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Infodienst Migration vom 01.11.2007

BIM 54/2007 - Berliner Infodienst Migration vom 01.11.2007

 


 

1. Und tschüss! Immer mehr Deutsche wandern aus

2. „Benehmt Euch!“ - Christoph Butterwegge über Zuwanderer in den Medien

3. Kurden-Konflikt (I): Der fremde Krieg

4. Kurden-Konflikt (II): Türkische Presse nimmt Randalierer in Schutz

5. Kurden-Konflikt (III): Gemeinsame Stellungnahme von Türken und Kurden 

6. Kurden-Konflikt (IV): Erklärung von Bilkay Öney MdA, Bündnis 90 / Grüne

7. Migranten lassen sich finanziell falsch beraten

8. Berlin: Tage des Interkulturellen Dialogs 2007 vom 1. bis 21. November

9. Kreuzberg, 06.11.2007: Nur die Hälfte verstehen ist nicht genug!

10. München, 09.11./10.11.2007: Fortbildung „Interkulturelle Konflikte lösen“

11. Schöneberg: Berliner Präventionspreis verliehen

12. Wedding, 4.11.2007: Welche Gefahr geht von „Parallelgesellschaften“ aus?

13. Eurasisches Magazin: Neue Ausgabe mit Schwerpunkten Iran und Nahost

14. Buch-Tipp: Typisch deutsch - Über Ticks und Tugenden der Teutonen

15. Kino-Tipp: "Zemestan - It’s Winter" von Rafi Pitts

16. TV-Tipps

17. BIM zitiert - heute ein Zitat von Kurdistan Schroeder, Sozialarbeiterin


 

... und am Ende: Impressum und Bezugsmöglichkeiten

 

1. Und tschüss! Immer mehr Deutsche wandern aus

 

Immer mehr Bundesbürger kehren Deutschland den Rücken: Rund 155.300 Men-schen wanderten im vergangenen Jahr aus, wie das Statistische Bundesamt in Wies-baden am Dienstag mitteilte. Das war die höchste Zahl seit mehr als 50 Jahren. Das Durchschnittsalter der Deutschen, die das Land verließen, lag 2006 bei 32,2 Jahren, wobei die Männer im Schnitt zweieinhalb Jahre älter waren als die Frauen. Rund 56 Prozent der Auswanderer waren männlich.

 

«Es wird endlich gelebt, was immer gefordert wurde», sagte der Migrationsforscher Thomas Straubhaar vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) der Nach-richtenagentur AP, «nämlich eine höhere Mobilität zu Gunsten besserer Berufschan-cen». Vor allem die Jüngeren und Besserqualifizierten könnten jetzt die Vorteile des europäischen Arbeitsmarktes nutzen. Für geringer Qualifizierte habe der internatio-nale Arbeitsmarkt dagegen kaum Vorteile: «Sie stoßen im Ausland auf den gleichen Wettbewerb wie bei heimischen Jobangeboten», sagte der Wissenschaftler.

 

Die beliebtesten Ziele der deutschen Auswanderer waren im vergangenen Jahr die Schweiz (18.000), die USA (13.800) und Österreich (10.300). Bei der Auswahl des Landes waren die Interessen von Frauen und Männern den Angaben zufolge ähn-lich. In der Altersgruppe von 18 bis unter 50 Jahren war die Schweiz sowohl bei den Männern (7.800) als auch bei den Frauen (6.500) am beliebtesten.

 

Während der globalisierte Arbeitsmarkt die Jobchancen verbessert, werden die Be-dingungen für langfristige Beziehungen nach Einschätzung von Straubhaar jedoch schwieriger. «Die Mobilitätsbewegung wird zunehmend zu einer Individualisierung in Beziehungen führen», erklärte er. Statt lebenslanger Liebe bedeute dies einen Trend zur Beziehung auf Zeit, bei der das Zusammenleben mit einem Partner zunehmend auf bestimmte Lebensabschnitte begrenzt bleibe. Dabei ist der Wegzug ins Ausland Straubhaar zufolge heute weniger endgültig und viel häufiger nur vorübergehend, als dies früher der Fall war. «Der Charakter der Auswanderung hat sich völlig verändert. Heute ist das nur noch eine temporäre berufliche Phase.» Die meisten Auswanderer kämen früher oder später wieder in ihr Heimatland zurück.

 

Das gelte auch für die Altersgruppe der über 50-Jährigen, von denen sich die Män-ner (1.100) ebenso wie die Frauen (800) im vergangenen Jahr überwiegend für Spa-nien entschieden. Die geringeren Lebenshaltungskosten und das angenehme Klima wögen die Nachteile der immer geringer werdenden Renten auf, erklärte Straubhaar. «Zum Sterben geht man jedoch wieder in die Heimat zurück.»

 

aus: N24 vom 30.10.2007

Link: www.n24.de/news_stories/article.php?articleId=163237

 

2. „Benehmt Euch!“ - Christoph Butterwegge über Zuwanderer in den Medien

 

Über die in der Bundesrepublik lebenden Ausländer berichten deutsche Massenme-dien ähnlich wie über das Ausland – nämlich nur im Ausnahmefall, der möglichst spektakulär sein und katastrophische Züge tragen sollte. Meist werden Zuwanderer mit Chaos und Kriminalität in Verbindung gebracht: (Mafia-)Morden, (Banden-)Raub und (Asyl-)Betrug. Das angelsächsische Bonmot »Only bad news are good news« abwandelnd, kann man für deutsche Medien feststellen: Nur böse Ausländer sind gute Ausländer!

 

Menschen, die zuwandern, werden von Journalisten nach zwei Kriterien beurteilt: ei-nerseits nach ihrem Nutzen für die Deutschen und ihren »Wirtschaftsstandort«, ande-rerseits nach ihrer ethnischen Abstammung. Migration erscheint als Bedrohung oder Bereicherung der Einheimischen, jedoch selten als Normalität in einer globalisierten Welt. Während das Kapital in Sekundenbruchteilen alle Grenzen überwindet, bleibt Zuwanderung besonders aus ärmeren Ländern unerwünscht – außer bei hoch quali-fizierten Experten oder jungen Familien, die als demografische Lückenbüßer fungie-ren.

 

Artikelüberschriften wie Wegen Überalterung und Facharbeitermangels: Deutschland braucht mehr Ausländer (Süddeutsche Zeitung vom 26.6.2007) oder Migranten ge-gen den Arbeitskräftemangel (Die Welt vom 26.6.2007) lassen erkennen: Die Medien nehmen kaum Anstoß daran, wenn Zuwanderer nach ihrer ökonomischen Verwert-barkeit beurteilt werden, im Gegenteil. Sie unterstützen überwiegend die restriktive Migrationspolitik des am 1. Januar 2005 in Kraft getretenen Zuwanderungs(begren-zungs)gesetzes.

 

»Ethnisierung« ist ein sozialer Ausgrenzungsmechanismus, der Minderheiten schafft, diese (fast immer) negativ etikettiert und damit die Privilegien einer herrschenden Mehrheit zementiert. Je unerbittlicher im Zuge der Globalisierung das Thema Konkur-renz ins Zentrum zwischenstaatlicher und zwischenmenschlicher Beziehungen rückt, desto leichter lassen sich kulturelle Differenzen politisch aufladen. Die Medien treiben diesen Ausgrenzungsprozess voran, indem sie als Motoren und Multiplikatoren der Ethnisierung wirken.

 

Das fängt schon bei der Wortwahl an. »Wanderungswellen«, »Migrationsströme« und »Asylantenfluten« machen Angst. Ob der Fernsehmoderator von »Asylanten« oder »Flüchtlingen« spricht, ist ein wichtiger Unterschied. Und wenn in der Kriminali-tätsberichterstattung einer Lokalzeitung nichtdeutsche Täternamen ausgeschrieben werden, verfestigt sich der Eindruck, die »Ausländerkriminalität« sei im Wachsen be-griffen. Da muss die Schlagzeile gar nicht Türken überfielen Tankstelle lauten, um rassistische Stereotype in den Köpfen zu verstärken. Während die Vertreter ethni-scher Minderheiten eher im Kollektiv auftauchen, werden Deutsche überwiegend als Einzeltäter dargestellt. Ein gutes Beispiel dafür lieferte die rheinische Boulevardzei-tung Express am 21. Oktober 1999. Ihr Aufmacher auf Seite eins lautete: Balkan-Bande hops genommen. Danke, Polizei! – Hunderte Einbrüche in und um Köln auf-geklärt. Hingegen war der Artikel Burgenkönig vor Gericht: Wie oft hat er betrogen? vergleichsweise klein und stand erst auf Seite 28, obwohl es dabei um einen Scha-den in Millionenhöhe ging.

 

Über mehrere Jahre hinweg waren junge Taschendiebe aus Südosteuropa ein Top-thema der Boulevardpresse, die das Ausländerbild der Deutschen maßgeblich prägt. Am 9. November 1999 brachte der Express die Schlagzeile Passen Sie auf! Klau-Kinder in der Stadt. Am 22. August 2002 veröffentlichte er unter der Überschrift Die Klau-Kids von Köln. Sie haben Hunderte von Menschen überfallen und beklaut. Und sie laufen frei herum nach Art eines Fahndungsaufrufs die Bilder von 53 überwie-gend dunkelhäutig aussehenden Jugendlichen. Nachdem sich der Verleger persön-lich für die rassistische Stimmungsmache seines Blatts entschuldigt hatte, schien das Thema erledigt. Rechtzeitig zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland griff es die Bild-Zeitung jedoch erneut auf. Unter dem Titel WM-Alarm: Klau-Kids wieder da! be-richtete sie am 25. April 2006 über Banden kleiner Trickdiebe »aus Süd- und Latein-amerika und Osteuropa«, die es besonders auf Touristen abgesehen hätten.

 

>>> weiter geht es unter: http://images.zeit.de/text/2007/45/Migranten-in-Medien

 

aus: DIE ZEIT vom 01.11.2007

 

Der Autor, Prof. Dr. Christoph Butterwegge, leitet die Abteilung für Politikwissen-schaft am Seminar für Sozialwissenschaften der Universität zu Köln

 

3. Kurden-Konflikt (I): Der fremde Krieg

 

Wo ist Kurdistan? Es hängt an einer Wand in Berlin-Kreuzberg, gerahmt und hinter Glas. Eine dicke rote Linie zieht sich über diese Landkarte des Nahen Ostens, etwa in Form einer Niere, allerdings in der Größe Frankreichs. Die kurdische Niere be-deckt nicht nur den gesamten Südosten der Türkei, angefangen dort, wo das Mittel-meer aufhört. Die rote Linie zieht sich zuerst in einem großen Bogen nach Nordosten in Richtung Armenien, fällt dann steil gen Süden ab, bezieht große Teile des Iran ein, bis sie auf der Höhe von Bagdad wieder nach Westen einschwenkt, dann nach No-rden. Der Nord-Irak und Grenzgebiete in Syrien werden noch mitgenommen, dann ist man wieder am Mittelmeer.

 

Einen Staat mit diesen Grenzen und diesem Namen, Kurdistan, hat es nie gegeben. Es ist eine Art kartografierte Sehnsucht, die hier an einer Wand in Kreuzberg hängt, erster Stock Hinterhof, direkt hinter dem riesigen schmutzigen Neubaublock am Kott-busser Tor. Hier sind die Vereinsräume des Kurdischen Zentrums in Berlin, ein ein-getragener Verein, den es schon mehr als zwanzig Jahre gibt. "Navenda Kurdi" steht auf einem selbstgemalten Schild an der roten Metalltür. Drinnen, gegenüber von der Kurdistan-Landkarte, sitzt Abdulmomin Dashti, Kurde aus dem Irak, ein gesetzter Herr mit strengem Gesichtsausdruck. Man merkt ihm die Anspannung an, die ihn in diesen Tagen umtreibt. Er und Nazire Karaman, eine schmale Frau von Ende 30 mit ernstem Blick, leiten an diesem späten Dienstagnachmittag so etwas wie eine Kri-sensitzung. Sie haben vor kurzem ein "Kurdistan-Komitee" gegründet, das, wie sie sagen, von Vertretern der an die dreißig kurdischen Vereine in Berlin unterstützt wird. Heute sind nur eine Handvoll Teilnehmer im Raum, Abdulmomin Dashti ist ihr Spre-cher, Nazire Karaman ist zugleich Mitglied im Berliner Integrationsbeirat, der den Se-nat in Migrationsfragen berät.

 

Sie sitzen hier beisammen, weil es seit dem vergangenen Wochenende in Berlin eine neue Gefahr zu geben scheint: die Gefahr, dass der Konflikt zwischen Kämpfern der in Deutschland verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der türkischen Armee im Grenzgebiet zum Irak auch in der deutschen Hauptstadt zu gewaltsamen Ausein-andersetzungen führt. Es gab am vorigen Wochenende zwei Demonstrationen: eine fast vollständig friedliche von Kurden am Sonnabend, die gegen die türkischen Pläne eines Einmarsches in den Nord-Irak protestierten; und eine pro-türkische von Natio-nalisten am Sonntag, die die Anschläge der PKK verurteilten. Der Aufmarsch der Na-tionalisten geriet außer Kontrolle, weil jugendliche Teilnehmer in Kreuzberg und Neu-kölln plötzlich auf "Kurdenjagd" gingen, wie sie selbst skandiert haben sollen. Sie warfen Steine und Flaschen, etliche Polizisten wurden verletzt. Ein Kurde, sagt Ab-dulmomin Dashti, habe eine schwere Kopfwunde erlitten und liege derzeit im Kran-kenhaus. Es habe eine Art "Pogromstimmung" geherrscht, sagen Beobachter. Die Polizei war auf diese Eskalation nicht eingestellt, es gab keine Hinweise auf poten-zielle Gewalttäter, hieß es, nachdem die Beamten am Sonntag ziemlich hastig Hun-derte von Kollegen zusammentrommeln mussten, um die Lage wieder zu beruhigen.

 

Abdulmomin Dashti sagt, es habe zugleich ähnliche nationalistische Demonstratio-nen in Belgien und Holland gegeben, auch anderswo in Europa. Die Teilnehmer hätten sich überall der "Formensprache" der sogenannten Grauen Wölfe bedient, einer rechtsnationalen türkischen Organisation, die in Berlin auch unter dem Namen "Türk Federasyon" auftritt. Diese internationalen Proteste, gefeiert von türkischen Medien als Anti-PKK-Erhebungen, seien vom türkischen Geheimdienst gesteuert, glaubt Dashti. "So spontan, wie die getan haben, entsteht so etwas nicht." Die tür-kischen Sender und Zeitungen, auch die in Deutschland erhältlichen wie Milliyet und Hürriyet, heizten mit ihrer Berichterstattung die Lage noch an, sagt er. "Die Men-schen werden aufgehetzt."

 

Dass dies nur der Auftakt zu weiteren Auseinandersetzungen sein könnte, befürch-ten nicht nur die Kurden. Berlins Innensenator Ehrhart Körting warnte alle Beteiligten und drohte schon mit Ausweisungen. Sogar der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, der sich bei Sicherheitsthemen normalerweise höchst selten zu Wort meldet, rief dazu auf, internationale Konflikte doch bitte nicht in die deutsche Haupt-stadt zu tragen. Vor allem der 5. November bereitet jetzt vielen Politikern Sorgen. An diesem Tag wollen sich der amerikanische Präsident Bush und der türkische Regie-rungschef Erdogan treffen. Viele erwarten, dass Bush zumindest begrenzte Einsätze der türkischen Armee gegen die PKK in Nord-Irak unterstützen wird. Und dann? "Es gibt eine große Gefahr, dass die Gewalt hierher kommt", sagt Abdulmomin Dashti. "Es wird viel von den alten Konflikten wieder aufbrechen", sagt Nazire Karaman. Sie habe es nicht überrascht, erklärt sie, dass es Ausschreitungen in Berlin gab. "Das ist die Fortsetzung der türkischen Politik." Beide betonen, dass die kurdischen Vereine die Gewalt ablehnen, auch wenn sie von kurdischer Seite ausgehe. "Diese Dinge müssen friedlich und demokratisch gelöst werden", sagt Dashti. Man wolle versu-chen, auf die eigenen aufgebrachten Jugendlichen, die sich jetzt auch radikaler ge-bärden, einzuwirken und sie von Gewalttätigkeiten abzuhalten. "Aber es kann immer einzelne geben, die sich nicht beeinflussen lassen", sagt Dashti.

 

Bislang gab es nur ein paar Verletzte, nichts Dramatisches für Kreuzberger Verhält-nisse. Doch die jüngste Gewalt wirkt unberechenbar, weil sie mit großen Kriegen und uralten Fehden in einem fernen Ausland zu tun hat. Sie hat besonders die Deutschen überrascht - und macht plötzlich auf eine Unterscheidung aufmerksam, die Deutsche auch im Vielvölkerstadtstaat Berlin kaum vornehmen, weil sie sich nicht dafür interes-sieren und weil sie es nicht gewohnt sind. Es ist die Unterscheidung zwischen Kur-den und Türken.

 

>> hier geht’s weiter: www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/seite_3/698500.html

 

aus: Berliner Zeitung vom 01.11.2007 (von Jan Thomsen)

 

4. Kurden-Konflikt (II): Türkische Presse nimmt Randalierer in Schutz

 

Gestern berichteten die türkischen Zeitungen wieder ausführlich, wo in der EU die Türken zur „Einheit“ gefunden hätten. Unter den Berichten waren auch solche aus Berlin. Zwei Botschaften verkündeten die Blätter dabei: „Lasst Euch nicht provozie-ren“ und „die Kurden sind schuld“. Jedenfalls kann man die Berichte so auslegen, wenngleich auch versöhnliche Worte erschienen. „Geht nicht in die Falle!“, titelte zum Beispiel die „Hürriyet“. In der Unterzeile erklärte die Zeitung, was sie meint. „Der zu-nehmende Terror in der Türkei lässt in Europa den Blutdruck steigen. Kurdische und türkische Jugendliche, die sich provozieren ließen, sind aneinander geraten.“ Im Text kam auch Kenan Kolat von der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD) zu Wort. Er rief die Eltern auf, die Aktionen ihrer heranwachsenden Kinder im Auge zu behal-ten.

Die „Türkiye“ veröffentlich ebenfalls den Aufruf der TGD. In den Vordergrund stellte sie aber, wer die Demo in Berlin organisiert habe. „Janitscharischer Protest“, lautete die Überschrift zum bebilderten Bericht auf der Europaseite. Die Demonstration war von einer „Janitscharischen Militärkapelle“ angemeldet worden. Auch die „Türkiye“ war der Meinung, dass „Provokationen der Separatisten“ zu den Ausschreitungen geführt hätten.

Die kurdische „Yeni Özgür Politika“ sah die Ereignisse freilich anders. „Rassistische Übergriffe schwappen nach Europa über“, titelte das Blatt am Dienstag. „Nachdem die türkische Regierung die Kurden zur ihrer Zielscheibe erklärt hat, sind die rassisti-schen Übergriffe auf Kurden in der Türkei jetzt auch nach Europa geschwappt“, heiß es in der Unterzeile. Auch im Innenteil analysierte die Zeitung auf ihre Art und Weise die Geschehnisse: „Faschisten greifen an!“, lautete die Überschrift der Schwerpunkt-seite mit den Berichten aus Deutschland.

 

aus: DER TAGESSPIEGEL vom 31.10.2007 (von Suzan Gülfirat)

Link: www.tagesspiegel.de/berlin/Kurden-PKK-Tuerkei;art270,2410368

5. Kurden-Konflikt (III): Gemeinsame Stellungnahme von Türken und Kurden 

 

In einer gemeinsamen Stellungnahme der Sprecher des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg, Safter Çınar, und der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde in Ber-lin, Rıza Baran heißt es:

 

 Wir verurteilen die Gewaltausschreitungen, die nach der Kundgebung am Sonntag, den 28.10.2007 im Berliner Bezirk Neukölln unter dem Motto „Brüderlichkeit und Frie-den“ ausbrach, bei denen viele Menschen verletzt worden sind. Wir rufen alle Betrof-fene und Betroffenengruppen auf, besonders besonnen und sensibel zu handeln und zu reagieren.

 

Gewalt, Hass und Inakzeptanz sind keine demokratischen Mittel und Wege um Kon-flikte zu lösen. Wir fordern alle türkischen und kurdischen Berlinerinnen und Berliner auf, sich für ein weiteres friedvolles Miteinander stark zu machen. Wir appellieren an alle politischen Gruppen, Vereine, Organisationen, Medien und Akteure, sich für das friedliche Miteinander und gegen Gewalt einzusetzen.

 

Krawalle und Gewalt lösen keine Probleme. Sie zerstören den Frieden, das Miteinan-der und die Gemeinsamkeiten. Gewaltanwendung schürt Angst und Hass. Wir for-dern die Einstellung jeglicher Gewalt. Wir fordern die friedliche Lösung der Kurden-frage. Nur dies wird Frieden und Harmonisierung des gesellschaftlichen Zusammen-lebens bringen.

 

Wer Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt will, muss es mit aufbauen.“

 

aus: Pressemitteilung vom 31.10.2007

 

6. Kurden-Konflikt (IV): Erklärung von Bilkay Öney MdA, Bündnis 90 / Grüne

 

„Nachdem ich bereits am Montag den Innensenator aufgefordert habe, die Konflikt-beilegung zur Chefsache zu machen, ist es erfreulich, dass Herr Körting heute das Gespräch mit türkischen Verbänden sucht und Frau Knake-Werner für ein friedliches Berlin wirbt. Allerdings bin ich verwundert über die Naivität des Senats: der Innense-nator rechnete bereits vor den Vorfällen am Sonntag mit Ausschreitungen und Kon-flikten zwischen Türken und Kurden in Berlin. Frage ist: warum war die Berliner Poli-zei dann auf diese Situation nicht vorbereitet? Warum gelang es den Sicherheits-kräften nicht, die Gruppen voneinander zu trennen, wie es normalerweise bei Demos der NPD und Ausschreitungen mit linken Gruppen geschieht?

 

Sehr verwundert war ich auch über die Ausweisungsandrohung von Herrn Körting, die in dieser Situation wenig hilfreich ist. Herr Körting müsste wissen, dass deutsche Staatsbürger, die Kurden und Türken nun mal auch sind, nicht ausgewiesen werden können. Zudem macht Herr Körting bereits massiv von der Ausweisung Gebrauch; mehrere kurdische Flüchtlinge wurden bereits ausgewiesen, weil ihnen Kontakte zur verbotenen terroristischen Gruppierung PKK nachgewiesen wurden.

 

Frau Knake-Werner sagte, die Grenzen der Integrationspolitik seien dort erreicht, wo Gewalt im Spiel sei. Ich warne davor, die Integrationspolitik für solche Konflikte heran zu ziehen. Der Konflikt zwischen Türken und Kurden ist kein Migrantenkonflikt und auch kein ethnischer Konflikt. Es ist ein internationaler Konflikt, in dem es viele Ak-teure gibt, wie man am Krieg im Irak sieht.

 

Wichtig ist, diesen Konflikt nicht weiter durch unbedachte Äußerungen zu schüren und alle Möglichkeiten des Dialogs und der Verständigung zu schaffen. Die Polizei muss besser vorbereitet sein auf derartige Vorfälle, insbesondere, wenn am Sonntag die kurdische Demonstration statt finden soll. Ich rufe alle türkischen und kurdischen Eltern auf, ihre Kinder vor Straftaten und weiteren Gewaltexzessen abzuhalten. Ber-lin ist eine politische Stadt, in der alle Menschen das Recht auf freie Meinungsäuße-rung haben. Berlin ist aber nicht der Ort, an dem der internationale Konflikt im Irak gelöst werden kann.“

 

Bilkay Öney ist Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und migrationspolitische Sprecherin der Grünen Fraktion

 

7. Migranten lassen sich finanziell falsch beraten

 

Sie klagen besonders oft über Kredite, die sie ruinieren. Über Handytarife, die sich als überteuert entpuppen. Oder über eine unnütze Versicherung, die sie sich auf-schwatzen ließen. MigrantInnen werden "überproportional häufig übervorteilt", ermit-telte jetzt eine Studie des "Verbraucherzentrale Bundesverbands".

 

Allein mit schlechteren Sprachkenntnissen lässt sich das nicht erklären. Gravierender wirkt sich laut Studie der Hang aus, Geschäfte über persönliche Kontakte abzuwik-keln. Dies lässt sich etwa aus den Daten von Schuldnerberatungen ablesen. Sehr viele Migranten suchen sie auf, weil sie von Landsleuten oder den eigenen Verwand-ten reingelegt wurden. Außerdem ziehen Zuwanderer bei Finanzfragen eher einen Bankberater zu Rate, als sich bei Stiftung Warentest und Co. zu informieren. "Vom Berater wird eine persönliche Beziehung erwartet, ein Anspruch auf Unabhängigkeit wird nicht gestellt", so Tatiana Lima Curvello, Autorin der Studie. In diesem Punkt spielen Sprachprobleme dann doch eine Rolle. Sie erhöhen die Scheu, sich an unbe-kannte Berater zu wenden.

 

Das heißt auch: Sehr zum Frust der Verbraucherzentralen ist ihre Hilfe nur selten ge-fragt. Dabei findet sich gerade unter Zuwanderern manche Familie, die unpartei-ischen Rat dringend nötig hätte. Etwa weil sie mit knappen Mitteln haushalten muss oder sich schwertut, das Kleingedruckten im Knebelvertrag zu verstehen. Viktor Hahn, Koordinator in einem Büro für interkulturelle Arbeit in Essen, hat unter den Spätaussiedlern eine Gruppe ausgemacht, die besonders gefährdet ist, sich zu rui-nieren: Menschen mittleren Alters, die als Erwachsene nach Deutschland kamen. Unter ihnen fänden sich viele "Statussymbolkonsumenten", so Hahn. Mit der Über-siedlung hätten sie oft den Status, der mit dem Beruf verbunden war, verloren. Um das Gefühl wiederzuerlangen, etwas erreicht zu haben, setzen sie häufig auf mate-rielle Güter - ein eigenes Haus oder wenigstens einen Flachbildfernseher.

 

Bleibt die Frage, wie neutrale Berater Zuwanderer besser erreichen könnten. Laut Studie sind sie über Broschüren nur schwer zu erreichen. Dass also das Faltblatt "Telefon- und Handyrechnung", das die Verbraucherzentralen jetzt auf Türkisch und Russisch verteilen, wirklich viel ändert, ist nicht zu erwarten. Mehr Erfolg versprechen laut Studie Strategien, die auf "Multiplikatoren innerhalb der Community" setzen – al-so auf Mundpropaganda.

 

aus: taz vom 31.10.2007 (von Cosima Schmitt), Link: www.taz.de/nc/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=in&dig=2007%2F10%2F31%2Fa0049&src=

GI&cHash=dc71da7aed

 

8. Berlin: Tage des Interkulturellen Dialogs 2007 vom 1. bis 21. November

 

 Unter dem Motto „Wege zu mehr Chancengleichheit! - Miteinander Reden – Vonein-ander Erfahren – Gemeinsam handeln“ finden in diesem Jahr bereits zum fünften Mal die Berliner Tage des Interkulturellen Dialogs statt.

 

In über 40 Dialogveranstaltungen wollen sich Menschen mit und ohne Migrationshin-tergrund zu Fragen austauschen, die aus ihrem alltäglichen Umgang miteinander er-wachsen. Wieder sind zahlreiche Vereine, Initiativen und Institutionen aus der inter-kulturellen Arbeit an der Organisation und Ausrichtung der Dialog-Tische rund um die Themenfelder Integration, Diskriminierung und Interkulturelle Verständigung beteiligt. In diesem Jahr stehen insbesondere Fragen aus dem Themenbereich „Bildung und Lebenslanges Lernen“ im Mittelpunkt.

 

Als Höhepunkt der Berliner Tage des Interkulturellen Dialogs findet am 21. November 2007 das InterDialogFest in der Werkstatt der Kulturen (Wissmannstr. 32, 12049 Ber-lin, U-Bahn Hermannplatz) mit Live-Musik und kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt statt. Zudem wird in diesem Jahr zum zweiten Mal der InterDialogPreis an je-weils eine/n Jugendliche/n und eine erwachsene Person für besonderes Engage-ment um den interkulturellen Dialog vergeben.

 

Informationen über die Berliner Tage des Interkulturellen Dialogs und das aktuelle Programmheft gibt es unter unter: www.aric.de/aktuelles/tid_2007/index.htm,

www.aric.de/aktuelles/tid_2007/programm.htm oder als PDF-Datei unter: www.aric.de/aric/aktuelles/tid_2007/programmheft_tid2007_kl.pdf

 

9. Kreuzberg, 06.11.2007: Nur die Hälfte verstehen ist nicht genug!

 

Sprachliche und kulturelle Verständigungsprobleme erschweren die gesellschaftliche Teilhabe von Migrantinnen und Migranten. Welchen Beitrag leistet Sprach- und Kul-turmittlung zur interkulturellen Öffnung von Einrichtungen? Wie ließe sich die Finan-zierung der Einsätze verbessern?

 

Die Veranstaltung „Nur die Hälfte verstehen ist nicht genug! Sprach- und Kulturbarri-eren überwinden - Schritte zu mehr Chancengleichheit“ findet am kommenden Dienstag, 06.11.2007, 15.00 Uhr, im Rahmen der Tage des Interkulturellen Dialogs 2007 im Gemeindedolmetschdienst Berlin, Müllenhoffstraße 17, Raum 106, 10967 Kreuzberg statt.

 

10. München, 09.11./10.11.2007: Fortbildung „Interkulturelle Konflikte lösen“

 

Mediation ist ein Verfahren zur konstruktiven Konfliktlösung, das mit Erfolg in unter-schiedlichen Lebensbereichen angewandt wird. Die Vermittlung in Streitfällen über-nimmt eine unparteiische dritte Person, der oder die MediatorIn, die von beiden Sei-ten akzeptiert wird. Die Aufgabe der Mediation liegt darin, den Prozess der gemein-samen Problemlösung neutral zu begleiten. Der/die MediatorIn unterstützt die Kon-fliktparteien darin, eine einvernehmliche Lösung zu finden, die von ihnen selbst erar-beitet wird. Ziel ist es, dass sie zu einer, ihren Interessen entsprechenden Überein-kunft kommen. Beide Parteien sollen gewinnen.

 

Interkulturelle Mediation wird eingesetzt, wenn die Konfliktparteien unterschiedlichen

kulturellen Gruppen angehören. Wenn unterschiedliche Kulturen aufeinander treffen, können Konflikte entstehen, die unter einem kulturkompetenten Blick betrachtet wer-den sollten.

 

Weitere Informationen zu der Fortbildung, die am 16. und 17.11.2007 fortgesetzt werden soll, gibt es bei DONNA MOBILE, Mobile Gesundheitsberatung für Migrantinnen und ihre Familien, Landsbergerstraße 45 a, 80339 München, Telefon: 089 50 50 05, Fax: 089 50 50 99 und per E-Mail: info@donnamobile.org

 

11. Schöneberg: Berliner Präventionspreis verliehen

 

Die "Stadtteilmütter" von Neukölln haben gestern den Berliner Präventionspreis und damit 6000 Euro erhalten. Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) vergab diesen und fünf weitere Preise anlässlich des 8. Berliner Präventionstages im Rathaus Schöne-berg. Seit 2004 helfen Frauen nichtdeutscher Herkunft türkischen und arabischen Fa-milien bei Fragen rund um die Erziehung. Wie ernähre ich meine Kinder richtig? Wie viele Stunden vor dem Fernseher sind in Ordnung? Wie verhindere ich, dass mein Kind Drogen nimmt? „Integration funktioniert über die Sprache“, erklärt Projektleiterin Maria Macher. „Deshalb ist es viel einfacher, wenn Frauen in die Familien gehen, die die gleiche Sprache sprechen.“ Fast 500 Familien haben die inzwischen 80 Stadtteil-mütter bisher erreicht. Während einer sechsmonatigen Ausbildung werden sie auf ihre Aufgabe vorbereitet. In Rollenspielen lernen sie, anderen Eltern zu vermitteln, wie wichtig zum Beispiel der regelmäßige Kitabesuch für ihre Kinder ist. Initiiert wur-de das Projekt vom Diakonischen Werk, seit Herbst 2006 wird es von Land und Be-zirk gefördert. Die Finanzierung ist bis Ende 2008 gesichert.

Mit dem Präventionspreis ehrt die Landeskommission „Berlin gegen Gewalt“ seit 2000 vorbildliche Projekte zur Prävention von Gewalt und Kriminalität. „In Würde auf-wachsen“ war das Motto des diesjährigen Präventionstages. Geehrt wurden deswe-gen Projekte, die Kinder und ihre Eltern unterstützen. Der zweite Preis ging mit 4000 Euro an die Peter-Petersen-Grundschule in Neukölln. In jahrgangsgemischten Klas-sen lernen die Schüler hier, Verantwortung für jüngere und schwächere Mitschüler zu übernehmen. Den mit 2500 Euro dotierten dritten Preis gewann das Projekt „Roma-Schulmediation“. An vier Schulen in Wedding und Neukölln betreuen Sozialarbeiter Romakinder und beraten deren Eltern. „Sie tragen dazu bei, dass Kinder von Roma, die mehrfach benachteiligt werden, mehr als bisher an Bildungsprozessen teilhaben können“, heißt es in der Begründung für die Ehrung. Drei Sonderpreise mit jeweils 1000 Euro gingen an ein Tanzprojekt an 65 Berliner Schulen, den Mädchennotdienst „Wildwasser“ und den „Ich-schaffs-Club“ an der Annedore-Leber- Grundschule in Tempelhof.

 

aus: DER TAGESSPIEGEL vom 01.11.2007 (von Ute Zauft)

Link: www.tagesspiegel.de/berlin/Neukoelln-Praeventionspreis;art270,2411161

 

12. Wedding, 4.11.2007: Welche Gefahr geht von „Parallelgesellschaften“ aus?

 

Im Weddinger Sprengel-Kiez befinden sich Dönerbuden, Afroshops und Bollywood-Videotheken. Hier treffen einerseits Kontinente aufeinander, andererseits sind einzel-ne Gruppen vermeintlich unter sich. Was spricht gegen „Parallelwelten/gesellschaf-ten“? Sind „Ausländer“ in ihren „Parallelgesellschaften“ nicht viel geschützter vor

rechtsextremen Anfeindungen? Wie sieht es mit der gegenseitigen Toleranz ver-schiedener Ausländergruppen aus?

 

Die Veranstaltung, die am kommenden Sonntag, 04.11.2007, im Rahmen der Tage des Interkulturellen Dialogs 2007 im Afrika Medienzentrum, Torfstraße12, 13353 Ber-lin-Wedding stattfindet, beginnt um 16.00 Uhr. Anmeldungen sind erbeten unter Tele-fon: 030 97 89 55 36 oder mobil unter 0174 298 68 62.

 

13. Eurasisches Magazin: Neue Ausgabe mit Schwerpunkten Iran und Nahost

 

EZwei Schwerpunkte enthält diese neue Ausgabe des Eurasischen Magazins: das Konfliktfeld Iran/ Naher Osten und die Seidenstraße. Der Nahe Osten ist derzeit der größte und explosivste Krisenherd der Welt. Der iranische Politologe und Publizist Dr. Behrouz Khosrozadeh hat soeben ein Buch veröffentlicht, in dem er die Gründe für diese Ansammlung von politischem Sprengstoff und Feindseligkeit untersucht. Darin werden die Geschichte des Öllandes Iran und seiner Beziehung zum Westen, insbesondere zu den USA, ausführlich dargestellt. Das Eurasische Magazin rezen-siert das Werk, das den Titel trägt: „Die Ayatollahs und der Große Satan“. Außerdem führen wir ein Interview mit dem Autor. Darin erklärt er: „Den USA geht es um die Macht am Persischen Golf, nicht um das iranische Nuklearprogramm.“

 

Vor ziemlich genau dreißig Jahren, im Oktober 1977, fand in Teheran eine Art irani-sches Woodstock statt. Eine für damalige Verhältnisse unvorstellbar große Zahl von Dichtern, Schriftstellern, Intellektuellen drängte sich bei einer Veranstaltung des deut-schen Goethe-Instituts in den Räumen der Deutsch-Iranischen Gesellschaft. Dieses heute fast vergessene Ereignis war ein Meilenstein in der Geschichte des Nieder-gangs der korrupten Schah-Dynastie. Edgar Klüsener erinnert an „Zehn Nächte in Teheran“.

 

Die Eurasischen Dimensionen der Seidenstraße werden in einer Ausstellung leben-dig, die derzeit von den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen im Berliner Martin-Gropius-Bau gezeigt wird (ab Februar 2008 in Mannheim). Die Seidenstraße ist die älteste Handelsverbindung der Welt, ein Schicksalsweg des eurasischen Kontinents. Archäologen rekonstruieren aus jahrtausendealten, sensationellen Fundstücken die Geschichte und die Bedeutung dieser längsten Straße der Erde. 2000 Jahre alte Bro-te, Mumien, und Kleidungsstücke, die im trockenen Wüstenklima von Xinjiang kon-serviert wurden, sind erstmals im Westen zu sehen. In dieser grandiosen Ausstellung stößt Europa auf seine eigenen Spuren – auf die europide Besiedlung des frühen Zentralasiens.

 

Weitere Infos und Bestellmöglichkeit über: www.eurasischesmagazin.de

 

14. Buch-Tipp: Typisch deutsch - Über Ticks und Tugenden der Teutonen

 

Pure Neugier brachte Imke Molkewehrum, die Autorin auf die Idee, systematisch Ant-worten zu sammeln auf die eine Frage: "Haben die Teutonen tatsächlich charakteris-tische Eigenarten und Verhaltensmuster?" Zu diesem Zweck interviewte sie im Rah-men einer 2006 geendeten Zeitungsserie des Bremer "Weser-Kuriers" Männer und Frauen aus aller Welt zu ihren Erfahrungen mit den Deutschen. Die jetzt erscheinen-de Sammlung präsentiert 26 dieser Berichte und besticht durch ihre sehr erfrischen-den, mitunter auch nachdenklichen Stellungnahmen.

Wer aus Japan kommt, staunt über die viele Freizeit der Deutschen, und wer zuvor in Sibirien lebte, über die vielen Behinderteneinrichtungen. Holländer rümpfen die Nase über protzige Karossen ihrer Nachbarn, während dänische Ferienhausbetreiber sich freuen, dass die Teutonen ihre Urlaubsdomizile stets besonders ordentlich verlassen. Südamerikaner empfehlen, dass man hierzulande etwas gelassener sein sollte, und aus Skandinavien ist zu erfahren, dass in Deutschland die Partykonversation gepflegter sei.

Imke Molkewehrum gelingt es, auf sehr unterhaltsame Weise ein wahres Kaleidos-kop an Aussagen zusammenzustellen, das von Seite zu Seite und von Herkunftsland zu Herkunftsland facettenreicher wird.

 

Das Buch von Imke Molkewehrum „Typisch deutsch - Über Ticks und Tugenden der Teutonen“ (ISBN 978-3-86108-870-7) ist in der Bremer Edition Temmen erschienen und kostet 12,90 Euro. Es kann portofrei bezogen werden über die "vorwärts:buch-handlung + antiquariat" im Willly-Brandt-Haus, Stresemannstraße 28, 10963 Berlin (www.vorwaerts-ba.de), Telefon: 030 252 99 871, Fax: 030 252 99 872, E-Mail: info@vorwaerts-buchhandlung.de

 

15. Kino-Tipp: "Zemestan - It’s Winter" von Rafi Pitts

 

Autostraßen, Bahngleise, staubige Sandpisten. In Rafi Pitts "Zemestan - It's Winter" ist nirgendwo ein Ort, der zum Verweilen einlädt. Im einzigen Gasthof übernachten Männer auf Bänken und Tischen, am nächsten Morgen ziehen sie weiter, auf der Su-che nach Arbeit, die es nicht gibt. Wer dennoch hier lebt, im Niemandsland, am Ran-de der großen Stadt, kämpft gegen den Untergang. Ein Mann packt seine Habselig-keiten zusammen, seine Tochter und seine Frau Khatoun (Mitra Hadjar) sehen ihm dabei zu. Er wird sie verlassen, er sagt, nur im Ausland kann er das Geld verdienen, das seine Familie zum Überleben braucht. Dann ist er fort, und Khatoun wird nie wie-der von ihm hören.

 

Vieles am vierten Spielfilm des iranischen Regisseurs Rafi Pitts wirkt, als wäre es ein direkter Gegenentwurf zum Kino seines Landsmannes Abbas Kiarostami. Dieser ist ebenfalls ein Chronist der Krisen, aber sie bleiben individuell, Kiarostamis Helden müssen zuerst sich selbst überwinden. Bei Pitts hat die Lähmung das ganze Land erfasst, und seine Figuren haben den Kampf längst aufgegeben. Kiarostami filmt in der Weite der offenen Landschaft oder auf den belebten Straßen Teherans, sein Prinzip ist die Bewegung; bei Pitts ist die Stadt ein Labyrinth aus verwinkelten, men-schenleeren Gassen, die von aufgegebenen Läden gesäumt sind, deren Rollgitter nie mehr gehoben werden. Und vor allem: Kiarostami ist ein Regisseur der Autofahr-ten. Die Figuren von Pitts sind existenzielle Fußgänger am Rande verschneiter Stras-sen. Das Leben rauscht an ihnen vorüber.

 

Kein Wunder, dass Marhab (Ali Nicksolat), ein ausgebildeter Ingenieur, Arbeit nur als Hilfsmechaniker auf einem Schrottplatz findet, wo er Autos ausschlachtet, die längt nicht mehr fahrtüchtig sind. Er ist aufgeschlossen, rebellisch und im ständigen Clinch mit seinem Chef. Auf dem Markt begegnet er Khatoun. Um der jungen Frau, deren Mann inzwischen für tot erklärt wurde, den Hof zu machen, leiht er sich Geld. Er bringt ihr Geschenke, wirbt um sie, schließlich ziehen die beiden zusammen, in das nicht zu Ende gebaute Haus am Rande der Straße, in dem nur ein Teppich die Be-wohner vom nackten Boden trennt, nachdem Khatoun sämtliche Möbel verkauft hat. Der Lärm der vorbeifahrenden Lastwagen dringt Tag und Nacht durch die Wände.

Als Marhab seinen Job verliert, sieht auch er seine einzige Chance darin, auszuwan-dern. Khatouns Schicksal scheint sich zu wiederholen.

 

Das Drehbuch des Films beruht auf einem Roman des Autors Mahmoud Dowlataba-di, inspiriert ist es jedoch von "Winter", einem Gedicht des iranischen Poeten Mehdi Akhavan-Sales. Darin bittet ein Reisender vergeblich um Gastfreundschaft. Die Kälte hat die Menschen unzugänglich gemacht, alle Türen bleiben dem Bittenden ver-schlossen. Pitts setzt dieses Gedicht, eine melancholisch gesungene Klage, als Leit-motiv seines Filmes ein. Es ist Winter, als Khatoun von ihrem ersten Mann verlassen wird; es liegt wieder ein dichte Schneedecke, als Marhab beschließt, ins Ausland zu gehen.

 

Er habe, so der Regisseur auf der Pressekonferenz der Berlinale 2006, wo "Zemes-tan - It’s Winter" im Wettbewerbsprogramm gezeigt wurde, bewusst einen Film aus der Sicht der Männer gedreht: Die Frauen beweisen unter schwierigen Bedingungen ihre Stärke, es sind die Männer, die fliehen. Kurz sehen wir, wie Khatoun in einem Betrieb als Näherin arbeitet. Als es Marhab nicht gelingt, Einlass auf das Gelände einer Autofabrik zu bekommen, klettert er über den Zaun. Minutenlang läuft er an Fließbändern vorbei und dringt schließlich ins Büro der Produktionsleitung ein, bevor er vom Wachpersonal wieder an die Luft gesetzt wird. Draußen, auf dem Parkplatz, zerschlägt er die Scheiben der zum Abtransport bereitstehenden Neuwagen. "Men at Work" war der ironische Titel eines Filmes des iranischen Regisseurs Mani Haghighi, der ebenfalls auf der Berlinale 2006 gezeigt wurde. Darin unternehmen vier Männer den aussichtslosen Versuch, einen gewaltigen Felsen ins Tal zu stürzen. Für Rafi Pitts gottverlassene Figuren sind selbst solche sisyphoshaften Unternehmungen nicht länger möglich.

 

aus: taz vom 01.11.2007 (von Dietmar Kammerer)

Link: www.taz.de/nc/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=ku&di

16. TV-Tipps

 

>>> Sa, 03.11.2007, arte, 00.30 Uhr: I for India

 

Der Dokumentarfilm zeichnet das faszinierende Porträt eines Lebens zwischen zwei Kulturen und zwei "Heimatländern".

 

1966 verließ der Arzt Yash Pal Suri mit seiner Frau Susheel und seiner kleinen Toch-ter Neeraj Indien und ging nach England. Wie viele andere junge Berufskollegen folg-te er einer Anwerbe-Aktion der britischen Regierung. Und wie fast alle, die die Aus-sicht auf ein besseres persönliches und berufliches Weiterkommen in den Westen gelockt hatte, hoffte auch er, nach wenigen Jahren als "gemachter" Mann in die Hei-mat zurückkehren zu können. Nicht nur für ihn wurde aus den wenigen Jahren ein ganzes Leben in der Emigration, das er schon bald nach seiner Ankunft in England akribisch zu dokumentieren begann. Um mit der Familie im Punjab möglichst engen Kontakt zu halten, kaufte Yash zwei Super-8-Kameras, zwei Projektoren und zwei Tonbandgeräte und schickte eine Hälfte dieser Ausrüstung nach Indien. So begann eine Korrespondenz, die sich über 40 Jahre erstrecken sollte. Super-8-Filme über Yashs neues Leben und auf Band gesprochene Briefe gingen an die Familie in Indi-en: Der erste Schnee, wild tanzende junge Mädchen in Miniröcken, Begegnungen mit den "Eingeborenen", all das wurde aufgenommen und nach Hause geschickt. Und die Verwandten antworteten ihrerseits mit Film- und Tonband-Briefen voller Sehnsucht und Bitten nach einer Wiedervereinigung der Familie in Indien.

 

Als nach 17 Jahren - Yash und Susheel hatten inzwischen noch zwei Töchter bekom-men - der Traum von der triumphalen Rückkehr Wirklichkeit zu werden schien, war es zu spät. Zu "westlich" schien die Familie für die alte Heimat geworden zu sein, nach nur neun Monaten ging sie zurück nach England. Doch aller gelungenen Inte-gration zum Trotz - die Zerrissenheit zwischen zwei Kulturen und zwei "Heimatlän-dern" setzte sich im Leben der Töchter fort.

 

Aus dem reichhaltigen Material der Filmbriefe ihrer Familie hat Sandhya Suri ihren Film montiert: Einen "Familienroman", der erzählt von Emigration und Integration so-wie von der gescheiterten Hoffnung auf eine Rückkehr zu den Wurzeln. "I for India" ist das Porträt einer wurzellosen Generation, die irgendwo unterwegs zwischen den Kontinenten und den Kulturen verloren gegangen ist. Sandhya Suri studierte zu-nächst Mathematik und Sprachen, danach Filmwissenschaften und Dokumentarfilm in Köln und an der NFTS in London. "I for India" hat bei den Filmfestivals in Karachi und Singapur 2005 den Preis als bester Dokumentarfilm erhalten.

 

Beim Sundance Film Festival 2006 wurde er für den Großen Preis der Jury nominiert. In Deutschland war der Film unter den "Top Ten Non Fiction" der Cologne Conferen-ce 2006, und seit August 2007 läuft "I for India" in den Kinos in England. Dort wird er in der Presse als "Perle" des dokumentarischen Films bezeichnet (The Guardian), als "faszinierender, herzzerreißender, wunderbar komponierter Einblick" in das Leben einer Auswandererfamilie (Channel 4 Film Reviews).

 

>>> So, 04.11.2007, hr-fernsehen, 06.40 Uhr: Cosmo TV

 

Die Themen:

PKK rekrutiert in Deutschland. Weit weg im Nord-Irak könnte die Gewalt bald eskalie-ren. Die türkische Armee will gegen die Kämpfer der PKK vorgehen. Ein Problem, das uns in Deutschland scheinbar wenig angeht. Doch die PKK rekrutiert ihre Kämp-fer auch hier. Jugendliche, die hier eine Zukunft hatten.

Die vergessenen Fachkräfte. Politiker beklagen, dass tausende Jobs nicht besetzt werden können, weil Fachkräfte fehlen. Unternehmer fordern Fachkräfte aus dem Ausland. Cosmo TV hat herausgefunden, dass es in Deutschland schon jede Menge hochqualifizierte Einwanderer gibt, die scheinbar "vergessen" wurden.

 

Nichts geht mehr. Spielsucht bei Migranten IISie sollen tun, was sie Wochen lang nicht tun durften: Geld in den Automaten werfen, auf den Knopf drücken, die Span-nung spüren. Psychiater Dr. Abu Khatir ist mit seinen Patienten auf "Ausflug" in der Spielhölle.

 

Mit dem Imam auf Streife? Muslimische Geistliche sollen in Brennpunkt-Stadtteilen mit Polizisten auf "Streife" gehen. Diese Idee hatte Thomas Kufen, der Integrations-beauftragte der Landesregierung diese Woche. Imam Sadettin Köse aus Duisburg findet die Idee gut, auch wenn er keine Uniform tragen würde.

 

Billiger wäre verschenkt III Geizig ist Herr Amiri überhaupt nicht. Im Gegenteil, er will sogar, dass seine Kunden noch an der Kasse feilschen. Sein Motto: "Noch Billiger ist eh verschenkt!" Der dritte und letzte Teil der Cosmo-TV Reportage.

 

>>> So, 04.11.2007, Phoenix, 13.00 Uhr: "Wie deutsch soll Deutschland sein?

 

aus der Reihe: Das Philosophische Quartett

 

Mit Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski und als Gäste Maxim Biller ( Schriftsteller) und Necla Kelek (Migrationsforscherin)

 

>>> So, 04.11.2007, Phoenix, 22.15Uhr: Mustapha Kemal Atatürk

 

Mustapha Kemal Atatürk wurde 1881 geboren. Von heftigem und leidenschaftlichem Naturell machte er zuerst beim Militär Karriere. 1908/09 nahm er am Aufstand der Jungtürken teil, und im Ersten Weltkrieg führte er eine Armee. 1920 rief er die erste Große Nationalversammlung ein, deren Präsident er drei Jahre lang war. Seine bahnbrechende Leistung war die Abschaffung des Sultanats. Modernisierung und Reformen veränderten den Alltag der Türken von Grund auf. Atatürk duldete keinerlei Protest und bis zu seinem Tod 1938 nahm sein Regime immer autoritärere Züge an. Die türkische Gesellschaft ist gespalten: Auf der einen Seite stehen westlich orien-tierte urbane Schichten, auf der anderen islamistisch geprägte Kreise. Weil die Leh-ren von Mustapha Kemal Atatürk diese Gegensätze zusammenhalten, wird die Erin-nerung an ihn in der Türkei nach wie vor hoch gehalten, Kritik ist tabu. Atatürk gilt ausschließlich als der kühne - und bisher in der arabisch-muslimischen Welt uner-reichte - Modernisierer einer religiös strukturierten Gesellschaft.

 

>>> Mo, 05.11.2007, SWR Fernsehen, 08.35 Uhr: Français, Allemand ou étranger?

Deutschland und Frankreich gehören zu den Haupteinwanderungsländern in Europa. Etwa sieben Millionen Ausländer leben in Deutschland, knapp vier Millionen in Frank-reich. Anhand von sechs Kurz-Porträts befasst sich die Sendung diesmal mit Fragen der Immigration und Integration ...

 

>>> Mo, 05.11.2007, MDR, 14.30 Uhr: Zypern

 

In dieser Ausgabe von "LexiTV" beschäftigt sich Victoria Herrmann mit einer wahrhaft göttlichen Insel: Zypern. Einst soll Aphrodite hier dem Schaum des Meeres entstie-gen sein. Doch das Urlaubsparadies im östlichen Teil des Mittelmeeres hat auch vie-le dunkle Schatten auf seiner Geschichte. Nicht zuletzt die Trennung Zyperns in den griechischsprachigen Südteil und den von der Türkei besetzten Norden ist bis heute ein Problem.

 

"LexiTV" berichtet über Konflikte und Chancen in einem geteilten Land - und natürlich über viele weitere Facetten einer wunderschönen Insel im Mittelmeer.

 

>>> Di, 06.11.2007, Phoenix, 13.30 Uhr: Ohne Papiere in Deutschland

 

Über eine Million Ausländer leben illegal in Deutschland. Abelardo lebt illegal in Deutschland. Er hat keine Aufenthaltspapiere, ist ständig auf der Hut vor der Polizei. Abelardo will nicht zurück nach Ecuador in die Slums der Hafenstadt Guayaquil. Dort lebt noch seine Mutter, krank aber nicht krankenversichert. Abelardo schickt ihr Geld für Medikamente. Seit sechs Jahren schlägt er sich in Deutschland durch. Ein Leben im Schatten, bestimmt von der Suche nach Billigjobs, bei denen keine Papiere ver-langt werden. Dann lernt er Ines kennen, eine Deutsche, beim Tanzen, ganz normal. Sie verlieben sich. Aber traut Ines ihm, oder fühlt sie sich ausgenutzt? Als Mittel zum Zweck, um über sie an eine Aufenthaltsgenehmigung zu kommen?

 

17. BIM zitiert - heute ein Zitat von Kurdistan Schroeder, Sozialar

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