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NEWSLETTER DER AMADEU ANTONIO STIFTUNG

NEWSLETTER DER AMADEU ANTONIO STIFTUNG


Ausgabe Nr. 57, Dezember 2009
5.497 Abonnenten aus Zivilgesellschaft, Politik und Medien in Deutsch und 270 in Englisch

Dies ist der E-Mail-Newsletter der Amadeu Antonio Stiftung mit aktuellen Mitteilungen aus der Stiftung, vom Opferfonds CURA und den Internetportalen www.mut-gegen-rechte-gewalt.de und www.netz-gegen-nazis.de.

English Version: www.amadeu-antonio-stiftung.de/eng/newsletter




1. IN EIGENER SACHE


Liebe Leserinnen und Leser,

ein ereignisreiches Jahr liegt nun fast hinter uns. Es haben jede Menge Wahlen stattgefunden, manche brachten ganz neue oder fast neue Regierungen hervor. In Sachsen wurde die NPD zum ersten Mal überhaupt wieder in ein Landesparlament gewählt; auf kommunaler Ebene etablierten sich die Nazis auch – deutschlandweit mit über 600 Kommunalparlamentariern, die rechtsextremen Straftaten haben wieder zugenommen, eine Ägypterin wurde in der Öffentlichkeit ermordet, da wo sie hätte besonders sicher sein sollen – in einem Gerichtssaal. Aber Grund zur Besorgnis besteht nicht. Denn wir alle wissen, das geht so weiter, auch im nächsten Jahr. Auch im übernächsten. Wir haben uns daran gewöhnt und das mag in der Tat ein Zeichen dafür sein, dass wir in einer stabilen Demokratie leben. Wir akzeptieren, dass es die NPD weit gebracht hat, dass es immer stärker werdende „freie Kräfte“ und autonome Nationalisten gibt, wir nehmen einen Alltag in der Provinz (dies schließt bestimmte Stadtteile großer Städte ein) zur Kenntnis, in der mit Rechtsextremen Kommunalpolitik ausgehandelt wird und dass sich dort wo es sie nicht gibt, dennoch viel zu oft das „gesunde Volksempfinden“ mit Feigheit und Kälte paart. Doch eine Gefahr besteht nicht. Ist es nicht so?

In der Mediengesellschaft wird zu allen Themen unermüdlich nach Deutungen gesucht, die ein anderer vorher nicht hatte. Danach ist ein und dasselbe jeweils ganz furchtbar schlimm, völlig harmlos, schon bedenklich, aber völlig falsch interpretiert, reine Erfindung oder vollkommen aus der Mode. Das erleben wir im Fall des Rechtsextremismus natürlich auch und daraus entsteht ein enormer Druck auf die Arbeit, Ziele und Methoden der Amadeu Antonio Stiftung. Das Kunststück besteht darin, objektiv zu bleiben und vernünftig. Aber auch offen für Innovation.

Im zurückliegenden Jahr konnten wir das nur tun, weil wir Spenden bekommen haben. Damit haben wir Projekte gefördert, die sonst keine Chance gehabt hätten, Perspektiven eingenommen, die in keinem Bewilligungsbescheid standen und Methoden entwickelt, die nicht im Lehrbuch stehen. Wir haben Opfer rechter Gewalt aus dem Opferfonds CURA unterstützt, uns intensiv mit dem Thema ‚Gender und Rechtsextremismus’ beschäftigt, wir veranstalteten die Aktionswochen gegen Antisemitismus, förderten besonders in Thüringen junge Leute mit ihren Demokratieprojekten, ließen die erfolgreiche Kampagne „Kein Ort für Neonazis“ starten, übersetzten das Wichtigfinden von Kinderrechten in machbare Projekte, ließen der Feiern zum Mauerfall zum Trotze auch die DDR Geschichte nicht aus dem Blick – um nur einiges zu nennen. Und mit all dem haben wir auch politischen Druck ausgeübt. Denn nichts ist so gut als Argument wie Erfahrung und funktionierende Praxis. Und nichts ist für diese Praxis so wertvoll wie privates Geld. Ohne Ihre Unterstützung gäbe es von all dem nur recht wenig, denn fast alle derjenigen Projekte, die in der Amadeu Antonio Stiftung durchgeführt werden, sind zumindest an ihrem Anfang mit privaten Mitteln ausprobiert und umgesetzt worden. Das gleiche gilt für die Förderung der kleinen Initiativen, aus denen später große Projekte wurden, wie in Wurzen beispielsweise – wo das Netzwerk für demokratische Kultur gerade seinen 10. Geburtstag feiert. Herzlichen Glückwunsch an Euch! Und die Hilfe für Opfer rechter Gewalt gäbe es ohne Spenden gar nicht.

Aber es stimmt wohl: vieles hat sich verändert, vieles verbessert und sehr vieles ist noch lange nicht begonnen worden. Will man eine Kultur so verändern, dass es den Nazis unmöglich ist, sich ihrerseits weiterzuentwickeln, dann fehlt noch eine Menge. Unsere Netze müssen dichter, haltbarer und besser werden. Sie sollten sich nicht von Ideologien leiten lassen, sie müssen ihren universalistischen Charakter verteidigen – vor alten und neuen Anfechtungen, sie selbst sollten das sein, was sie anderen vermitteln wollen: eigeninitiativ, selbstbewusst und vor allem jedem Einzelnen gegenüber menschlich im besten Sinne. Dennoch sollten sie sich nicht so wichtig nehmen und müssten es wohl auch nicht, wenn sie fachlich gut, inhaltlich inklusiv und nicht exklusiv, menschlich einigermaßen reif, für Entwicklung offen sind und sich ein gewisses Maß an Selbstironie erhalten.

Deshalb ist es wohl wichtig, was die neue Bundesregierung zum Rechts-, Links- und Querextremismus meint und wie sie wen fördern möchte. Es ist auch nicht egal, wie sich die Medien verhalten oder ob jemand meint, Rechtsextremismus sei jetzt 20 Jahre nach Mauerfall endgültig aus der Mode. Doch ob von diesem Jahr an eine Art moderner Schlussstrich gezogen wird, weil Deutschland nun endgültig aus dem Schatten seiner Vergangenheit zu treten beabsichtigt oder, ob es einen neuen Beginn gibt, der gute und schlechte Erfahrungen als wertvoll mit einschließt, ist noch nicht entschieden. Wir werden wohl selbst dafür sorgen müssen, dass es bei allem was wir tun, einen Sprung in eine neue Qualität gibt. Denn Rechtsextremismus und was damit zu tun hat, verschwindet nicht von allein. Besonders dann nicht, wenn so manche Politiker selbstgefällig darüber wegschauen. Im Gegenteil. Mit Ihrer Unterstützung werden wir auch nächstes Jahr durch Erfahrung und Innovation gute Projekte machen. Und die Nazis nicht in Ruhe lassen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute!

Ihre

Anetta Kahane
PS: Am Donnerstag, den 3.12. lade ich Sie herzlich um 11 Uhr zum Fachgespräch„Engagement älterer Bürger gegen Rechtsextremismus im Internet“ in die Amadeu Antonio Stiftung (Linienstraße 139) ein. Gäste sind u.a. Prof. Dr. Rita Süßmuth und Prof. Dr. Andreas Zick.



2. MUT GEGEN RECHTE GEWALT


2009: Rekordjahr für rechte Straftaten?


Seit 2001 ist ein fast kontinuierlicher Anstieg von rechten Straftaten zu beobachten, dies gilt ebenso für die Gewaltstraftaten. Nach vorläufigen Zahlen des Bundesinnenministeriums für die Monate Januar bis Ende September wurden 2009 von den Landeskriminalämtern 11.025 rechtsextremistisch motivierte Delikte registriert (2008: 10.841). Die Zahl der Gewalttaten lag 2009 bei 517, 528 Personen wurden dabei durch Neonazis verletzt. Die Statistik für 2009 wird im Frühjahr 2010 erwartet. Es ist durch Nachmeldungen von einer Korrektur nach oben auszugehen. 2009 gab es bisher einen Mord, gegenüber 5 in 2008. Die Ägypterin Marwa el-Sherbini ist damit nach der Zählung des Opferfonds CURA das 143 Todesopfer rechter Gewalt im wiedervereinigten Deutschland. Im September 2009 wurden alleine 1.488 rechtsextremen Straftaten registriert. Das ist eine Höchstzahl im Vergleich der letzten fünf Jahre. Die erfassten Gewalttaten im September wurden mit 98 ausgewiesen, also 3,3 Gewalttaten pro Tag.
 

Erfahren Sie mehr: http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/meldungen/2009-rekordjahr/



Besuch im Kanzleramt


Über 350 Videos drehten Schülerinnen und Schüler für den Videowettbewerb „361° Toleranz", um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Der YouTube-Kanal wurde über 220.000 mal angeklickt. Youtube, die Kampagne „Laut gegen Nazis“ und die stern-Aktion „Mut gegen rechte Gewalt“ starteten, unter der Schirmherrschaft von Angela Merkel, den Wettbewerb. Die besten Beiträge stellt „Mut gegen rechte Gewalt“ auf seiner Website vor. Die Gewinner des Wettbewerbs stehen fest. Hauptpreisträger ist eine Schülergruppe des Humboldt-Gymnasiums aus Gifhorn. In ihrem actiongeladenen Video "T(oleranz)-TEAM“ ist nicht nur eine Spezialeinheit gegen Ausgrenzung im Einsatz, es werden auch die Bewohner Gifhorns zum Thema interviewt. Sie gewannen für ihre Schule einen „Tag für Toleranz" mit Workshops, Diskussionsrunden und Exklusiv-Konzert von "Silbermond" auf dem Schulgelände sowie eine Reise nach Berlin inklusive Empfang im Bundeskanzleramt.

Schauen Sie sich die besten Videos an: http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/video/361-grad-toleranz/



3. PROJEKTE FÜR DEMOKRATISCHE KULTUR


Umfragen der Bielefelder Instituts für Konflikt- und Gewaltforschung bestätigen, dass es der NPD zunehmend gelingt, sich auf kommunaler Ebene als wählbare Alternative zu den demokratischen Parteien zu inszenieren und den Bürgerinnen und Bürger zu vermitteln, sie könnten Antworten auf lokale Problem geben. Wir freuen uns über Spenden, die uns weiter ermöglichen über rechtsextreme Parteien und Organisationen aufzuklären und zu informieren.

Mehr zum Thema Spenden:
www.amadeu-antonio-stiftung.de/spenden-und-stiften



„Todesstrafe für Kinderschänder“

Sexuelle Gewalt ist ein hoch emotionales Thema und daher auch für Rechtsextreme interessant. Besonders der schnell geäußerte Ruf nach härteren Strafen ist ein Anknüpfungspunkt für die NPD, der nicht selten Zustimmung in der Bevölkerung findet. Aus Anlass des Welttags zur Prävention von Kindesmissbrauch, dem 19. November, hat Shukura – ein Präventationsprojekt zur Aufklärung über sexuellen Missbrauchs an Jugendlichen der Arbeiterwohlfahrt in Dresden die Publikation „Was Sie über sexuellen Missbrauch wissen sollten – Gedenkanstöße für einen wirksamen Kinderschutz jenseits polemischer Scheinlösungen“ herausgegeben. Mitherausgeber ist das Kulturbüro Sachsen e.V., Förderer der Publikation die Amadeu Antonio Stiftung. Die Broschüre klärt einerseits über die Wichtigkeit des Kinderschutzes auf und thematisiert andererseits, wie die rechtsextreme Szene die Auseinandersetzungen um das Thema sexueller Missbrauch aufnimmt und für ihre Zwecke instrumentalisiert. „Kein anderes Thema beschäftigt die rechtsextreme Szene so sehr, wie der vermeintliche Kampf gegen „Kinderschänder’“, so Friedemann Bringt vom Mobilen Beratungsteam des Kulturbüros Sachsen.

 
Mehr zur Publikation: http://www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/sexueller-missbrauch/



"Europäische Zustände"


„Vorurteile bedrohen den zivilen Zustand von europäischen Ländern“, so fassten Prof. Andreas Zick und Dr. Beate Küpper die Botschaft einer neuen repräsentativen Umfrage zu Vorurteilen und Diskriminierungen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Portugal, Polen und Ungarn zusammen. Mehr als die Hälfte der Europäer in diesen Ländern (50.4%) teilen negative Einstellungen gegenüber Immigranten und stimmen der Aussage zu: “Es gibt zu viele Einwanderer.” 31.1% der Befragten meinen, “es gäbe eine natürliche Hierarchie zwischen schwarzen und weißen Menschen”. 24.5% unterstellen, dass “Juden zu viel Einfluss” in ihrem Land haben. Anti-muslimische Vorurteile sind weit geteilt in ost- und westeuropäischen Ländern, und jeder zweite Europäer (54.4%) nimmt den Islam als“ Religion der Intoleranz“ wahr. Die Studie zeigt, dass unterschiedliche Einstellungen in einem Syndrom der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zusammenhängen. Menschen, die glauben, dass Gruppen ungleich zu bewerten sind, sind anfällig verschiedene Gruppen durch die Brille des Vorurteils wahrzunehmen. Die Studie wurde ermöglicht durch die Finanzierung europäischer Stiftungen, u.a. auch durch die Amadeu Antonio Stiftung und die Freudenberg Stiftung.

Mehr Ergebnisse der Studie:
www.amadeu-antonio-stiftung.de/aktuelles/europaeische-zustaende/



4. AMADEU ANTONIO STIFTUNG AKTIV


Auschwitz

Geschichte ohne „Notendruck“


„Wir lassen uns nichts erzählen“: Die Geschichte des Holocaust selbst erlernen. Unter diesem mutigen und ironischen Titel hat sich eine Gruppe von Jugendlichen aus dem Jugendzentrum comX im Märkischen Viertel seit Februar 2009 mit der Geschichte des Holocaust beschäftigt. Die meisten Jugendlichen haben einen palästinensischen Familienhintergrund. In Oktober waren sie so weit: Die Jugendlichen sind mit Andrés Nader von der Amadeu Antonio Stiftung, Serap Mamati vom comX und Elke Gryglewski vom Haus der Wannsee-Konferenz auf eine Studienreise zur Gedenkstätte Auschwitz gefahren. Dort besuchten sie die ehemaligen Lager Auschwitz I und Birkenau, und lernten auch Oświęcim und Krakau kennen. Nach selbstständiger Arbeit am z.B. dem Denkmal „Orte des Erinnerns“ im Berliner Bayerischen Viertel, ließ sich die Gruppe vor Ort doch viel Geschichte erzählen, auch in einem intensiven Gespräch mit Überlebender Halina Birenbaum. Das Projekt wurde gefördert durch das Programm „VIELFALT TUT GUT“ im Rahmen des Lokalen Aktionsplans in Berlin-Reinickendorf.



Ist die Jugendarbeit noch zeitgemäß?


Spielt das Geschlecht eine Rolle, wenn es um Ein- und Ausstiege in die rechtsextreme Szene geht? Und kann man daraus Strategien für die eigene Arbeit entwickeln? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Fachtag des Projektes "Lola für Lulu" der Amadeu Antonio Stiftung in Ludwigslust. Im „Zebef“ versammelten sich rund 50 Pädagoginnen und Jugendamtsmitarbeiter zum Thema „Moderne Mädchen und Jungen“, um gemeinsam zu diskutieren, wie geschlechtersensible und geschlechtergerechte Arbeit eine Bereicherung für die Jugendarbeit sein kann. Anne-Rose Wergin, „Lola für Lulu“, führt ein: „Oft wird rechtsextremen Frauen ernsthafte politische Agitation oder Gewalt gar nicht zugetraut. Dabei sind Neonazi-Frauen ebenso rassistisch und antisemitisch wie ihre männlichen Kollegen und müssen als ebenso politisch wahrgenommen werden. Die rechtsextreme Szene ist andersherum für Männer attraktiv, weil sie modellhafte Männlichkeit propagiert.“ Deshalb ist es für die Prävention wichtig, Jugendlichen den Wert einer großen möglichen Vielfalt von Lebenswegen des eigenen Geschlechtes zu vermitteln, so eines der Ergebnisse der Tagung.
 
Mehr: www.netz-gegen-nazis.de/artikel/tagung-mit-gender-gegen-rechtsextremismus-2977



5. BÜRGERSTIFTUNGEN FÜR DEMOKRATISCHE KULTUR


Bürgerstiftungen 2009


Bundesweit engagieren sich aktuell 257 Bürgerstiftungen für soziale, kulturelle oder andere gemeinnützige Anliegen in ihrer Stadt. Zu diesem Ergebnis kommt der Länderspiegel Bürgerstiftungen 2009 der Aktive Bürgerschaft. Trotz Vermögenssteigerungen im letzten Jahr um durchschnittlich 20% war 2009 auch für Bürgerstiftungen das Jahr der Krise und Umbrüche. Der mit der Krise verbundene langfristige Wandel in den Regionen stellt Bürgerstiftungen vor allem vor besondere Aufgaben. In einer Diskussionsrunde beim Form Ost der Amadeu Antonio Stiftung und der Aktive Bürgerschaft verdeutlichte Ulrich Kasparick, ehemaliger Parlamentarischer Staatssekretär für den Aufbau Ost, dass sich das Aufgabengebiet von Bürgerstiftungen wandeln wird: Der Staat wird sich vermehrt aus der öffentlichen Daseinsvorsorge zurück ziehen. „Deshalb wird die Bürgerschaft neue Aufgaben übernehmen müssen“, so Kasparick. Bürgerstiftungen sehen in Zukunft ihre Chancen in neuen Formen von Kooperationen mit anderen Institutionen bürgerschaftlichen Engagements, um neuen Aufgaben gewachsen zu sein.



Mit Keksen für Kinderrechte


Im vergangenen Jahr machten Ronja, Anne, Eva-Lina, Samira, Lea, Leonie und Friederike eine Erfahrung, die sie empört hat. Die Grundschülerinnen hatten sich in einem Projekt der Bürgerstiftung Barnim Uckermark intensiv mit den Kinderrechten beschäftigt. Bei Interviews mit Eltern, Lehrerinnen und anderen Erwachsenen wurde ihnen jedoch klar, dass kaum jemand mit Kinderrechten etwas anfangen konnte. Schließlich eine zündende Idee: Glückskekse backen, die statt chinesischen Weisheiten unterschiedliche Kinderrechte enthalten. Und dann in der Schule, auf dem Marktplatz, im Bus und im Einkaufszentrum verteilen. Die ersten Kekse wurden in der Schulküche gebacken, schmeckten unglaublich lecker, sahen aber seltsam aus. Im Herbst 2009 hat die Bürgerstiftung die Kekse nun professionell produzieren lassen. Der Verkaufpreis beträgt 1,00 Euro pro Glückskeks. Rabatte sind ab einer Bestellmenge von 500 Stück möglich. Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Kinderrechtskekse unterstützt die Bürgerstiftung Projekte, die Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen.



6. AUS DER ZIVILGESELLSCHAFT


„Netz gegen Nazis“ diskutiert


Seit einem Jahr gibt es das Netz gegen Nazis unter dem Dach der Amadeu Antonio Stiftung, um Informationen zum Thema Rechtsextremismus bereit zu stellen und Fragen der Leserinnen und Leser zu diskutieren und zu beantworten. Durchschnittlich haben im Jahr 2009 monatlich rund 67.000 Besucherinnen und Besucher die Seite besucht und dabei 233.000 Page Impressions generiert. 2.959 Menschen sind für die Diskussionsforen auf Netz-gegen-Nazis.de angemeldet. Rund 820 Internetseiten verlinken auf Netz-gegen-Nazis.de. Beim Kurznachrichtendienst „Twitter“ hat Netz-gegen-nazis 774 regelmäßige Leser, auf „Facebook“ 5.705 Fans, die täglich unsere News erhalten. Thematisch hat sich Netz gegen Nazis als Schwerpunkte um den Umgang mit Neonazis im Superwahljahr und um den „Kampf um die Kinder – Rechtsextreme und Familien“ gekümmert. Auch der Bereich zu rechtsextremen Erkennungszeichen und Codes weckt das Interesse vieler Besucher. Regelmäßig gern gelesen wird die tägliche Presseschau, seit Oktober ergänzt durch eine wöchentliche Zusammenfassung, den „Wochenrückblick“. Die Top-Suchwörter, mit denen die Menschen auf Netz-gegen-nazis.de kamen, waren in den letzten drei Monaten „Altermedia“, „Kategorie C“, „Jürgen Rieger“ und „gegen Nazis“. All unseren Leserinnen und Lesern ein herzliches Dankeschön und bleiben Sie uns auch 2010 gewogen! Danke auch an unsere Unterstützer: Die Zeit, die Freudenberg Stiftung und den Zukunftsfonds der Generali Deutschland Holding AG

Zum Rückblick:
http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/jahresrueckblick-2009-8021



10 Jahre Netzwerk für Demokratische Kultur


Seit 10 Jahren setzt sich das Netzwerk für Demokratische Kultur mit vielfältigen Projekten und Veranstaltungen erfolgreich für mehr Bürgerengagement und eine starke Zivilgesellschaft in Wurzen und Umgebung ein. Dieses Jubiläum begeht der Verein, der seit Juni 2006 das Kultur- und Bürgerzentrum D5 am Domplatz in Wurzen betreibt, mit einer Reihe von Feierlichkeiten. Der Verein und der Kauf des Bürgerzentrums D5 wurden maßgeblich durch die Amadeu Antonio Stiftung gefördert. Herzlich eingeladen sind alle demokratisch gesinnten Bürger, Spender und Förderer zu folgenden Veranstaltungen: Samstag, 5.12.2009: 14 -16.30 Uhr: Podiumsdiskussion „10 Jahre Gemeinwesenarbeit in Wurzen - ein Rück- und Ausblick auf die Arbeit des NDK und die Veränderungen in der Stadt“, ab 20 Uhr: Party mit DJ Hip Bone (Funk, Soul, Reggae)



7. AUSGEWÄHLTE TERMINE


Montag, den 30.11., Berlin
Antisemitismus in Deutschland als Herausforderung für die neue Bundesregierung, Podiumsdiskussion, u.a. mit Max Stadler, Staatssekretär, Lorenz Maroldt, Tagesspiegel und Anetta Kahane, Amadeu Antonio Stiftung, Oranienburger Straße 28, 19 Uhr

Dienstag, 1.12.-30.12., Berlin
Ausstellung „Man hat sich hierzulande daran gewöhnt..." – Antisemitismus in Deutschland heute wird gezeigt im Ausstellungszentrum Pyramide, Riesaer Str. 94

Mittwoch, den 2.12., Berlin
„Bürgerschaftliches Engagement gegen Rechtsextremismus“, Tagung des Anne Frank Zentrum, Reinhardtstr. 14, 17 Uhr

Mittwoch, den 2.12., Berlin
„Berlin überwindet den Antiziganismus“, Veranstaltung der RAA Berlin, Nazarethkirche am Leopoldplatz, 16 Uhr

Donnerstag, den 3.12., Berlin
„Engagement älterer Bürger gegen Rechtsextremismus im Internet“, u.a. mit Frau Prof. Rita Süßmuth und Prof. Dr. Andreas Zick, Netz-gegen-Nazis.de, Linienstraße 139, 11 Uhr

Donnerstag, den 3.12., Gut Frohburg (Sachsen)
"Mut machen"-Fachtag am 3./4.12.09, u.a. mit Timo Reinfrank, Amadeu Antonio Stiftung

Sonntag, den 6.12., Eberswalde
Gedenkveranstaltungen in Erinnerung an den 19. Todestag von Amadeu Antonio der Initiative „Light me Amadeu“, Erinnerungstafel in der Eberswalder Straße, 17 Uhr mit Blumen und Kerzen: www.light-me-amadeu.de/

Dienstag, den 8.12.2009, Berlin
„Gab es Antisemitismus in der DDR?“ Vortrag und Diskussion, Frauenzentrum Paula Panke, mit Heike Radvan, Amadeu Antonio Stiftung, 18 Uhr

Mittwoch, 9. Dezember, Eberswalde
Gesprächskreis zum demokratischen Wandel der Bürgerstiftung Barnim-Uckermark mit Susanne Schädlich, 19.30 Uhr

Sonntag, 12.12.2009, Güstrow
„Gender und Rechtsextremismus – Konsequenzen für die Praxis“, Frauenverband der Landesfeuerwehr MV mit Heike Radvan, Amadeu Antonio Stiftung
 



IMPRESSUM


Copyright (c) 2009
Redaktionsschluss: 30.11.2009

Amadeu Antonio Stiftung
Schirmherr: Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse

info@amadeu-antonio-stiftung.de
www.amadeu-antonio-stiftung.de
Linienstrasse 139
10115 Berlin
Tel.: 030. 240 886 10
Fax: 030. 240 886 22

Konto der Amadeu Antonio Stiftung:
Deutsche Bank Bensheim, BLZ 50970004, Konto 030331300

Sollten Sie zur Verwendung von Spenden Fragen haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden.

Redaktion: Malte Gerbert; Mitarbeit: Berit Lusebrink, Sebastian Brux, Anetta Kahane, Holger Kulick, Andrés Nader, Heike Radvan, Simone Rafael, und Timo Reinfrank (verantwortlich). Herzlichen Dank an Virgina Schildhauer für die Übersetzung.

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