| „Was habe ich getan?“Rubrik: IntegrationIsoliert, mit  Lebensmittelpaketen und Gutscheinen versorgt und in ständiger Angst vor  der Abschiebung lebend: So sieht der Alltag von rund 33.295  Aslysuchenden und 104.945 Geduldeten in Deutschland aus. Jetzt haben  Flüchtlinge in Berlin und Brandenburg die Möglichkeit, eine dauerhafte  Verlassenserlaubnis zu beantragen, mit welcher sie sich innerhalb der  beiden Bundesländer frei bewegen dürfen. Wie prägt ein solches Leben die  Identität eines Menschen? Von Radosław Ukleja (23 Jahre, studiert Politik, Verwaltung sowie Soziologie und lebt in Berlin-Neukölln)  Es war Samstag, der 26. Juni  2010: Zirka 80 Demonstrierende versammelten sich vor dem Berliner  Congress Center am Alexanderplatz in Berlin. Sie forderten gemäß dem  Motto der Kundgebung "free movement is everybody's right" die  Abschaffung der Residenzpflicht. Aufgerufen hatte die Chip-Ini  (Initiative gegen das Chipkartensystem). Ihrem Aufruf folgten die  Flüchtlingsinitiative Berlin/Brandenburg (FiBB), die Humanistische  Union, die Flüchtlingsräte Berlins und Brandenburgs, das Bündnis gegen  Lager und andere rassismuskritische Gruppen  und Aktive. Im Congress Center fand derweil der Landesparteitag der SPD  statt. Mit der Aktionskundgebung an diesem Ort wollten die  Demonstrierenden gegenüber den Delegierten ihr Unverständnis dafür  ausdrücken, dass der politische Wille zur Abschaffung der  Residenzpflicht fehlte. Erst kürzlich, einen Monat nach der Kundgebung,  hatten die SPD und die Linkspartei, die gemeinsam sowohl in Berlin als  auch in Brandenburg regieren, in dieser Frage eingelenkt und ihre  Wahlversprechen aus den Vorjahren eingelöst. Flüchtlinge in Berlin und  Brandenburg haben neuerdings die Möglichkeit, eine dauerhafte  Verlassenserlaubnis zu beantragen, mit welcher sie sich innerhalb der  beiden Bundesländer frei bewegen dürfen. Die Landesregierungen Berlin  und Brandenburg streben als nächsten Schritt eine Bundesratsinitiative zur bundesweiten Abschaffung der Residenzpflicht an.    Residenzpflicht – was ist das? 
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