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 9. Dezember  2011 Presseerklärung   Zu den Ergebnissen  der Innenministerkonferenz in Wiesbaden: Verlängerung der  Bleiberechtsregelung, doch weiter HängepartieFlüchtlingsaufnahmeprogramm mit nur  geringen PlatzzahlenDie Innenministerkonferenz in Wiesbaden hat es vereinbart,  dass eine Verlängerung der zum Jahresende auslaufenden Bleiberechtsregelung auf  landesrechtlicher Grundlage möglich ist. Das dürfte auf Seiten der Betroffenen  einerseits Erleichterung auslösen, andererseits geht die Hängepartie zum Thema  einer Bleiberechtsregelung mit Dauerwirkung weiter. Denn ein mögliches  Gesetzgebungsverfahren benötigt Zeit.  Immerhin steht mit einer aktuellen Gesetzgebungsinitiative  der schwarz-gelben Landesregierung Schleswig-Holstein das Thema bereits am 16.  Dezember 2011 im Bundesrat zur Beratung an. Im konservativ-liberalen Lager gibt  es offenbar auch die Einsicht, dass man sich des Themas nicht durch Ignorieren  entledigen kann. PRO ASYL fordert die am Beratungsprozess Beteiligten dringend  auf, die jahrelange Hängepartie zu beenden und die schleswig-holsteinische  Initiative in verbesserter Form zum Anlass zu nehmen, eine Regelung mit  Dauerwirkung zu schaffen. PRO ASYL begrüßt die Entscheidung der Innenministerkonferenz,  sich über mehrere Jahre hinweg an Aufnahmeprogrammen für Flüchtlinge  (Neuansiedlung/Resettlement) zu beteiligen, als einen viel zu kleinen Schritt in  die richtige Richtung. Denn die ins Auge gefassten Aufnahmezahlen mit dem  Zeithorizont der nächsten drei Jahre sind angesichts der Größe der zu lösenden  Probleme dürftig. Allein für das Jahr 2012 benötigt das Hohe  Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) weltweit 172.000  Resettlementplätze. Besonders dringend gelöst werden muss das Problem der  subsaharischen Flüchtlinge, die nach Flucht und Vertreibung aus Libyen immer  noch im Lager Choucha auf der tunesischen Seite der Grenze leben und nicht in  ihre Herkunftsländer zurückkehren können. Mehrere tausend Flüchtlingen brauchen  allein hier kurzfristig Aufnahmeplätze. |