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NEWSLETTER DER AMADEU ANTONIO STIFTUNG

NEWSLETTER DER AMADEU ANTONIO STIFTUNG


Ausgabe Nr. 58, Januar 2010
5.497 Abonnenten aus Zivilgesellschaft, Politik und Medien in Deutsch und 270 in Englisch

Dies ist der E-Mail-Newsletter der Amadeu Antonio Stiftung mit aktuellen Mitteilungen aus der Stiftung, vom Opferfonds CURA und den Internetportalen www.mut-gegen-rechte-gewalt.de und www.netz-gegen-nazis.de.

English Version: www.amadeu-antonio-stiftung.de/eng/newsletter




1. IN EIGENER SACHE


Liebe Leserinnen und Leser,
 
kurz vor Weihnachten erhielten wir die Nachricht vom Tod unserer Mitarbeiterin Babara Schweigkofler. Sie war diejenige, die unsere Bücher führte, Ausgaben und Einnahmen buchte und sich mit etlichen Verwaltungen herum zu schlagen hatte. Viele unserer Partnerinnen und Partner sowie Initiativen haben sie gekannt, zumeist telefonisch, wenn sie sich voller Verständnis und mit disziplinierter Klarheit und um Ordnung im Zahlengewimmel von Abrechnungen kümmerte. Sie hat uns alle aber auch inhaltlich unterstützt und begleitet. Sie kam so oft sie konnte mit ihrem Mann Günther Schweigkofler nach Berlin, um sich mit den Projekten zu beschäftigen. Sie korrigierte jeden Monat diesen Newsletter und andere Publikationen und gab uns viele Anregungen auf ihre bescheidene, freundliche und dezente Art. Barbara Schweigkofler war Teil unseres Teams und noch weit mehr: Sie war es, die von dem Sitz der Stiftungsverwaltung in Heidelberg sich immer nach der Wirkung unserer Projekte erkundigte. Wenn Barbara Schweigkofler fragte, wie sie sich die Arbeit in einem bestimmten Projekt genau vorstellen soll, dann meinte sie das niemals rhetorisch. Sie wollte immer genau wissen, was die Amadeu Antonio Stiftung an jedem Tage tut und ob dies das Leben von Menschen real verbessert. Sie wollte Beispiele kennen. Sie wollte Veränderung. Deshalb will ich Ihnen in Barbara Schweigkoflers Sinne zwei dieser Geschichten erzählen.
 
Die erste handelt in Ludwigslust, wo die Amadeu Antonio Stiftung mit dem Projekt "Lola für Lulu" zum Thema "Geschlechterrollen und Rechtsextremismus" aktiv ist. Hier werden Frauen dabei unterstützt, sich in der Kommunalpolitik stärker für ihre Interessen einzusetzen. Mädchen und Jungen erfahren, was das rechtsextreme Menschenbild ihnen über Geschlechterrollen vorzuschreiben versucht und lernen sich mit Gleichaltrigen über demokratische Kultur, das heißt über Gleichwertigkeit aller Menschen, auseinanderzusetzen. Frauen, die aus der Naziszene aussteigen wollen, bekommen hier Hinweise darüber, wie sie es schaffen können. Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit Einwanderern und Flüchtlingen in der Region. Es gibt eine iranische Familie mit drei Kindern, die nun mitten in Mecklenburg lebt. Die Ehe ist schwierig, die Kinder fühlen sich mies, weil sie keine Freundinnen und Freunde haben und der Stress zu Hause schwer auszuhalten ist. Als ein Geschwisterchen geboren wurde erschienen sie nicht mehr in der Schule. Die Familie ist beim Jugendamt bekannt. "Lola" hat Kontakt zu Jugendamt und Familie, die nach der Schließung des Flüchtlingsheims nun "dezentralisiert" untergebracht ist und fragt nach. Eine Lola-Mitarbeiterin hilft Flüchtlingskindern und anderen, die es brauchen, bei den Hausaufgaben. Sie besucht die Eltern und versucht eine Lösung zu finden. Die Mutter traut sich nicht, die Kinder alleine zur Schule gehen zu lassen, kann sie doch jetzt nicht mehr mit, seit dem das Baby da ist. Ihre Familie wohnt 1,9 km von der Schule entfernt - das Amt bezahlt Fahrkarten aber erst ab 2 km. Das Geld reicht nicht und die Kinder können nicht mit dem Bus fahren. Hinlaufen können sie nicht, die Gegend ist ungesund für nichtweiße Kinder. Unsere Mitarbeiterin fragt nicht lange, was nicht geht, sondern schaut hin und kümmert sich. Inzwischen treffen sich auch nach dem Umzug des Angebots vom früheren Flüchtlingsheim in das Mehrgenerationenhaus ZEBEF zur "Hausaufgabenhilfe" viele Kinder. Die Kolleginnen und Kollegen vom Mehrgenerationenhaus finden das wunderbar, kümmern sich auch, beteiligen sich an den Kosten - es ist eine kleine Institution geworden. Und die beiden Kids? Sie gehen zur Schule und haben Freunde. Neulich waren beide bei einem Kindergeburtstag eingeladen - ein großes Ereignis! Und auch wenn nicht alle Sorgen dieser Kinder gelöst sind, haben sie in den letzten Monaten gelernt, dass es in Deutschland Unterstützung gibt und auch Menschen, die zuhören und helfen.
 
Die andere Geschichte ist länger und kürzer zugleich. Sie handelt von einem stämmigen, jungen Mann mit feistem Gesicht und aggressiver Körpersprache, die er selbst als Stolz bezeichnete. Ein Nazi, ein Kameradschaftsführer. Dann gab es einige Fragen, die ihm seine Kameradinnen und Kameraden nicht mehr beantworten konnten. Was wird aus mir, wer bin ich schon, wie geht das hier nun alles weiter? War's das? Mit EXIT machte er sich auf den langen Weg des Ausstiegs. Es hat zwei Jahre gedauert. Gespräche, Konfrontationen, Zweifel. Er musste sich von allem trennen, was ihm vertraut war. Die Kolleginnen und Kollegen von EXIT haben ihn gefordert und herausgefordert. Manchmal rund um die Uhr. Manchmal bis an die Grenzen des Erträglichen. Ganz auszusteigen ist mehr, als wegzuziehen, sich abzuwenden von den Kameradinnen und Kameradem und dies trotz massiver Drohungen auch öffentlich zu erklären. Das Eingefleischte am Nazi sind nicht die Klamotten, die Kumpels und die Ideologie des Hasses allein. Auch das natürlich. Aber wenn Sie mal einem Nazi ins Gesicht schauen und er lacht, dann klingt das hämisch, verzerrt und bösartig. Es ist das Lachen ohne Freude. Selbst wenn er sich amüsiert und gerade dann, gerinnt sein Lachen zu einer miesen Geste der Abwertung. Der junge Mann, der jetzt vor Schülerinnen und Schülern von seinem Leben erzählt und sie davor warnt, anderen gegenüber hämisch zu sein und womöglich darin eine Kameradschaft zu suchen, hat sich in den letzten zwei Jahren sehr verändert. Das Feiste war ganz aus seinem Gesicht verschwunden, er ist ganz schlank geworden, sein Gesicht wirkt nun fast zart. Ob er nun nicht ein wenig zu dünn sei, fragte ich ihn etwas besorgt. Er hat sein Abitur nachgeholt neben der Arbeit bei EXIT und wolle nun noch studieren, das sei nun mal etwas anstrengend. Donnerwetter, sagte ich ihm, Respekt für so viel Einsatz und nicht ohne Neid sah ich auf seine Figur. Beim Gehen meinte er: "Naja, ein wenig Sport habe ich auch gemacht und gesund gegessen". Und er lächelte mit dem Stolz eines jungen Mannes, der zu sich selbst gefunden hat.
 
In Gedenken an Barbara Schweigkofler, die diese kleinen Erfolgsstorys liebte, wünsche ich Ihnen ein Jahrzehnt voller Geschichten, von dem, was wir zusammen möglich machen werden.
 
Ihre Anetta Kahane
 
PS: Am 13. Februar 2010 planen Rechtsextremistinnen und Rechtsextremisten aus ganz Europa erneut einen Aufmarsch in Dresden, zu dem mehrere tausend Alt- und Neonazis erwartet werden. Die AG "Kirche für Demokratie gegen Rechtsextremismus" der Evangelischen Landeskirche Sachsen, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste das Kulturbüro Sachsen e.V. und die Amadeu Antonio Stiftung rufen aus diesem Anlass zu einem Friedensgebet auf.


2. MUT GEGEN RECHTE GEWALT


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"Deutsche Zustände" in der Krise


Knapp die Hälfte aller Deutschen fühlt sich durch die Finanz- und Wirtschaftskrise und ihren möglichen Folgen bedroht. Zu dieser Aussage kommt der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer in seiner neusten Studie "Deutsche Zustände". Zu einem Anstieg von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit führen Bedrohungsängste durch die Krise dann, wenn das eigene Kollektiv als bedroht wahrgenommen wird und andere Gruppen hierfür verantwortlich gemacht werden. Während in fast allen abgefragten Aspekten die Zahlen im Vergleich zu 2008 leicht rückläufig sind, ist beim Antisemitismus und der Homophobie ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Beiden Gruppen wird überdurchschnittlich viel Macht und Einfluss zugeschrieben. Je stärker sich die Krise auswirkt, desto mehr wird es aber auch die "schwachen" Minderheiten treffen. So stimmen bereits jetzt fast 65 % der Befragten der Aussage zu, dass in Deutschland zu viele schwache Gruppen mitversorgt werden müssten. Diese Aussagen stellen den gesellschaftlichen Konsens der Gleichwertigkeit in Frage, der wie der Mitautor, Prof. Andreas Zick, formulierte "der Kitt ist, den diese Gesellschaft zusammenhält."

Mehr Ergebnisse der Studie:
http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/meldungen/deutsche-zustaende/



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Neonaziaufmarsch in Dresden am 13.2. stoppen


Wieder mobilisieren zum 13. Februar 2010, dem Jahrestag der Bombardierung Dresdens, Rechtsextremistinnen und Rechtsextremistem aus ganz Europa zu einem Aufmarsch nach Dresden. Dieser rechtsextreme Aufmarsch hat sich in den vergangenen zehn Jahren zur größten Veranstaltung von Alt- und Neonazis in Europa entwickelt. Deswegen laden u.a. sächsische Kirchenvertreter, Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste, das Kulturbüro Sachsen und die Amadeu Antonio Stiftung zusammen im Bündnis "Gehen - Denken - Handeln" am 13. Februar 2010 zu einem interreligiösen Friedensgebet in Sicht- und Hörweite der Neonazis ein. Das Bündnis hält öffentlichen sicht- und hörbaren Widerstand gegen rechtsextreme Dominanzbestrebungen und Aufmärsche für unverzichtbar, um deutlich zu machen, dass diese gesellschaftlich zu ächten sind. Bewusst knüpft das Bündnis an die Tradition der Friedensgebete der Kirchen in der DDR an.



3. PROJEKTE FÜR DEMOKRATISCHE KULTUR


2009 hat die Amadeu Antonio Stiftung 60 Projekte für demokratische Kultur unterstützt. Der Dank für die vielen Jugendprojekte, Aufklärungsaktionen, Infoveranstaltungen, Kommunalberatungen, Flugblattverteilungen, und bunten Kampagnen gebührt unseren Spenderinnen und Spendern, Stifterinnen und Stiftern. Wir sagen auch in ihrem Namen noch einmal herzlichen Dank und freuen uns über weitere Unterstützung im Jahr 2010.

Mehr zum Thema Spenden:
www.amadeu-antonio-stiftung.de/spenden-und-stiften



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10 Jahre Ausstieg aus der rechten Szene


Mitte Dezember 2009 stellte Bernd Wagner die neuste Zahl von Aussteigerinnen und Aussteigern aus der rechtsextremen Szene vor. Seit der Gründung vor 10 Jahren hat das Team um Bernd Wagner 390 Personen, viele Männer und einige Frauen, bei ihrem Ausstieg aus der rechtsextremen Szene begleitet. Durchschnittlich sind etwa 40 Menschen pro Jahr ausgestiegen. Wagner verschweigt nicht, dass auch Einige in die Szene zurück gekehrt sind, weil sie von der "Demokratie" und der geringen Unterstützung der Gesellschaft beim Ausstieg enttäuscht waren. Neben den Anfragen von potentiellen Aussteigerinnen und Aussteigern sind es nach wie vor viele Anfragen aus derem Umfeld, Eltern und andere Familienangehörige, die bei EXIT Rat und Unterstützung suchen. Auch im 10. Jahr des Bestehens ist die Existenz von EXIT immer noch nicht gesichert. Bernd Wagner dankte insbesondere für die langfristige Unterstützung durch die stern-Aktion "Mut gegen rechte Gewalt" und den vielen Einzelspendern die EXIT seit der Gründung unterstützt haben.



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Bloggen gegen die NPD


In diesem Jahr feiert der "NPD-Blog.Info" sein fünfjähriges Jubiläum. Seit 2005 bietet die Website kritische Reportagen und Beiträge über die NPD, die rechtsextreme Szene und ihre rassistische Ideologie. Neben dieser kontinuierlichen Berichtserstattung beobachtet und kommentiert "NPD-Blog.Info" auch die Berichtserstattung zur NPD in den Medien. Für seine Arbeit nutzt das Projekt gezielt das Internet, denn dieses stellt in den Augen der Betreiber ein wertvolles Instrument zur Recherche und Aufklärung dar. Und das ist es, was "NPD-Blog.Info" will: Aufklären über die NPD und über die gesellschaftlichen Umstände, in denen eine Neonazi-Partei erfolgreich sein kann. Der "NPD-Blog.Info" leistet somit, u.a. gefördert durch die Amadeu Antonio Stiftung, einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung und Aufdeckung rechtsextremer Strategien sowie Akteurinnen und Akteure.



4. AMADEU ANTONIO STIFTUNG AKTIV


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Projekt "Chancengleichheit für Alle!" startet Workshopreihe in MV


Im mecklenburgischen Röbel startet am Wochenende vom 29.-31. Januar 2010 die fünfteilige Workshopreihe zum Thema Menschenrechte mit Jugendlichen aus Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Im Rahmen der Workshops setzen sich die Teilnehmenden mit Menschenrechtspolitik in Deutschland, aber auch mit Themen wie Antisemitismus, Homophobie, Rassismus oder Sexismus auseinander und entwickeln gemeinsam mit dem Projektteam Ansätze, um Menschenrechtsarbeit und Menschenrechtsbildung vor Ort zu stärken. Die Workshopreihe läuft bis Ende 2010, bei regelmäßiger Teilnahme wird ein Zertifikat ausgestellt. Das Projekt wird durch das Programm XENOS gefördert, daher sind die Workshops für die Jugendlichen kostenfrei. Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren, die noch am Einstiegsworkshop im Januar teilnehmen möchten, können sich gerne bei Berit Lusebrink melden: berit.lusebrink@amadeu-antonio-stiftung.de



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Wechsel in der Amadeu Antonio Stiftung


Christian Petry geht. Der langjährige Vorstand der Amadeu Antonio Stiftung, der diese maßgeblich mit aufgebaut und gemeinsam mit Anetta Kahane über 10 Jahre geleitet hat, stellte auf der Stiftungsratssitzung im Dezember 2009 sein Amt zur Verfügung, um einer Nachfolgerin Platz zu machen. Der Stiftungsrat der Amadeu Antonio Stiftung wählte die Geschäftsführerin der Freudenberg Stiftung, Dr. Pia Gerber, zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden der Amadeu Antonio Stiftung. Anetta Kahane, der Stiftungsrat und das Team der Stiftung dankten Christian Petry für seine herausragende Arbeit, die vielen Impulse und das Vertrauen, das er allen entgegen gebracht hat. Christian Petry wurde anschließend in den Stiftungsrat gewählt und wird so weiter die Amadeu Antonio Stiftung unterstützen. Gleichzeitig dankte der Stiftungsvorstand den drei Kolleginnen und Kollegen, Sebastian Brux, Nihal Öser und Jan Schwab, die die Stiftung zum Jahresende verlassen haben, für ihre langjährige ausgezeichnete Arbeit.



5. BÜRGERSTIFTUNGEN FÜR DEMOKRATISCHE KULTUR


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Die ideale Form politischer Partizipation


In den verfallenen Häusern des Prenzlauer Berg und angrenzender Ostberliner Stadtbezirke finden in den 80er Jahren junge Menschen aus der ganzen DDR zueinander, die etwas gemeinsam haben: Ihr wacher Geist führt sie an die fest gemauerten Ränder eines maroden Systems, auf das täglich ein neuer Anstrich Staatsideologie aufgetragen wird. Doch bis in die Köpfe der jungen Leute gelangen die Malerinnen und Maler mit ihren Pinseln nicht. Dort entwickeln sich eigene Ideen: Verantwortungsbewusst Frieden gestalten! Eine kindgerechte Erziehung fördern! Die Menschen- und Bürgerrechte achten! Aus den Querdenkerinnen ubd Querdenkern werden politisch Handelnde. In Privatwohnungen und Räumen der evangelischen Kirche gründen sie Gruppen, die im Rahmen der Friedlichen Revolution von 1989 zu neuen Bürgerbewegungen und Parteien heranwachsen, die eine Idee gemeinsam haben: Das Land, in dem wir leben, regieren wir jetzt mit! Diese "Suche nach der idealen Form politischer Partizipation" zeigen im Rahmen einer Ausstellung die Initiative Bürgerstiftung Prenzlauer Berg und die Amadeu Antonio Stiftung in Kooperation mit dem Amt für Kultur und Bildung, Museumsverbund Pankow unterstützt durch die Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, den 27. Februar um 19 Uhr im Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Prenzlauer Allee 227/228, U2 Senefelder Platz oder Tram 2, danach immer Samstag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr



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Erfahrungsaustausch und Kooperation


Zwar haben Bürgerstiftungen und Freiwilligenagenturen je eigene Gründungsgeschichten, Organisationskulturen und Rollenverständnisse. Was sie jedoch verbindet, sind einige Aufgabenfelder, wie beispielsweise die Förderung und Weiterentwicklung des bürgerschaftlichen Engagements vor Ort. Vor diesem Hintergrund wollen sich Mitte Januar die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen und die Initiative Bürgerstiftungen beim Bundesverband der deutschen Stiftungen bei einem Arbeitstreffen mit dem Titel "Vom anderen Lernen: Möglichkeiten der Kooperation von Bürgerstiftungen und Freiwilligenagenturen" zusammenfinden und über die Fragen diskutieren: Wo liegen weitere Gemeinsamkeiten? Wo werden Konkurrenzen wahrgenommen? Wo zeigen sich Kooperationsfelder? Im Rahmen von Vorträgen und Diskussionen soll ein aktiver Erfahrungsaustausch angeregt werden. Das Arbeitstreffen findet im Haus Deutscher Stiftungen, Mauerstraße 93 am 15.1. ab 11 Uhr in Berlin statt.



6. AUS DER ZIVILGESELLSCHAFT


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Opferfonds Cura veröffentlicht neue Liste von Todesopfern


Es ist eine traurige Liste, die der Opferfond CURA der Amadeu Antonio Stiftung nun neu überarbeitet veröffentlicht. Seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 bis heute wurden 149 Menschen aus rechtsextremen oder rassistischen Gründen ermordet. Diese Dokumentation fällt schwer, weil immer wieder neue Namen von Mordopfern aufgrund von Hinweisen und Gerichtsurteilen auf die Liste aufgenommen werden müssen. Wie beispielsweise die dreiköpfige Familie des Rechtsanwalts Hartmut Nickel, die am 7. Oktober 2003 von dem 45-jährigen Neonazi Thomas Adolf ermordet wurde, dessen erklärtes Ziel die "Vernichtung aller Juristen" war. Während das Bundeskriminalamt in einer Mitte Dezember 2009 veröffentlichten Stellungnahme von lediglich 47 Todesopfern ausgeht, berücksichtigt die Zählung des Opferfonds auch solche Mordtaten, die nicht von offensichtlich bekennenden Neonazis verübt wurden. Aufgenommen wurden auch Fälle, die aus rechtsextremen und rassistischen Motiven (dazu zählt auch der Hass auf 'Andersartige', 'Fremde' oder 'Minderwertige') begangen wurden oder wenn dafür plausible Anhaltspunkte bestehen.

Liste der Todesopfer:
http://www.opferfonds-cura.de/index.php?option=com_content&task=view&id=49&Itemid=5



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Respekt gewinnt!


Ein bunter Abend für eine Kultur des Respekts in Berlin - das war die Preisverleihung für den großen Aktionswettbewerb "Respekt gewinnt". Die Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Carola Bluhm und die Jurysprecherin des Berliner Ratschlags für Demokratie Hannelore Steer übergaben die Preise an die Gewinnerinnen und Gewinner. Über die beiden ersten Preise, dotiert mit je 1.500 Euro konnten sich die Gruppe "Alle in einem Boot" mit dem Filmbeitrag "Ghetto ist immer woanders" und die Freie Schule am Mauerpark mit der Plakataktion "Respekt ist ..." freuen. Der Film "Ghetto ist immer woanders" entstand im Rahmen eines Projektes der Amadeu Antonio Stiftung mit dem Verein "Alle in einem Boot" in Berlin-Reinickendorf und wurde aus Mitteln des Lokalen Aktionsplan "Vielfalt tut gut" gefördert.

Der Gewinnerfilm:
http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/ghetto-ist-immer-woanders/



7. AUSGEWÄHLTE TERMINE


Mittwoch, den 13.01. - Donnerstag, 21.01., Bensheim
Ausstellung: ,"Man hat sich hierzulande daran gewöhnt...' - Antisemitismus in deutschland heute, Goethe Gymnasium a. d. Bergstraße, Auerbacher Weg 24.

Freitag, den 15.01., Magdeburg
"Im Schatten Dresdens? Magdeburg und das Gedenken an den 16. Januar 1945", Vortrag und Diskussion im Rahmen der Magdeburger "Meile der Demokratie" am 16. Januar, Zentralbibliothek Magdeburg, mit Jörg Arnold, 19.30 Uhr

Freitag, den 15.01., Berlin
"Vom anderen Lernen: Möglichkeiten der Kooperation von Bürgerstiftungen und Freiwilligenagenturen", Arbeitstreffen der Initiative Bürgerstiftungen und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V., Haus Deutscher Stiftungen, 11 Uhr, u.a. mit Andre Koch, Bürgerstiftung Barnim Uckermark/Amadeu Antonio Stiftung

Freitag, den 29.- Sonntag, 31.01, Röbel (Mecklenburg-Vorpommern)
Start der fünfteiligen Workshopreihe "Chancengleichheit für Alle!", u.a. mit Berit Lusebrink, Amadeu Antonio Stiftung

Donnerstag, den 12. Februar, Dresden
Gründungstreffen der Bundesarbeitsgemeinschaft "Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus", Haus an der Kreuzkirche, An der Kreuzkirche 6, 16 Uhr

Freitag, den 13. Februar, Dresden
Europas größten Neonaziaufmarsch in Dresden stoppen

Samstag, den 27. Februar, Berlin
Eröffnung der Ausstellung: "Die Suche nach der idealen Form politischer Partizipation" der Initiative Bürgerstiftung Prenzlauer Berg und der Amadeu Antonio Stiftung im Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Prenzlauer Allee 227/228, U2 Senefelder Platz oder Tram 2 um 19 Uhr, danach immer Samstag bis Donnerstag von 10 bis 18 Uhr



IMPRESSUM


Copyright (c) 2010
Redaktionsschluss: 22.12.2009

Amadeu Antonio Stiftung
Schirmherr: Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse

info@amadeu-antonio-stiftung.de
www.amadeu-antonio-stiftung.de
Linienstrasse 139
10115 Berlin
Tel.: 030. 240 886 10
Fax: 030. 240 886 22

Konto der Amadeu Antonio Stiftung:
Deutsche Bank Bensheim, BLZ 50970004, Konto 030331300

Sollten Sie zur Verwendung von Spenden Fragen haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden.

Redaktion: Malte Gebert; Mitarbeit: Berit Lusebrink, Sebastian Brux, Anetta Kahane, Andrés Nader, Heike Radvan, Simone Rafael und Timo Reinfrank (verantwortlich). Herzlichen Dank an Virgina Schildhauer für die Übersetzung.

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