Startseite · Artikel · HessenCam · Weg der Erinnerung · Adventskalender · WebLinks · MySpace · YouTube · Twitter · Heimatlos · Ramadankalender · Über uns...
Navigation
Startseite
Artikel
HessenCam
Weg der Erinnerung
Adventskalender
Downloads
Diskussionsforum
WebLinks
MySpace
YouTube
Twitter
Schulen in die Innenstadt
OnlineRadios
Heimatlos
FAQ
Suche
Ramadankalender
Kontakt
Über uns...
Benutzer Online
Gäste Online: 1
Keine Mitglieder Online

Registrierte Mitglieder: 616
Neustes Mitglied: bookytutboype
Forum Themen
Neuste Themen
adipex p without pre...
DJ-Workshop und Kurs...
Soziales Engagement ...
Neue Geschäfte
Das Jugendnetz Wetzlar
Heißeste Themen
Nix los.. [6]
Das Jugendnetz We... [4]
Neue Geschäfte [3]
Tanz-kultur pres:... [3]
Schule in die Inn... [2]
Marburger Psychiatriekongress muss sich von Homo-Umpolern distanzieren

Marburger Psychiatriekongress muss sich von Homo-Umpolern distanzieren - Minderheitenfeindlichkeit ist keine Meinung

Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer, erklärt:

Demokraten müssen die Würde und Rechte von Schwulen und Lesben gegen Angriffe von Homo-Umpolern verteidigen.


Auf dem Marburger Kongress treten drei Referenten von „wüstenstrom“ und der „Offensive Junger Christen“ mit eigenen Workshops, die das Umpolen von Homosexuellen propagieren, an. Die drei Referenten und ihre einschlägigen Organisationen stellen Lesben und Schwule als defizitär, krank, therapiebedürftig oder sündhaft dar. Sie würdigen sie damit herab.

In einem Schreiben an Dr. Grabe, dem Vorsitzenden des evangelikalen Vereins „Akademie für Psychotherapie und Seelsorge“ habe ich den Verein aufgefordert, sich von diesen drei Seminaren zu distanzieren und diesen Teil der Veranstaltung abzusagen.

Außerdem habe ich mich an Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann, Egon Vaupel, Oberbürgermeister von Marburg, den Präsidenten der Universität Prof. Dr. Volker Nienhaus und den Asta der Universität gewandt.

Würden die Seminare der Homo-Umpoler trotz der öffentlichen Kritik stattfinden, wäre dies ein handfester Skandal. Der Ruf Marburgs als Universitätsstadt würde Schaden nehmen.

Als Demokrat muss ich dem mit diesen Ideologien begründeten Versuch des Übergriffs auf die Freiheitssphäre anderer Menschen widersprechen.

Als Christ widert mich die pharisäerhafte Selbstgefälligkeit (Lukas 18:11) dieser Homoheilungsapologeten an.

Mehrere Behauptungen und Argumente zur Verteidigung dieser Veranstaltung sind falsch:

• Die Tagung sei nicht auf die Umpolung von Homosexuellen ausgerichtet.

Das will ich gern glauben. Und es wäre falsch, die gesamte Veranstaltung oder gar die gesamte evangelikale Bewegung mit den Positionen dieser Homoheiler gleichzusetzen.

Aber solange diese Personen nicht ausgeladen werden, lässt sich der Veranstalter mit diesen Positionen identifizieren. Er erklärt diese menschenfeindlichen Pseudotherapien zumindest für diskutabel.

Gegenpositionen, die den Homoheilern widersprechen, und in der evangelikalen Bewegung durchaus vorhanden sind, kommen dem bisherigen Programm zufolge übrigens noch nicht einmal zu Wort: Man findet keine christlichen Seelsorger, die die wissenschaftlich anerkannte affirmative Therapie vertreten, oder gar christliche homosexuelle Psychologen.

Nur zur Klarheit: Pluralität allein würde es auch noch nicht wirklich besser machen. Es gibt Positionen, mit denen diskutiert man einfach nicht auf einer Ebene!

• Die drei Referenten stellten nur eine kleine Minderheit auf der Tagung dar.


Bei keiner anderen gesellschaftlichen Minderheit würde man es wagen, dies als Argument vorzubringen.

Würde man es hinnehmen, wenn auf einer großen Akademietagung für Historiker ein Referent mit antisemitischen Positionen auftrete? Würde man dann sagen, Antisemiten seien nur eine kleine Minderheit auf dem Kongress, er solle ruhig auftreten? Ich hoffe nicht!

Es gibt Grenzen dessen, was Minderheiten in einer demokratischen Gesellschaft hinnehmen müssen. Diese Grenze halte ich gegenüber Lesben und Schwulen bei den Vertretern von „wüstenstrom“ und der „Offensive Junger Christen“ für eindeutig überschritten.

• Der Verein „Akademie für Psychotherapie und Seelsorge“ und die Tagung „6. Internationalen Kongresses für Psychotherapie und Seelsorge" hätten mit den Homoheilern eigentlich gar nichts zu tun.

Die behauptete Ferne des Vereins zu den Positionen der Homoheiler ist nicht ganz so einfach nachzuvollziehen:

+ Vertreter der genannten Vereine traten zumindest in der Vergangenheit bei Veranstaltungen der Akademie schon wiederholt auf, um gegen die Streichung der Homosexualität aus dem ICD der WHO zu polemisieren oder ihre Angebote anzupreisen.

+ Eine ganze Reihe weiterer Personen, die auf dem Kongress auftreten, sind laut Wikipedia der Ex-Gay-Szene zuzurechnen oder stehen mit ihr in Verbindung, darunter zwei der Hauptvortragenden - durchaus schillernde Persönlichkeiten - Roland Werner und Raphael Bonelli. (Beide hatten als Organisatoren ähnlicher Veranstaltungen ebenfalls Vertreter dieser Organisationen zu einschlägigen Workshops (zunächst) eingeladen.)

+ Außerdem bewirbt der Akademieverein auf seiner Website ein Seminar zur Ausbildung von Seelsorgern oder Therapeuten, die die Umpolungsprogramme von „wüstenstrom“ anwenden sollen.

Soll die behauptete Ferne glaubwürdig sein, bedarf es einer klaren Distanzierung.

• Im Rahmen der Freiheit der Wissenschaft, der Meinung, der Rede, der Religion und der Therapie müssten diese Seminare vor Kritik verteidigt oder zumindest geduldet werden.

Bei diesen Veranstaltungen dürfte die Linie zur Strafbarkeit zwar noch nicht überschritten sein. Aber nicht alles, was noch nicht bestraft wird, ist für Demokraten schon einfach hinnehmbar.
Minderheitenfeindlichkeit ist keine Meinung, die man widerspruchslos hinzunehmen hat.

Zudem: Die vermeintlichen Therapieangebote können schwere, irreparable Schäden für Menschen haben, die sich in ihre Hände begeben. Hiervor und vor dem minderheitenfeindlichen Gehalt ihrer Propaganda müssen Demokraten warnen.

Die Bundesregierung schrieb zum Thema „Antihomosexuelle Seminare und pseudowissenschaftliche Therapieangebote religiöser Fundamentalisten“:

„Die Bundesregierung vertritt weder die Auffassung, dass Homosexualität einer Therapie bedarf, noch dass Homosexualität einer Therapie zugänglich ist.

Homosexualität wird seit über 20 Jahren von der überwiegenden Mehrheit der Wissenschaftler aus Psychiatrie, Psychotherapie und Psychologie nicht als psychische Erkrankung angesehen. Dementsprechend wurde die Homosexualität bereits im Jahre 1974 von der amerikanischen Psychiatervereinigung (APA) aus ihrem Diagnoseklassifikationssystem „Diagnostisches und statistisches Manual psychischer Störungen“ (DSM) und im Jahre 1992 aus dem Diagnosekatalog der Weltgesundheitsorganisation (Internationale Klassifikation der Krankheiten, ICD) gestrichen. In der psychiatrisch-psychotherapeutischen Fachwelt hat sich seither die Position durchgesetzt, dass die früher weit verbreitete psychoanalytische Auffassung von Homosexualität als pathologisch zu beurteilender Störung der psychosexuellen Entwicklung durch empirische Daten nicht gestützt wird.

Die vor allem in den 60er und 70er Jahren häufig angebotenen so genannten „Konversions“- oder „Reparations“-Therapien, die auf eine Änderung von gleichgeschlechtlichem Sexualverhalten oder der homosexuellen Orientierung abzielten, werden heute in der Fachwelt weitestgehend abgelehnt. Dies gründet sich auf die Ergebnisse neuerer wissenschaftlicher Untersuchungen, nach denen bei der Mehrzahl der so therapierten Personen negative und schädliche Effekte (z. B. Ängste, soziale Isolation, Depressionen bis hin zu Suizidalität) auftraten und die versprochenen Aussichten auf „Heilung“ enttäuscht wurden.

Für therapeutische Hilfen aus dem Bereich der so genannten affirmativen Therapien konnte dagegen ein Nutzen im Sinne einer geringeren Anfälligkeit bezüglich psychischer Erkrankungen nachgewiesen werden. Bei diesem Ansatz geht es um die unterstützende therapeutische Begleitung der Entwicklung der sexuellen Identität, die Integration der sexuellen Orientierung in das Selbstbild und die Stärkung des Selbstwertgefühls des Klienten.

mehr
Kommentare
Es wurden keine Kommentare geschrieben.
Kommentar schreiben
Bitte einloggen, um einen Kommentar zu schreiben.
Bewertung
Die Bewertung ist nur für Mitglieder verfügbar.

Bitte loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich, um abzustimmen.

Keine Bewertung eingesandt.
Login
Username

Passwort



Noch kein Mitglied?
Klicke hier um dich zu registrieren.

Passwort vergessen?
Fordere Hier ein neues an
UMFRAGE
Sollte man die NPD verbieten?

ja
nein


Umfrage-Archiv
Letzer Artikel
Offener Brief an die...
„Blut muss fließe...
Neonazis in Hessen e...
Gesicht zeigen für ...
CDU kann auch anders...