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Die NPD arbeitet an der Faschisierung der Provinz

»Die NPD arbeitet an der Faschisierung der Provinz«

Toralf Staud sprach mit marx21 über die gegenwärtige Stärke der Nazis - und darüber, wie eine erfolgreiche Gegenstrategie aussehen kann.

marx21: Toralf, wie stark ist die NPD derzeit?
Toralf Staud: Die NPD steht besser da, als viele das wahrhaben wollen. Ja, die Partei steckt in einer Finanzkrise aufgrund der Rückforderungen des Bundestags. Doch diese Finanzkrise ist nicht die erste der Partei - sie wird sie überstehen. Die NPD hat das Recht, mit der Bundestagsverwaltung einen Tilgungsplan per Ratenzahlung zu vereinbaren und wird dies sicherlich auch in Anspruch nehmen.

Am Geld jedenfalls wird die NPD nicht scheitern: Die Partei verfügt über 7000 meist hochmotivierte Mitglieder, die Beiträge zahlen und Geld spenden. Daneben hat sie Anspruch auf staatliche Gelder, auch wegen ihrer letzten Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen. Dazu kommt eine zunehmende regionale Verankerung mit über 300 Kommunalmandaten.

In ihrer Wahlauswertung gibt sich die NPD zufrieden mit dem Bundestagswahlergebnis. Sie habe sich als zentrale Partei rechts außen durchgesetzt, »die nationalen Konkurrenzparteien REP und DVU wurden vom Wähler in die Bedeutungslosigkeit katapultiert«.
Das ist natürlich ein bisschen Rhetorik für die Moral der Mitglieder. Man darf sicher sein, dass sich die NPD-Führung angesichts der Wirtschaftskrise mehr von der Wahl erhofft hatte - schließlich hat sie mehr als 100.000 Wähler gegenüber 2005 verloren.

Richtig ist aber, dass sich die NPD gegenüber ihren Konkurrenten durchsetzt. Das ist angesichts der grundverschiedenen Strukturen aber auch kein Wunder: Die DVU war immer eine Phantompartei, teilweise eher ein Lesezirkel für die nationalistische Literatur des Münchner Verlegers Gerhard Frey. Er hatte überhaupt kein Interesse daran, Strukturen vor Ort aufzubauen, er duldete offenbar auch keine selbstbewussten Leute neben sich.

Die NPD hingegen ist, zumindest vom Anspruch her, eine straffe Kaderpartei mit einer klaren Weltanschauung. Sie will Strukturen vor Ort aufbauen und sich verankern. Das ist der Anspruch - die Realität gestaltet sich für die Partei schwieriger. Die lokalen Verbände und Gruppen stützen sich oft nur auf ein, zwei erfahrene Kader und sind deswegen instabil. Wenn der zentrale Aktivist vor Ort dem Suff verfällt, ins Gefängnis muss oder wegzieht, dann reißt es meist die gesamte Struktur ein. Aber trotzdem: Unter den Gruppen am rechten Rand ist die NPD der Platzhirsch.

Neben der NPD agieren im Nazi-Milieu die sogenannten »Freien Kameradschaften«. Wie ist das Verhältnis zwischen Partei und Kameradschaften?
Die Kameradschaften sind ein diffuses, wenig strukturiertes Milieu rechts von der NPD. Hier gibt es ganz verschiedene Strömungen: Harte Nationalsozialisten, Gruppen im Pfadfinderstil und auch einfach Saufclubs. So verschieden die Gruppen sind, so unterschiedlich ist auch ihre Haltung zur NPD. Manche arbeiten mit der Partei zusammen, anderen ist sie zu »weich« und zu bürgerlich.
Gerade in Sachsen, wo sowohl die NPD als auch die Kameradschaften stark sind, entzündet sich immer wieder Streit an der Arbeit der NPD-Fraktion im Landtag. Dennoch: Wenn es hart auf hart kommt, sind die NPD-nahen Kameradschaften die aktivistischen Hilfstruppen der Partei - in Sachsen waren sie für die Durchführung des Wahlkampfes unverzichtbar.

In den letzten Jahre sind verstärkt sogenannte »autonome Nationalisten« aufgetreten, die in Kleidung und Slogans kaum von der radikalen Linken zu unterscheiden sind. Woher kommen diese Leute?
Das Phänomen der »autonomen Nationalisten« ist vor allem eines des Westens, der Schwerpunkt liegt im Ruhrgebiet. Dort ist der gesellschaftliche Druck durch öffentliche Ablehnung und die Antifa viel höher als im Osten - deshalb macht es durchaus Sinn, einen Stil zu wählen, der einen nicht sofort als Nazi erkennbar macht. Die Kopie des Stils der radikalen Linken folgt klaren taktischen Erwägungen: Man hofft, damit leichter an modebewusste Jugendliche heranzukommen. Auch von der Betonung antikapitalistischer Thesen erhofft man sich größere Breitenwirksamkeit.
In diesen Kreisen wird zum Beispiel die Literatur der Strasser-Brüder, des vorgeblich »sozialrevolutionären« Flügels der NSDAP, eifrig gelesen. Dennoch: Der ideologische Kern auch der »Autonomen Nationalisten« bleibt Rassismus, nicht Antikapitalismus.

Bislang ist nicht klar, wohin die Entwicklung geht. Die Szene ist sehr fragil, Leute kommen schneller rein und schneller wieder raus als in andere rechtsextremistische Gruppen. Zudem gibt es einen dicken inhaltlichen Widerspruch: Wie soll ich autonom und unabhängig sein in einer völkischen kollektivistischen Bewegung? Auch das macht die Szene instabil.

Du schreibst, die NPD arbeite an der Faschisierung der ostdeutschen Provinz. Was heißt das genau?
Die NPD versucht an den Graswurzeln der Gesellschaft anzudocken: Sportvereine, Elternvertretungen, Freiwillige Feuerwehr. Ihre Mitglieder sind Schöffen bei Gericht oder einfach der nette Nachbar von nebenan, der mal auf die Kinder aufpasst. Die Partei hofft, so die gesellschaftliche Abwehr zu unterlaufen, nicht ohne Erfolg. So hatte der »nette Uwe von der NPD« in Königstein Spitzenwahlergebnisse geholt - er war unter anderem als Tischtennistrainer und in anderen Initiativen aktiv.

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