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BIM 51/2007 - Berliner Infodienst Migration vom 18.10.2007

BIM 51/2007 - Berliner Infodienst Migration vom 18.10.2007

 

1. Heute ist „Europäischer Tag gegen den Menschenhandel“

2. Moscheen (I): „Wen stört der Muezzin?“ - Diskussion mit Wallraff und Staeck

3. Moscheen (II): Zentralrat der Muslime kritisiert Bischof Huber

4. Integration und Bildung: „Können auf kein einziges Talent verzichten“

5. Zwangsehen - vom Berliner Senat gefördert?

6. XENION - Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V besteht 20 Jahre

7. Berlin, 24.10.2007: „Arbeitsmigration in Deutschland und Polen“

8. Pankow: „Berührungspunkte“ von Sozialarbeit und Kulturanthropologie

9. Potsdam, 25./26.10.2007: Regionalkonferenz OST zur Chancengleichheit

10. Studien belegen: Einwanderer sind leistungswilliger und fördern Wachstum

11. Dänemark macht Hilfsangebote an verfolgte Schriftsteller

12. Buch-Tipp: "Callisto oder die Kunst des Rasenmähens" von Torsten Krol

13. Kino-Tipp: „Import/Export“ von Ulrich Seidl

14. TV-Tipps

15. BIM zitiert - heute ein Zitat von Jochen Guter, wissenschaftlicher Mitarbeiter


... und am Ende: Impressum und Bezugsmöglichkeiten

1. Heute ist „Europäischer Tag gegen den Menschenhandel“

Der Europäische Tag gegen den Menschenhandel ist heute unter dem Motto "Zeit zu Handeln" gestartet. Damit ist ein weiterer wichtiger Schritt im langjährigen Kampf der EU gegen den Handel mit Menschen getan. Ziel des Europäischen Tages ist es, über dieses Phänomen aufzuklären und zu verdeutlichen, dass es sich dabei um ei-ne fundamentale Verletzung von Menschenrechten handelt. EU-Kommissionsvize-präsident Frattini, zuständig für Justiz, Freiheit und Sicherheit, erklärte anlässlich des Kinostarts des Films "Trade": "Die Ergebnisse im Kampf gegen den Menschen-handel reichen nicht aus. Wir wollen eine klare Botschaft setzen: Null Toleranz für die Täter – unsere volle Unterstützung für die Opfer". Im Kinofilm "Trade" nimmt sich der deutsche Regisseur Marco Kreuzpainter des Themas Menschenhandel an.

Menschenhandel ist ein globales Phänomen mit zahlreichen internationalen Auswir-kungen und Hintergründen. Deshalb dürfen sich die Maßnahmen in diesem Bereich nicht nur auf die EU beschränken. Die Kommission arbeitet daher eng mit einschlä-gigen internationalen Organisationen (UNO, UNODC, Europarat, OSZE, Stabilitäts-pakt für Südosteuropa, G8) zusammen. Insbesondere hat die Kommission vom Rat die Befugnis erhalten, soweit gemeinschaftliche Zuständigkeiten betroffen sind, im Namen der Europäischen Gemeinschaft über das Übereinkommen des Europarates zur Bekämpfung von Menschenhandel zu verhandeln. Die Kommission war eben-falls an den Diskussionen des Europarates zum Übereinkommen zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch beteiligt. Die Europäi-sche Gemeinschaft und alle EU-Mitgliedstaaten sind zudem Unterzeichner der UNO-Konvention gegen länderübergreifendes organisiertes Verbrechen sowie des Zusatzprotokolls über Menschenhandel.

Die Kommission unterstützt über ihre Hilfsprogramme im Ausland Maßnahmen in Drittländern zum Schutz und zur Unterstützung von Opfern und trägt dadurch zur Verhütung von Menschenhandel bei. Über politische Instrumente wie die Europäi-sche Nachbarschaftspolitik und die EU-Entwicklungsstrategie finanziert die Kommis-sion Maßnahmen, um gegen Faktoren vorzugehen, die Menschenhandel begünsti-gen, wie Armut, Bildungsmangel, Diskriminierung und fehlender Zugang zu grundle-genden Dienstleistungen. Seit Mitte der 1990er Jahre setzt sich die Europäische Union aktiv für die Entwicklung eines multidisziplinären Ansatzes ein, bei dem die Herkunfts-, Transit- und Zielländer in die Verhütung und Bekämpfung von Men-schenhandel eingebunden werden. Dieser Ansatz beruht auf drei Grundprinzipien: Verhütung des Menschenhandels, Schutz und Unterstützung für die Opfer und wirksame Strafverfolgung der Täter. Eine breitere Koordination der Maßnahmen verschiedener öffentlicher Einrichtungen und die Intensivierung der Zusammenar-beit zwischen den relevanten öffentlichen Behörden und den Organisationen der Zivilgesellschaft waren ein weiterer wichtiger Punkt, der bei der Gestaltung der EU-Politik berücksichtigt wurde.

Mehr Informationen der EU zum Menschenhandel unter: http://ec.europa.eu/deutschland/pdf/european_agenda/menschenhandel_final.pdf

aus: Pressemitteilung der Europäischen Kommission vom 18.10.2007

Link: http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/index_7373_de.htm

2. Moscheen (I): „Wen stört der Muezzin?“ - Diskussion mit Wallraff und Staeck

Besonders der Bau der Kölner Moschee ist umstritten. Nach den Plänen der Tür-kisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) soll sie die größte in Deutsch-land werden. Dagegen läuft seit Monaten die Bürgerinitiative "Pro Köln" Sturm. Die rechtsextreme Organisation wird vom Verfassungsschutz beobachtet und ist seit 2004 im Kölner Stadtrat vertreten. Doch auch andere wie der Schriftsteller Ralph Giordano sind mit den Plänen der vom türkischen Staat gelenkten Ditib nicht einver-standen. So gäbe es "kein Grundrecht auf den Bau einer Großmoschee", sagte Gior-dano und erregte damit einiges Aufsehen.

Am Dienstagabend ließ nun die Akademie der Künste in Berlin Boris Groys, Klaus Staeck, Michael Marx und Günter Wallraff über den heiklen Umgang mit den muslimi-schen Mitbürgern diskutieren - unter Ausschluss dieser selbst. Moderiert von Fried-rich Dieckmann, galt es zu klären: "Fördert der Bau markanter Moscheen die kulturel-le Integration der Muslime in unserer Gesellschaft, oder ist er ihr im Wege?"

Die Frage war wohl eher rhetorisch gemeint und schon vorweg durch die Besetzung beantwortet. Wirklich konträre Positionen waren an diesem Abend - wie so oft im linkskulturellen Milieu - mit der Lupe zu suchen. Die Herren auf dem Podium sind alle als Verfechter von Religions- und Meinungsfreiheit bekannt. Und so wünschte sich auch der Leiter der Akademie der Künste, Klaus Staeck, nicht die Moschee in irgend-einen Hinterhof zurück. Es ging um Details. Für Staeck zum Beispiel ist beim Ruf des Muezzin vom Minarett "Schluss mit Toleranz". Aber in der Hauptsache gehe es ihm darum, "wie wir es schaffen, zwischen verrückten Selbstmordattentätern und dem Is-lam zu trennen".

Ja, wie schaffen wir’s denn? Kenner der Szenerie, von den Nachrichtendiensten oder nichtreligiösen Wissenschaften etwa, waren in der Akademie genauso wenig zuge-gen wie qua Herkunft manchmal Wissende. Und so oblag es am ehesten noch Gün-ter Wallraff, dem erfahrenen Investigativjournalisten, die Veranstaltung ein wenig em-pirisch zu unterfüttern. Wallraff befindet sich seit längerem in einem "produktiven Austausch" mit dem Dialogbeauftragten der Ditib in Deutschland, Bekir Alboa. So schlug er vor, in Köln auf dem Grundstück der islamischen Gemeinde aus Salman Rushdies verfemtem Buch "Die satanischen Ferse" zu lesen. Die Ditib sträubt sich, angeblich mit Anweisung aus Ankara. Und so werde er, Wallraff, demnächst in die Türkei reisen, um der Religionsbehörde vielleicht doch noch ein eindeutiges Bekennt-nis zu Meinungsfreiheit und Toleranz zu entlocken.

Merkwürdig schräg im Raum stand die Absicht des Diskussionsleiters, die Islamdis-kussion um einen christlich-erzkatholischen Aspekt zu erweitern. Kardinal Meisner gefällt das neue Mosaik-Fenster des Künstlers Gerhard Richter im Kölner Dom bekanntlich nicht. Für den Moderator Dieckmann ist Richters Kunst am Dom hinge-gen einfach "Kunstgewerbe", und so oblag es dem Karlsruher Professor Boris Groys, hier ein wenig zu differenzieren. Sein theoretisches System überführt Richters Farb-puzzle mühelos von der Darstellung des Nichtdarstellbaren über Ikonisierung und Ab-straktion zur computergestützten postmodernen Kunst in der heutigen Epoche der Globalisierung.

Groys wäre aber nicht Groys, hätte er nicht auch zur Debatte "Islam versus Islamis-mus" etwas zu behaupten gewusst. So würde er, der alte sowjetische Dissident, jede neue Moschee erst mal als Zeichen einer bislang unsichtbaren Minderheit in Deutschland unterstützen. Der Islam sei viel weniger homogen, als man glaube, er kenne viele islamische Dissidenten. Von diesen hätte man sich allerdings gerne die eine oder den anderen aufs Berliner Podium gewünscht.

So verebbte die Diskussion am Ende in einem relativ unerheblichen Schlagabtausch zwischen dem Koran-Forscher Michael Marx und Günter Wallraff um die richtige Interpretation einer angeblich "heiligen" Schrift.

aus: taz vom 18.10.2007 (von Andreas Fanizadeh), Link: www.taz.de/1/leben/alltag/

artikel/1/satanische-moscheen/?src=SE&cHash=1343407c78

3. Moscheen (II): Zentralrat der Muslime kritisiert Bischof Huber

In der Debatte über Moscheebauten in Deutschland hat sich der Zentralrat der Musli-me "tief enttäuscht" über skeptische Äußerungen des EKD-Ratsvorsitzenden Bischof Wolfgang Huber gezeigt. Huber habe "den schwelenden Konflikt der Muslime mit der evangelischen Amtskirche wieder neu entfacht", sagte der Vorsitzende des Zentral-rats der Muslime, Ayyub Axel Köhler, im TV-Sender N24. "Wir hatten gehofft, dass wir auf sachlicher Ebene uns wieder einigen und den Frieden wieder herstellen kön-nen." CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla wies die Kritik an Huber zurück. Dessen Äußerungen seien "absolut richtig", sagte Pofalla dem Nachrichtensender.

Huber hatte nach Angaben der Evangelischen Kirche in Deutschland die Auffassung vertreten, es diene der Integration und fördere den Dialog, wenn muslimische Ge-betshäuser aus den Hinterhöfen herauskämen. Die vielen Diskussionen um Mo-scheebauten etwa in Berlin, Köln und Frankfurt am Main zeigten "aber auch, welche Rückfragen durch solche Bauvorhaben nicht nur bei den Nachbarn in den Stadtvier-teln ausgelöst werden". "Geht es um Religionsfreiheit oder um Macht im öffentlichen Raum? So wird immer deutlicher gefragt." Muslimische Sprecher seien gut beraten, solche Rückfragen ernst zu nehmen, betonte Huber.

Köhler sagte dazu, es gebe "keinen Machtanpruch, der mit dem Bau einer Moschee verbunden ist". "Es ist einfach die Nachfrage der Muslime, die hier heimisch gewor-den sind, nach Moscheen, in denen sie ihre Religion ausüben können, und das in aller Öffentlichkeit und in einer würdigen Form." Im Zuge des geplanten Moschee-baus in Köln-Ehrenfeld habe sich gezeigt, dass die Anwohner das islamische Ge-betshaus durchaus akzeptierten. "Hier handelt es sich wohl um eine ideologische Auseinandersetzung zwischen gewissen Kräften - meistens rechten Kräften - und den Muslimen."

aus: DER TAGESSPIEGEL vom 17.10.2007, Link: www.tagesspiegel.de/politik/

deutschland/Integration-Zentralrat-der-Muslime;art122,2401632

4. Integration und Bildung: „Können auf kein einziges Talent verzichten“

Bei einem Integrationskongress in Berlin hat Kanzlerin Merkel das deutsche Bil-dungssystem ungewöhnlich scharf kritisiert. Der Erfolg in der Schule hänge immer noch zu stark von der sozialen Herkunft ab, beklagte Merkel am Dienstag während eines internationalen Symposiums zur „Integration durch Bildung im 21. Jahrhun-dert“. „Diese Abhängigkeit muss durchbrochen werden.“ Alle Kinder müssten „die gleichen Chancen auf Bildung, Schule, Hochschule und Beruf haben“. Merkel wies darauf hin, dass inzwischen fast die Hälfte aller Erstklässler einen

Migrationshintergrund habe. „Wir können auf kein einziges Talent, auf keinen Men-schen in unserer Gesellschaft verzichten“, sagte die Kanzlerin. Sie bezeichnete Bil-dung und Integration als „zwei Seiten einer Medaille“. Kinder mit Migrationshinter-grund sollten „von Anfang an der Schule folgen“ können. Dabei werde heute nur noch über die „praktischen Modalitäten“ diskutiert, wie es gelingen könne, dass jeder Schulanfänger über hinreichende Deutschkenntnisse verfügt. Auch im nationalen In-tegrationsplan werde festgehalten, dass der Ausbau von Kindertageseinrichtungen und „Sprachförderung in Tageseinrichtungen“ gerade für Kinder mit Migrationshinter-grund wichtig sei.

Die Bundeskanzlerin wies darauf hin, dass in Deutschland inzwischen fast jeder Fünfte einen Migrationshintergrund habe. Viele dieser rund 15 Millionen Menschen, von denen die Hälfte inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft besitze, hätten die Gesellschaft bereichert, lobte Merkel. So gebe es etwa unter den hier lebenden Tür-ken rund 66 000 Selbstständige, die nach ihren Worten jährlich einen Umsatz von rund 70 Milliarden Euro erwirtschaften und rund 300 000 Jobs geschaffen haben. Merkel räumte allerdings ein, dass der deutsche Staat über viele Jahre der Heraus-forderung der Integration zu zaghaft begegnet sei.

aus: DER TAGESSPIEGEL vom 17.10.2007

Link: www.tagesspiegel.de/zeitung/Fragen-des-Tages;art693,2401091

5. Zwangsehen - vom Berliner Senat gefördert?

Migrantinnen, die sich von ihrem Partner trennen oder auf Geld vom Jobcenter ange-wiesen sind, droht vermehrt die Abschiebung. "Der Druck auf die Frauen, jede Arbeit anzunehmen, hat seit einigen Monaten enorm zugenommen", berichtet Louise Bagh-ramian vom Interkulturellen Frauenhaus. Die Mitarbeiterinnen berieten im letzten Jahr rund 2.900 Frauen. In den letzten Monaten hätten sie "täglich" mit Frauen zu tun, deren Erlaubnis trotz jahrelangen Aufenthalts nicht verlängert, sondern ganz neu geprüft werde.

Sie erhalten eine drei Monate gültige Fiktionsbescheinigung. Können sie nicht nach-weisen, dass sie ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft finanzieren, sind sie nach Ablauf dieser Frist nur noch geduldet und können jederzeit abgeschoben werden.

Dass AusländerInnen ausgewiesen werden können, wenn sie zu EmpfängerInnen staatlicher Hilfeleistungen werden, ist keine neue gesetzliche Regelung. Doch werde sie in jüngster Zeit verstärkt angewendet, beobachten auch die Mitarbeiterinnen des Treff- und Informationsortes für türkische Frauen (TIO e.V.).

Frau M. etwa fiel aus allen Wolken. Sie werde, kündigte ihr die Mitarbeiterin der Aus-länderbehörde an, künftig nur noch eine Fiktionsbescheinigung bekommen. Der Grund: Frau M. wollte sich von ihrem Mann trennen. Durch die Trennung wäre die aus der Türkei stammende Mutter von drei Kindern zur Empfängerin von Arbeitslo-sengeld II geworden. Ihre Erlaubnis, sich in Deutschland aufzuhalten, wo Frau M. seit mittlerweile 20 Jahren lebt, geriet damit in Gefahr. Die Praxis der Ausländerbehörde verstärkt nach Ansicht der TIO-Mitarbeiterin Saadet Özulusal die Abhängigkeit von Frauen. "Wie sollen sich Frauen von ihren gewalttätigen Ehemännern trennen, wenn sie dann Gewalt vom Staat erfahren?"

Frau M. verzichtete nach der Abschiebe-Drohung auf die Trennung von ihrem Mann. In Frau K.s Fall war es dafür zu spät: Sie hatte bei ihrer Ehescheidung noch einen zweijährigen Aufenthaltstitel. Erst nach der Scheidung und nach Ablauf dieser befris-teten Aufenthaltserlaubnis teilte auch ihr die Ausländerbehörde mit, sie werde nun nur noch eine Fiktionsbescheinigung bekommen. Sie solle schon mal die Koffer pak-ken, hatte die Sachbearbeiterin ihr gesagt: Da sie ALG II empfange, bestehe kein Grund mehr, dass sie in Deutschland bleibe. Ihre zwei minderjährigen Kinder sollten mit ihr das Land verlassen.

Bereits zu Jahresbeginn haben die TIO-Frauen sich deshalb mit einem Brief an In-nensenator Ehrhardt Körting (SPD) gewandt. Die Antwort kam vier Monate später: Selbstverständlich, so hieß es da, könnten Aufenthaltserlaubnisse in solchen Fällen verlängert werden. Die Ausländerin müsse nur glaubhaft machen, dass sie den Bezug von staatlicher Hilfe "nicht selbst zu verschulden hat". Gleichzeitig hob der Senat die finanzielle Latte nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts erheblich an. So müssen MigrantInnen mehr in der Tasche haben als einfache Hartz-IV-Em-pfänger, um bleiben zu dürfen. "Das ist gerade in Berlin eine sehr hohe Hürde auf-grund der hier herrschenden Arbeitsmarktsituation", meint der Integrationsbeauf-tragte des Berliner Senats, Günter Piening. Für Menschen, die um ihren Aufenthalt kämpften, sei die Situation erheblich komplizierter geworden.

Oft seien Frauen, die sich nach langjährigen, schlecht funktionierenden Beziehungen zur Trennung entschlössen, gar nicht in der Lage, gleich auf den Arbeitsmarkt zu ge-hen, sagt Saadet Özulusal. Und der Druck der Behörden erleichtere diesen Prozess nicht gerade: "Wer stellt schon jemanden ein, der keinen sicheren Aufenthaltstitel hat?"

aus: taz vom 16.10.2007 (von Alke Wierth und Anke Lehmann), Link: www.taz.de/nc/

1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=ba&dig=2007%2F10%2F16%

2Fa0144&src=GI&cHash=5482bbd44b

6. XENION - Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V besteht 20 Jahre

Der Verein "XENION - Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V." hat dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Neben einem weiteren psychosozialen Zen-trum in Berlin gehört XENION zu den ca. 15 Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Für seine Arbeit bekommt der Verein finanzielle Unterstützung unter anderem von der EU und der UNO. Muslimische-Stimmen.de sprach mit der Koordinatorin des Projekts „MentorInnennetzwerk für Flüchtlinge“, Amelie Griessenbeck.

 

Muslimische-Stimmen.de: Interessierte Menschen können sich bei XENION ehren-amtlich engagieren. Was tut ihr im Rahmen des Mentorenprojekts für die politisch Verfolgten?

 

Amelie Griessenbeck: Bei dem Mentorenprojekt geht es um eine Begleitung im Alltag auf einer persönlichen Ebene, außerhalb von Büroräumen oder einer Beratungssitu-ation. Wenn die Flüchtlinge unsere Büroräume verlassen, haben sie somit eine Per-son, die sie begleitet und sind nicht allein. Der Mentor und der Mentee treffen sich regelmäßig, ein Mal pro Woche, um bei administrativen Dingen, bei Arbeits-, Ausbil-dungs- und Wohnungssuche zu helfen, zu Behörden und Arztterminen zu begleiten. Sie können aber auch in ein Café gehen, einen Spaziergang machen, etwas gemein-sam unternehmen. Dabei werden Möglichkeiten aufgezeigt, wo sich der Flüchtling integrieren kann. In diesem Rahmen wird er als ganzer Mensch wahrgenommen, der vielleicht gerne Musik macht oder Theater spielt. Nicht wie wir es in unserer Arbeit tun müssen, nämlich ihn auf eine bestimmte Asylproblematik zu reduzieren. Men-schen, die hier aufgewachsen sind und gut Deutsch sprechen, können die Flüchtlin-ge auch sprachlich integrieren. Durch den Mentor gibt es für den Flüchtling weitere Möglichkeiten neue Kontakte aufzubauen. Diese Mentorenschaft hat also eine wichti-ge integrative Wirkung.

 

Muslimische-Stimmen.de: Wie viele Mentee-Mentoren Paare gibt es, und wie lange dauert so eine Mentorenschaft?

 

Amelie Griessenbeck: Wir haben ca. 70 Paare. Das Programm sollte mindesten ein halbes Jahr dauern. Aber wir machen auch Ausnahmen. Eine Frau wollte sich als Mentorin engagieren, hatte aber nur drei Monate Zeit. Wir haben ihr dann eine Fami-lie in Bernau vermittelt, für die es schwieriger war aufgrund der Entfernung einen Mentor, eine Mentorin zu bekommen. Sie ist dann im Ausgleich dafür öfter, nämlich 3-mal in der Woche, hingefahren und hat den Kindern bei den Hausaufgaben gehol-fen und nach Deutschkursangeboten gesucht. Es ist durchaus möglich eine ganze Familie zu betreuen. Eine Mentorenschaft sollte auch nicht allzu lange dauern, weil wir die Menschen nicht von den Mentoren abhängig machen wollen. Sie sollen ja ge-rade selbstständig werden. Der Mentor soll dem Mentee auch nicht ständig etwas ab-nehmen, sondern ihn motivieren, seine Aufgaben selbst zu erledigen und dabei na-türlich unterstützend zur Seite stehen. Wenn wir merken, dass der Mentee große Fortschritte gemacht hat, kann der Mentor eine nächste Mentorenschaft überneh-men, wenn er will.

 

Muslimische-Stimmen.de: Wie läuft das konkret ab?

 

Amelie Griessenbeck: Wenn man Interesse hat, meldet man sich bei mir und ich lade den Interessierten zu einem Gespräch ein. Da wird über die Motivation und das Inter-esse gesprochen, damit ich erfahre, was für ein Mensch diese Person ist. Beide Sei-ten sollten gut zusammenpassen. Denn es ist etwas anderes als eine Beratung. Es geht um einen persönlichen Kontakt in intimeren Räumlichkeiten, zum Beispiel bei dem Mentee oder dem Mentor zu Hause. Dabei berücksichtigen wir die Wünsche der Ehrenamtlichen und der Flüchtlinge. Manche wollen nicht von einer Frau begleitet werden, andere wollen einen gleichaltrigen Mentee. Nach diesem Gespräch wird der Interessierte in eine Datenbank aufgenommen. Wenn ich einen passenden Mentee gefunden habe, mit dem ich vorher auch rede, wird ein Termin vereinbart, bei dem sich alle Beteiligten treffen. Es gibt eine schriftliche Vereinbarung, in der bestimmte Punkte aufgelistet werden: Unterstützung bei der Jobsuche, Suche nach integrativen Angeboten, Schweigepflicht gegenüber Dritten, Bericht für XENION über die Entwick-lungen der Mentorenschaft. Und wir bieten auch den Ehrenamtlichen etwas an, näm-lich Fortbildungsveranstaltungen und Stammtische, wo sich Ehrenamtliche unterein-ander austauschen können.

 

Muslimische-Stimmen.de: Wie sensibilisiert ihr die MentorInnen für die Traumatisie-rung, die ihre Mentees erfahren haben? Habt ihr Kurse oder Informationsmaterial da-zu?

 

Amelie Griessenbeck: Bei den Ehrenamtlichen ist das erstaunlicherweise kein gros-ses Thema. Sie haben dazu keine Fragen, zum Beispiel wie sie damit umgehen sol-len, oder ob sie mit einem traumatisierten Menschen zu Recht kommen könnten. All die Fragen, die ich mir persönlich stellen würde, werden nicht gestellt. Man muss im Einzelfall schauen, wie traumatisiert derjenige ist, was sehr unterschiedlich sein kann. Wir stehen den Mentoren natürlich beratend zur Seite. Wir haben eine Veran-staltungsreihe für Ehrenamtliche. Dort haben wir jetzt das Thema „Trauma“ einge-führt, das von einem Psychologen, der bei XENION arbeitet, durchgeführt wird. Das dient dazu, den Mentoren rein theoretisch mitzuteilen, was ein Trauma ist, und wie die psychologische Diagnosen und bestimmte Problemsituationen behandelt werden können. Mit dem Thema Trauma bei Flüchtlingen hängt auch immer eine aufenthalts-rechtliche und letztlich politische Auseinandersetzung zusammen. Ein Psychologe, der bei einem Flüchtling eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert, schreibt eine Stellungnahme, worin er erklärt, dass die Behandlung nicht abgebro-chen werden darf und der traumatisierte Patient nicht an den Ort des Traumas zu-rückzukehren sollte. Dann ist es möglich, dass derjenige aufgrund dieser Erklärun-gen, wenn das Asylverfahren ansonsten negativ abgelaufen ist, doch noch einen Aufenthalt bekommen kann. Es gibt viele Fälle, wo traumatisierte Menschen nicht über ihre Foltererfahrungen oder sonstige Misshandlungen sprechen können, oder das Trauma sich seelisch so abgespeichert hat, dass sie sich teilweise oder gar nicht daran erinnern. Und bei wieder anderen äußert sich die Traumaerfahrung in einer völlig nüchternen Erzählweise über die eigenen Erlebnisse - als ob der Traumatisier-te über eine dritte Person erzählen würde. Diese Aspekte werden von den Fachleu-ten in den Stellungnahmen benannt, sodass sie bei den Anhörungen im Asylverfah-ren berücksichtigt werden, sonst würden die Behörden an der Glaubwürdigkeit des Flüchtlings zweifeln. Für einen Flüchtling ist es ganz wichtig, erstmal ein stabiles Um-feld zu haben. Wenn er Familie in Deutschland hat, sollte er in dessen Nähe sein. Von daher ist es fatal, jemanden, der in Berlin einen Asylantrag stellt und hier Familie hat, in irgendeinen kleinen Ort zu verfrachten.

 

Muslimische-Stimmen.de: Kann ein Trauma restlos geheilt werden?

 

Amelie Griessenbeck: Nein, man kann eher einen Umgang damit finden, das Trauma zu integrieren. Das Problem ist, dass traumatische Erlebnisse oft abgeschaltet wer-den und es geht darum so ein Erlebnis zu integrieren. Manche können mit einer Ab-spaltung relativ gut leben, aber manchmal kommt es zu größeren Problemen, wenn durch die Verdrängung das Trauma in einer anderen Form in Einem hochkommt. Uns geht es darum, dass die Patienten im geschützten Rahmen das Trauma aufar-beiten können.

 

Muslimische-Stimmen.de: Wie erfährt ein traumatisierter Flüchtling von eurer Einrich-tung?

 

Amelie Griessenbeck: Manchen geht es so schlecht, dass sie realisieren, dass sie dringend Hilfe brauchen. So denken sie meist an einen Arzt. Fachleute bei der zen-tralen Aufnahmebehörde für Asylbewerber schicken traumatisierte Flüchtlinge zu uns. Ansonsten spricht es sich in den einzelnen Communities herum. Wenn ein Tschetschene nach Berlin kommt, hat er relativ schnell Kontakt zu anderen Tsche-tschenen, die ihm unsere Adresse geben. XENION hat sich in den letzten Jahren als Anlaufstelle bei den Flüchtlingen etabliert.

 

Muslimische-Stimmen.de: Habt ihr Therapeuten, die die Sprache des Traumatisierten sprechen oder arbeitet ihr mit Dolmetschern? Und falls ja, beeinträchtigt ein Überset-zer die Therapie nicht?

 

Amelie Griessenbeck: Wir haben einige Therapeuten, die die Sprache der Traumati-sierten beherrschen. Wir haben eine iranische Therapeutin und einen deutschstäm-migen Psychologen, der sehr gut Türkisch spricht. Ansonsten wird grundsätzlich mit Dolmetschern gearbeitet und zwar nicht nur in der Therapie, sondern auch bei der Beratung. Es geht sicherlich bei der Übersetzung etwas verloren, weil man nicht eins zu eins übersetzen kann, aber die Dolmetscher sind so geschult, dass sie möglichst jedes Wort übersetzen, sei es noch so scheinbar absurd, weil das für den Therapeu-ten unheimlich wichtig ist. Der Dolmetscher darf nicht vereinfachend übersetzen oder seine eigene Interpretation einbringen. Manchmal ist das gut, wenn ein Dolmetscher dabei ist, zum Beispiel, wenn ein Mann einer weiblichen Therapeuten gegenüber sitzt, da er sich auf Grund bestimmter kultureller Verhaltenskodexe unwohl fühlt.

 

Muslimische-Stimmen.de: Aus welchen Ländern kommen die Flüchtlinge?

 

Amelie Griessenbeck: Viele kommen aus dem Kaukasus, vor allem aus Tschetsche-nien und aus Dagestan. Einige Zeit kamen viele aus Bosnien und Kosovo, aber die Hauptgruppe sind von Anfang an Kurden aus der Türkei.

Muslimische-Stimmen.de: Sind traumatisierte Menschen, die in ihrer Heimat politisch engagiert waren, im Exil weiterhin aktiv?

 

Amelie Griessenbeck: Das ist unterschiedlich: Ich kenne einige, die weiterhin aktiv sind. Ihnen ist ihre Arbeit sehr wichtig – das ist ihr Leben. Aber es gibt auch viele, die einen Schlussstrich gezogen haben. Sie haben in ihren jungen Jahren gekämpft und spüren jetzt eine Müdigkeit. Ein kurdisches Pärchen, das jetzt in Deutschland lebt, denkt jetzt eher an Familiengründung. Zwar tragen sie ihre Überzeugungen noch im Herzen, aber ihre Prioritäten haben sich verschoben.

 

Muslimische-Stimmen.de: Menschen werden ja heute auf sehr unangenehme Weise aus Deutschland ausgewiesen und landen dann wegen des Dublin-Abkommens zum Beispiel in Polen. Hattet ihr auch solche Fälle?

 

Amelie Griessenbeck: Ja, hatten wir. Und wir haben es nicht geschafft, sie zurück zu holen. Einmal habe ich eine Bundestagspetition für eine Familie aus Tschetschenien gestellt. Nach mehreren Jahren habe ich immer noch keine Antwort bekommen. Das wird absolut streng gehandhabt. Nach meinen Informationen gab es deutschlandweit nur zwei Fälle innerhalb der letzten Jahre, die aufgrund von nachgewiesener Krank-heit nicht in das Drittland über das sie eingereist sind, zurückgeschoben wurden, kein Fall aber, bei dem die Menschen zurück nach Deutschland durften. Insgesamt hat sich die rechtliche Situation für Flüchtlinge durch die letzte Änderung des Zuwande-rungsgesetzes verschärft, ist noch restriktiver geworden ist. Zum Beispiel war es bis-her so, dass wenn jemand mindestens ein Jahr eine Duldung hatte und dann abge-schoben werden sollte, es zumindest angekündigt worden ist. Das ist jetzt weggefal-len.

 

Muslimische-Stimmen.de: Wir bedanken uns herzlich für das Interview!

aus: Muslimische-Stimmen.de vom 17.10.2007

Mehr Informationen zu XENOS: www.xenion.org/index.html

7. Berlin, 24.10.2007: „Arbeitsmigration in Deutschland und Polen“

(BIM) Das Polnische Institut in Berlin und die Bundeszentrale für politische Bildung

präsentieren unter der Überschrift "Arbeitsmigration in Polen und Deutschland -

Herausforderungen und Chancen" eine Diskussion aus der Reihe "Wege zum Nach-barn". Paweł Kaczmarczyk von der Universität Warschau und Rainer Ohliger vom Netzwerk Migration diskutieren dazu in einer von Wolfgang Templinmoderierten Veranstaltung, die am kommenden Mittwoch, 24.10.2007, 19.00 Uhr in der Galerie des Polnischen Instituts in Berlin stattfinden wird. Das Polnische Institut befindet sich in der Burgstraße 21, 10178 Berlin-Mitte

Weitere Informationen unter: www.polnischekultur.de

8. Pankow: „Berührungspunkte“ von Sozialarbeit und Kulturanthropologie

Bereits zum zweiten Mal betreut der Verein OASE Pankow e.V. im Rahmen des
EU-Mobilitätsprogrammes „Leonardo da Vinci“ und in Kooperation mit der Stiftung Artemisszió aus Budapest BerufspraktikantInnen aus Ungarn. Diesmal handelt es sich um sechs Studentinnen der Sozialarbeit bzw. Kulturanthropologie, die ihr drei-zehnwöchiges Praktikum in verschiedenen Einrichtungen der Sozialarbeit in Berlin absolvieren. Ziel des Projektes ist es, Berührungspunkte zwischen den beiden Dis-ziplinen zu finden, die jeweiligen Arbeitsmethoden zu verstehen und auch in der Praxis anzuwenden. Nach einem dreiwöchigen Deutschkurs werden die Studen-tinnen in verschiedenen Einrichtungen der Kinder- und Jugendsozialarbeit sowie der Migrationsarbeit in den Bereichen „Museumspädagogik“, „Freizeitgestaltung“, „Schul-sozialarbeit“, „Jugendsozialarbeit“, „Interkulturelle Frauenarbeit“ und „Integrationsar-beit für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ eingesetzt. Die OASE Pankow e. V. ist als Betreuungseinrichtung für die Logistik, die sozialpädagogische Begleitung und die Verwaltung des Projektes verantwortlich. Die Sicherung der Unterkunft, des Deutschunterrichtes, der Kontakt zu den einzelnen Praktikumstellen sowie die Durch-führung von kulturellen und Informationsveranstaltungen sind darin ebenso einge-schlossen wie die kontinuierliche Auswertung und abschließende Abrechnung des gesamten Projektes.

Aufgrund der bisher gewonnenen Erfahrungen sowie der guten Zusammenarbeit mit der Stiftung Artemisszió plant die OASE Pankow e.V., ähnliche Mobilitätsprojekte auch selbst zu initiieren, um Berufsschülern und Auszubildenden aus Pankow ein Auslandspraktikum in Ungarn oder auch anderen europäischen Ländern zu ermögli-chen.

Dazu gibt es weitere Informationen bei Gabriella Török, Telefon: 030 8485 4641 oder per Mail an kontakt@oase-pankow.de. Mehr unter: www.oase-pankow.de

9. Potsdam, 25./26.10.2007: Regionalkonferenz OST zur Chancengleichheit

Unter der Federführung der Integrationsbeauftragten veranstaltet das Ministerium

für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Familie des Landes Brandenburg am 25. und 26. Oktober 2007 in Potsdam die Regionalkonferenz OST „Die Chance in der Chan-cengleichheit“. Sie ist eine der vier deutschen regionalen Konferenzen im „Europäi-schen Jahr der Chancengleichheit für alle 2007“ und spricht vor allem die ostdeut-schen Bundesländer an.

Es gibt viel zu tun: die spezifische Ausgangslage der ostdeutschen Bundesländer be-rücksichtigen, die Herausforderungen durch den demographischen Wandel und den zunehmenden Fachkräftemangel annehmen. Diese Themen packt die Konferenz an. Sie erörtert pragmatisch, welche neue Chancen sich aus dem Thema Chancen-gleichheit“ für uns alle ergeben, und wie konkret Öffnungsprozesse eingeleitet und Vielfalt nutzbringend gefördert werden können.

Ziel ist es, konkrete Schritte zur Umsetzung und zum Aufbau von Strukturen auszuar-beiten, die Chancengleichheit in Unternehmen und Verwaltungen sowie im Bildungs-wesen fördern. Bei einem Markt der Möglichkeiten stellen sich Projekte mit ihren praktischen Ansätzen vor. Alle im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) an-gesprochenen Diskriminierungsmerkmale (Geschlecht, Alter, ethnische Herkunft/

Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Behinderung und Religion) werden einbezogen.

Unternehmen und Arbeitgeber, Gewerkschafter, Vertreter des öffentlichen Dienstes, Akteure der Zivilgesellschaft, Selbstorganisationen, Bildungsträger sowie Politiker sind eingeladen, gemeinsam konkrete Schritte zur Umsetzung von Chancengleich-heit zu diskutieren.

Die Konferenz wird vom Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg, Matthias

Platzeck, eröffnet. In einem Rahmenprogramm wird zum ersten Mal die Fotoaus-stellung „Sans souci?“ der Kontakt- und Koordinierungsstelle für außerschulische

Mädchenarbeit im Land Brandenburg gezeigt. Die Integrationsbeauftragte des Lan-des, Prof. Dr. Karin Weiss, lädt zusammen mit dem Filmmuseum Potsdam zu

einer „Langen Nacht der Migrationsfilme“ ein.

Das ausführliche Programm und Anmeldeformulare sind ab sofort unter

www.integrationsbeauftragte.brandenburg.de abrufbar.

Weitere Informationen: Frau Sera Choi, Büro der Integrationsbeauftragten des Landes Brandenburg, Telefon: 0331 866 5906, Fax: 0331 866 5909, E-Mail:

Sera.Choi@masgf.brandenburg.de

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