispiel von "Neuland", dem Verein für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung. Geschäftsführer Jochen Dettmer teilte auf den entsprechenden Artikel bei netz-gegen-nazis.de mit, dass "Neuland" Betrieben mit solchen politischen Hintergründen die Zusammenarbeit aufkündigt.

Zur Recherche:
www.netz-gegen-nazis.de/artikel/tierschutz-als-deckmantel-fuer-naziideologien-5710



7. AUSGEWÄHLTE TERMINE


Donnerstag, den 11. März bis Sonntag, den 09. Mai, Berlin
Ausstellung "Legalität für die Opposition!", Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Prenzlauer Allee 227/228, Samstag bis Donnerstag 10-18 Uhr.

Mittwoch, den 07. April, Probstzella
Eröffnung der Ausstellung "Antisemitismus in der DDR", im "Haus des Volkes", Bahnhofstraße 25, Probstzella, 19 Uhr. Die Ausstellung ist zugänglich bis Montag, den 26. April, Montag bis Freitag 16-22 Uhr, Samstag 14-22 Uhr, Sonntag 11-22 Uhr.

Freitag, den 09. April, Hamburg
Workshop des Projekts "Generation 50plus aktiv im Netz gegen Nazis"

Donnerstag, den 15. April 2010, Berlin
"Auf jüdischem Parkett" (Dokumentation, BRD 2005, 94 min.), Informationen und Anmeldung unter: berit.lusebrink@amadeu-antonio-stiftung.de oder 030 - 240 886 13, Amadeu Antonio Stiftung, Linienstr. 139, Imbiss ab 17.30 Uhr, Filmvorführung ab 18 Uhr, Diskussion im Anschluss.

Donnerstag, den 15. April, Berlin
Eröffnung der Ausstellung "Homestory Deutschland - Biografien von Schwarzen Menschen in Deutschland aus drei Jahrhunderten", Nelson-Mandela-Schule, Pfalzburger Straße 23, Berlin-Wilmersdorf, 18.30 Uhr. Die Ausstellung ist zugänglich bis Freitag, den bis 7. Mai, jeweils am Mittwoch und Donnerstag um 16-19 Uhr und Freitag um 12-18 Uhr.

Donnerstag, den 15. bis Freitag, den 16. April, Weinheim
"Weinheimer Gespräche" zum Thema "Gleichwertigkeit und Anerkennung in der Krise. Menschenfeindlichkeit und ihre Gegenkräfte im lokalen Raum" u. a. mit Wilhelm Heitmeyer, Babostr. 5.

Donnerstag, den 22. April, Berlin
Vortrag "Kindheit und Differenz - Was kann Diversität leisten?", Prof. Dr. Maisha-Maureen Eggers (FH Magdeburg-Stendal), Nelson-Mandela-Schule, Pfalzburger Straße 23, Berlin-Wilmersdorf, 18.30 Uhr

Donnerstag, den 22. April, Berlin
Podiumsdiskussion "Wege in die erste frei gewählte Volkskammer" mit Vera Lengsfeld (Grüne Partei in der DDR), Dr. Hans Misselwitz (SPD) und Gerd Poppe (Bündnis 90), Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Prenzlauer Allee 227/228, 19 Uhr.

Donnerstag, den 22. April, Hamburg
Workshop des Projekts "Generation 50plus aktiv im Netz gegen Nazis"

Donnerstag, den 22. April, Ludwigslust
Politischer Salon mit der Schriftstellerin Claudia Rusch, Lesung und Diskussion zu ihrem Buch "Meine freie deutsche Jugend", "Lola für Lulu", Alexandrinenplatz 7, 19 Uhr.

Donnerstag, den 29. April, Berlin
Filmvorführung "GO-BAMA between Hope & Dreams" (Dokumentation, USA 2009, 79 min., engl. OF), anschließende Diskussion, Nelson-Mandela-Schule, Pfalzburger Straße 23, Berlin-Wilmersdorf, 18.30 uhr

Sonntag, den 02. Mai, Berlin
Gedenkveranstaltung für May Ayim (1960-1996). 1. Filmvorführung "Hoffnung im Herz: Mündliche Poesie von May Ayim" (Porträt, BRD 1997, 30 min.), 2. Gedichte von May Ayim, 3. szenische Lesung "Homestory Deutschland. Gelebt-erlebte Schwarze Deutsche Geschichte(n)", Nelson-Mandela-Schule, Pfalzburger Straße 23, Berlin-Wilmersdorf, 15 Uhr

Sonntag, den 02. Mai, Bremen
Eröffnung der Ausstellung "Antisemitismus in der DDR" in der Dokumentations- und Begegnungsstätte "Rosenak-Haus", Kolpingstr. 7, 16 Uhr. Die Ausstellung ist zugänglich bis Donnerstag, den 27. Mai, jeweils Dienstags um 10-13 Uhr, Donnerstags um 14-17 Uhr, Samstags und Sonntags um 14-18 Uhr.

Donnerstag, den 06. Mai, Berlin
Filmvorführung "Real Life: Deutschland" (Dokumentation, BRD 2009, 40 min., deutsch mit engl. Untertiteln), anschließende Diskussion, Nelson-Mandela-Schule, Pfalzburger Straße 23, Berlin-Wilmersdorf, 17 Uhr

Donnerstag, den 06. Mai, Berlin
"Max Minsky und ich" (Spielfilm, BRD 2007, 96 min.), Informationen und Anmeldung unter: berit.lusebrink@amadeu-antonio-stiftung.de

Freitag, den 07. Mai, Rostock
Workshop des Projekts "Generation 50plus aktiv im Netz gegen Nazis" oder 030 - 240 886 13, Anne Frank Zentrum, Rosenthaler Straße 39, Imbiss ab 17.30 Uhr, Filmvorführung ab 18 Uhr, Diskussion im Anschluss.



IMPRESSUM


Copyright (c) 2010
Redaktionsschluss: 29.03.2010

Amadeu Antonio Stiftung
Schirmherr: Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse

info@amadeu-antonio-stiftung.de
www.amadeu-antonio-stiftung.de
Linienstrasse 139
10115 Berlin
Tel.: 030. 240 886 10
Fax: 030. 240 886 22

Konto der Amadeu Antonio Stiftung:
Deutsche Bank Bensheim, BLZ 50970004, Konto 030331300

Sollten Sie zur Verwendung von Spenden Fragen haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden.

Redaktion: Thomas Olsen und Tilman Tzschoppe; Mitarbeit: Berit Lusebrink, Anetta Kahane, Andrés Nader, Heike Radvan, Simone Rafael, und Timo Reinfrank (verantwortlich). Herzlichen Dank an Virginia Schildhauer für die Übersetzung.

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